Im Schrank klappert das Geschirr, wenn die Lkw durch den Ort donnern
Hauptstraße leidet unter dem Schwerlastverkehr - Stadtrat reklamiert "Fußfallen"

Auch acht Monate nach dem offiziellen Ende ihrer Sanierung ist in der Gauangellocher Hauptstraße noch nicht alles fertig. Foto: Frenzel
Leimen. (fre) Es war bestürzend, was Ulrike Welz dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung aus dem Stadtteil Gauangelloch schilderte. Die Anwohnerin der Hauptstraße berichtete von unerträglichem Verkehrslärm. Täglich sitze sie früh "um halb sechs kerzengerade im Bett". Der Grund: Schon so früh donnern die ersten Lastwagen durch den Ort, vorbei an ihrem Haus.
Ulrike Welz hat dann auch die Probe aufs Exempel gemacht: An einem Mittwochvormittag setzte sie sich ins Wohnzimmer und machte auf einem Blatt Papier immer dann einen Strich, wenn wegen der Verkehrsbelastung das Geschirr im Schrank anfing zu klirren - ein untrügliches Zeichen für einen vorbeifahrenden schweren Laster. Zwischen 10 und 12 Uhr kam sie auf "über 40 Lkw - keine Sprinter, keine Pkw".
Vor diesem Hintergrund konnte sie sich auch nicht mit der Absicht anfreunden, dass der Gemeinderat in Gauangelloch ein neues Gewerbegebiet ausweisen will. Durch ein solches werde nur die Verkehrsbelastung erhöht. Zudem laufe ein neues Gewerbegebiet dem entgegen, was den Stadtteil auszeichne: die Natur und die Landschaft.
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Dass auch nach der im ersten Halbjahr 2018 erfolgten Sanierung mit der Hauptstraße noch so manches im Argen liegt, wurde auch im späteren Verlauf der Gemeinderatssitzung deutlich. Klaus Feuchter (FDP) meldete sich unter dem Punkt "Verschiedenes" zu Wort und reklamierte die vielen "Fußfallen" im Straßenraum. Die sollten längst verschwunden sein, räumte Bauamtsleiter Holger Gora ein. Nur: Das mit der Asphaltierung beauftragte Unternehmen sei nicht zum vereinbarten Termin erschienen.



