Gemeinde hatte mit dem Gaiberger "Kerwe-Blitzer" nichts zu tun
Ein Bürger unterstellte der Kommune Kalkül bei der Aufstellung des Geräts zur Kerwe.

Gaiberg. (heb/lesa) Der Leserbrief eines Mitbürgers sorgte im Gemeinderat Gaiberg am Mittwoch für Unmut. Darin schrieb der Verfasser, pünktlich zur Kerwe habe die Gemeinde am Ortseingang einen mobilen Blitzer aufgestellt. "Ist das so kalkuliert, um eilige Verkehrsteilnehmer abzukassieren?", fragte er.
Die Antwort gab Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel in der Sitzung. "Wir finanzieren unsere Kerwe nicht mit einem Blitzer", betonte die Rathauschefin und stellte klar: Die Blitzer werden vom Landratsamt aufgestellt, die Einnahmen gehen zu 100 Prozent an den Rhein-Neckar-Kreis. Die Gemeinde habe auf der Landesstraße 600 (L 600) keinerlei Einfluss darauf, wo genau die Messgeräte aufgestellt werden. Auch sie erfahre davon vorab nichts. "Wenn ich zu schnell fahre, werde ich auch geblitzt", sagte die Rathauschefin.
Hinweise auf die Geschwindigkeitsbegrenzung habe es jedenfalls genug gegeben: nach dem Ortsschild das Tempo-30-Schild, dann die Geschwindigkeitsanzeigetafel und erst dann der Blitzer. Angesprochen hatte das Ärgernis Martin Mühleisen (SPD und Aktive Gaiberger), der eine Klarstellung forderte: "Die Gemeinde hat damit gar nichts zu tun."
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Folgend veröffentlichte die Gemeine auch auf ihrer Internetseite eine Mitteilung mit diesem Tenor. Diese nutzte das Rathaus zusätzlich für einen Appell: "Bitte halten Sie sich überall im Ort an die Geschwindigkeitsbegrenzungen." Gerade nach den nun endenden Ferien im Kindergarten und in der Schule. Die Fahrt von Ortseingang bis -ausgang dauere bei Tempo 30 eine Minute länger als mit Tempo 50. "Der Bremsweg hingegen verkürzt sich von 25 Meter auf neun Meter", so die Gemeinde.