Interkommunales Gewerbegebiet

Leimener Gemeinderat wollte nicht "hirnrissig" entscheiden

Auch Leimen öffnet Tür zum "planungsrechtlichen Waffenschrank".

24.08.2021 UPDATE: 25.08.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden
Rathaus Leimen

Rathaus Leimen. Foto: Reinhard Lask

Leimen. (fre) Der zum Jahresbeginn gegründete Zweckverband hat für das gemeinsame "Interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet Heidelberg-Leimen" die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Mit diesem sollen die 99 Hektar an Fläche im Norden Leimens und Süden Heidelbergs, wo sich derzeit unter anderem noch das Zementwerk und Eternit befinden, baurechtlich neu überplant und für die Zukunft entwickelt werden. Wie der Heidelberger Gemeinderat stimmte auch die Leimener Bürgervertretung dem Aufstellungsbeschluss einstimmig zu. Auch aus Sicht der Leimener war dieses Ja alternativlos.

Kernstück des Bebauungsplans ist eine neue Durchgangsstraße. Als Weiterführung der L 600-Nordostumgehung führt sie zur Eisenbahnlinie am Westrand des gemeinsamen Gewerbegebiets, wo auch ein S-Bahn-Haltepunkt entstehen soll. Diese Durchgangsstraße wird nicht nur mit dem Gewerbegebiet Rohrbach-Süd verbunden, das auf diese Weise eine weitere Zu- und Abfahrt erhält. Die Durchgangsstraße soll per Schiene zudem den S-Bahn-Haltepunkt mit der Straßenbahn im Osten verbinden und dazu auch Rad- und Fußwege erhalten.

Für Oberbürgermeister Hans D. Reinwald war der Aufstellungsbeschluss quasi der Startschuss auch für andere Entscheidungsprozesse. So werde es auch darum gehen festzulegen, "welches Gewerbe wir wollen". Für die spätere Umsetzung werde man nutzen, "was der planungsrechtliche Waffenschrank hergibt". Das sei gut so, befand auch Nathalie Müller (CDU) unter Verweis auf die Perspektiven, die das Gewerbegebiet für Leimen biete. Dass der aufzustellende Bebauungsplan – angesichts des langen Zeithorizonts – gegebenenfalls in Teilbebauungspläne unterteilt werde, nannte sie eine "sinnvolle Vorgehensweise".

Auf das mit dem Aufstellungsbeschluss verknüpfte Klima- und Energiekonzept hob Michael Reinig (GALL) ab. Der Bebauungsplan sei schließlich auf einen Zeitraum von zehn Jahren angelegt und hier gelte: "Öl ist ein Auslaufmodell und Gas nicht die Energie der Zukunft." Ebenso nötig sei ein Grünzugkonzept für eine gute Durchlüftung.

Dass die ersten Gewerbesteuereinnahmen frühestens in acht Jahren sprudeln könnten, warf Klaus Feuchter (FDP) in die Debatte. Dessen ungeachtet sei das gemeinsame Gewerbegebiet unabdingbar für Leimen. Dem wollte Mathias Kurz (FW) nicht widersprechen, ebenso wenig Peter Sandner (SPD): Dem einheitlichen Heidelberg-Leimener Bebauungsplan nicht zuzustimmen, sei schlicht "hirnrissig".

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