Kreisverkehr im Schwimmerbecken
Im Leimener Freibad hat auch ein Sicherheitsdienst die Corona-Maßnahmen im Blick - Mindestabstand ja, Maskenpflicht nein

Von Sarah Nattenmüller
Leimen. Nicht nur der Alltag hat sich durch die Corona-Pandemie verändert, auch in der Freizeit machen sich die Einschränkungen bemerkbar. Für einen Freibadbesuch gibt es deswegen mehr zu beachten als noch vor Corona. Wie sich die neuen Regeln auf den Badespaß auswirken, hat die RNZ in den Freibädern der Region rund um Heidelberg getestet. Zum Abschluss der Serie geht es in den Bäderpark Leimen.
Die Reservierung: Ein Besuch im Freibad ist momentan nur mit Voranmeldung im Internet möglich – das gilt auch in Leimen. Die Ticket-Reservierung ist auf der Internetseite des Freibades zu finden. Drei Tage im Voraus können Plätze reserviert werden. Der Hintergrund: Die Besucher müssen im Falle einer Corona-Infektion eines Badegastes nachverfolgbar sein. Für die Reservierung muss ein "Konto" mit den persönlichen Daten angelegt werden. Nach dem Erstellen des Kontos können weitere Personen hinzugefügt werden. Das ist beim ersten Besuch der Webseite nicht gleich ersichtlich. Zunächst sieht es so aus, als wäre keine Registrierung notwendig. Das Buchungssystem ist ein anderes als in Neckargemünd und Bammental. Es ist etwas komplizierter und nicht so selbsterklärend. Den notwendigen QR-Code für den Einlass bekommt man auch in Leimen per E-Mail zugesendet. Dieser muss dann an der Kasse vorgezeigt werden. Die E-Mail enthält allerdings keinen Hinweis, wie das Ticket "zurückgegeben" werden kann. Die Badezeiten sind im Leimener Freibad in drei Zeitabschnitte unterteilt: Die erste "Schicht" beginnt um 9 Uhr und endet um 13 Uhr. Eine halbe Stunde später, um 13.30 Uhr, geht es weiter bis 17.30 Uhr. Um 18 Uhr beginnt die letzte Schicht und um 19.30 Uhr schließt das Bad. In der halben Stunde zwischen den Badezeiten wird das Freibad komplett gereinigt.
Der Einlass: Am Eingang gibt es Markierungen auf dem Boden, die als Orientierungshilfe für den Mindestabstand dienen. Schilder erinnern daran, Geld und QR-Code bereitzuhalten sowie Abstand zu wahren. Diese Maßnahmen sollen einen reibungslosen Ablauf ermöglichen und langen Warteschlangen vorbeugen. Eine Besonderheit im Leimener Freibad ist, dass auf dem gesamten Gelände des Bades kein Mund- und Nasenschutz getragen werden muss: nicht im Eingangsbereich, nicht auf den Toiletten und auch nicht beim Schlangestehen am Kiosk wie es sonst in anderen Freibädern der Fall ist. Die anderthalb Meter Mindestabstand müssen überall eingehalten werden. Beim RNZ-Besuch befanden sich keine Gäste am Eingang, sodass es auch keine Probleme mit dem Einhalten des Mindestabstandes gab.

Im Wasser: Im Schwimmerbecken – es ist kleiner als in den Freibädern in Neckargemünd und Bammental – dürfen maximal 44 Personen gleichzeitig baden. Am Beckenrand erinnert ein Schild daran, einen Abstand von sogar zweieinhalb Metern einzuhalten. Das klappt nicht immer, aber anderthalb Meter sind es meistens. Eine Bahn ist für Schwimmer abgetrennt. Hier ist auf einem Schild zu lesen: "Sportliches Schwimmen im Kreisverkehr". Die Schwimmmeister achten darauf, dass sich nicht zu viele Personen im Becken befinden. Die Ein- und Ausgänge sind getrennt voneinander. Einen Sprungturm gibt es nicht, aber Startblöcke, von denen aus ins Schwimmerbecken gesprungen werden darf. Die Rutsche am Nichtschwimmerbecken ist geschlossen, damit sich hier Personen nicht zu nahe kommen. In diesem Becken ist Platz für 22 Personen, ins Planschbecken dürfen acht Kinder gleichzeitig.
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An Land: Die Liegewiese mit Volleyballfeld und einem Spielplatz ist groß und es gibt viele Bäume, die Schatten bieten. So verteilen sich die Badegäste auf dem Areal. Das Angebot im Kiosk ist nicht eingeschränkt. Allerdings konnten der Spielzeugverleih sowie ein Recup-System, bei dem Becher gekauft und wiederverwendet werden können, nicht verwirklicht werden. Am Kiosk gilt es, nur die Abstandsregeln zu beachten, einen Mundschutz tragen nur die Mitarbeiter. Die Duschen sind ebenso gesperrt wie die Sammelumkleiden, Einzelumkleiden können jedoch genutzt werden. Die Räume mit den Toiletten dürfen jeweils maximal zwei Personen gleichzeitig betreten. Beim Besuch der RNZ fiel auf, dass teilweise bis zu vier Personen darin waren. An heißen Tagen sorgt ein Sicherheitsdienst auf dem Gelände dafür, dass Abstände eingehalten werden. Wenn weniger los ist, hilft der Sicherheitsdienst aber auch an der Kasse aus. So soll der Einlass beschleunigt werden.
Das Fazit: Im Leimener Freibad verteilen sich die Besucher auf der Liegewiese auf einer großen Fläche mit vielen Schattenplätzen. Die Abstände sind so gut einzuhalten. Im nicht ganz so großen Schwimmerbecken sind die Besucher gefordert, auf Abstände zu achten. Vor allem Familien mit Kindern können hier einen Tag im Freibad genießen, da es viel Platz und einen großen Spielplatz gibt.