Gauangelloch soll schöner werden
Stadt vergab Vorarbeiten für Sanierungsprogramm im Stadtteil - Zeitplan noch offen - Gebiet soll elf Hektar umfassen

In einem ersten Entwurf konzentriert sich das angedachte Sanierungsgebiet auf den Ortskern, den es bereits 1930 gab. Grafik: RNZ-Repro
Von Thomas Frenzel
Leimen. Derweil noch immer nicht alle Restarbeiten abgehakt sind, die bei der 2017/18 erfolgten Komplettsanierung der durch Gauangelloch führenden Hauptstraße anfielen, planen Stadtspitze und Gemeinderat schon weiter: Für den Stadtteil soll ein Sanierungsprogramm aufgelegt und staatliche Förderung beantragt werden. Um überhaupt bis zur Antragsstellung zu gelangen, wurde die LBBW Immobilen Kommunalentwicklung GmbH (KE) per einhelligem Ratsvotum mit den notwendigen Vorbereitungen beauftragt. Das Stuttgarter Unternehmen mit Regionalbüro in Karlsruhe betreut bereits die Ortskernsanierungen in Leimen-Mitte und St. Ilgen.
Das angedachte Sanierungsgebiet in Gauangelloch umfasst nach ersten Abstimmungen rund elf Hektar und damit die alte Ortslage um 1930. Wie Oberbürgermeister Hans D. Reinwald anmerkte, kann sich im Zuge der vorbereitenden Untersuchung der Gebietszuschnitt noch ändern.
Kern des Auftrags an die KE, der ein Volumen von rund 50.000 Euro hat, ist aber nicht allein die Erfassung der strukturellen und funktionalen Mängel und Missstände im geplanten Sanierungsgebiet. Hierbei geht es um das ansässige Gewerbe genauso wie um den Verkehr, um das Wohnen genauso wie um Kultur und Freiräume. Darauf aufbauend soll auch bereits ein erstes Konzept zur Neuordnung, Umgestaltung und künftigen Nutzung erstellt werden - inklusive einer ersten Kosten- und Finanzierungsübersicht.
Nicht minder wichtig auf dem Weg zu Fördergeldern ist die Entwicklung eines "Integrierten Strategischen Entwicklungskonzepts". Das Stichwort hier lautete "Bürgerbeteiligung". In mehreren sogenannten "Werkstätten" soll gemeinsam mit der Bürgerschaft ein Leitbild für die Stadtteilzukunft entwickelt werden. Hierbei steht eine Frage im Mittelpunkt: Was will ich, was brauche ich und was wünsche ich mir?
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Ein Zeitplan für diesen vorbereitenden Prozess mit der KE wurde in öffentlicher Ratssitzung nicht genannt. OB Reinwald verwies lediglich darauf, dass die aktuellen Sanierungsprogramme für St. Ilgen und Leimen-Mitte im Jahr 2020 auslaufen.
Bei den Fraktionen rannte die Ortskernsanierung in Gauangelloch offene Türen ein. Von "wunderschön" bis "äußerst positiv" reichten die Wortmeldungen. Ursula Baumann (SPD) nannte den KE-Auftrag eine Unterstützung des jüngst intensivierten bürgerschaftlichen Engagements im Stadtteil. Ralf Frühwirt (GALL) freute sich insbesondere über den Leitbildprozess und zeigte sich gespannt auf die Umsetzung.



