Leimen

Gewerbegebiet rückt näher

Ausschuss des Zweckverbandes Heidelberg-Leimen tagte

24.06.2021 UPDATE: 25.06.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
In Verlängerung der Leimener L600-Nordostumgehung soll irgendwann in der Zukunft eine neue Straße von Ost nach West das gemeinsame Gewerbegebiet von Heidelberg und Leimen durchziehen. Foto: fre

Leimen/Heidelberg. (ths) Jetzt macht der im Januar von den beiden Städten Leimen und Heidelberg gegründete Zweckverband "Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet Heidelberg-Leimen" ernst: Bei der ersten Sitzung des Bauausschusses stellte der Heidelberger Städteplaner Andreas Menkel im Ferdinand-Reidel-Saal des Neuen Rathauses in Leimen im Beisein des Verbandsvorsitzenden, Leimens Oberbürgermeister Hans D. Reinwald, und der beiden Geschäftsführer Horst Althoff (Heidelberg) und Walter Stamm (Leimen) den geplanten Aufstellungsbeschluss eines gemeinsamen Bebauungsplans für das ineinander übergehende Areal im Süden Heidelbergs und im Norden Leimens vor.

Damit schafft der Verband zuvorderst rechtliche Sicherheit für die notwendige Planungshoheit. Diesen Begriff nahmen Reinwald und Althoff daher gleich mehrmals in den Mund und dokumentierten die Wichtigkeit dieses uneingeschränkten Hoheitsrechtes für zukünftige Absichten in dem Geltungsbereich, der rund 99 Hektar umfasst und auch eine Durchgangsstraße vorsieht.

Dazu stellte Menkel auch die jeweiligen Grenzen vor. Demnach bildet im Norden die Hatschekstraße die Begrenzung und im Osten die Rohrbacher Straße sowie sich dort befindende landwirtschaftliche Flächen. Im Süden schließen der in Leimen verlaufende Stralsunder Ring und die Schwetzinger Straße den gesamten Distrikt ab und im Westen die Bahnlinie Heidelberg-Bruchsal sowie weitere landwirtschaftliche Gebiete.

Darunter befänden sich auch insgesamt "über zehn Rohrbacher Grundstücke, von denen die Eigentümer bislang noch gar nichts wissen", bemängelte hier der Heidelberger CDU-Stadtrat Werner Pfisterer. Dies wies Althoff weit von sich, als er ein weiteres Ziel des Plans vorstellte: die Sicherung einer Durchgangsstraße zwischen Schwetzinger und Rohrbacher Straße. "Da sind wir noch ganz am Anfang und wissen überhaupt nicht, ob wir die Grundstücke überhaupt benötigen", erklärte er. Dies betreffe auch die Planungen für einen weiteren S-Bahn-Haltepunkt.

Um einer "Preistreiberei" von Eigentümern beim Verkauf von Gelände entgegenzuwirken, zumal sich laut Reinwald "die meisten Grundstücke im Gebiet des Zweckverbands in privater Hand" befänden, stellte Stadtrat Pfisterer ein "sogenanntes Grunderwerbsmodell" der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung (KE) vor, die derzeit ohnehin ein Entwicklungskonzept für die gesamte Fläche erstelle. All das soll im Spätjahr fertiggestellt sein, so Reinwald. Auf jener Grundlage laufe schließlich die "Überplanung" der momentan rechtskräftigen Bebauungspläne der Städte und gebe damit die entsprechende Rechtssicherheit. "Bei Bedarf erfolgt die Entwicklung in Teilgebieten, um höhere Flexibilität zu erreichen", sagte er weiter.

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Eines hielten Reinwald und Althoff ebenfalls für wichtig: "Die politischen Gremien der Städte müssen vor der Entscheidung der Verbandsversammlung an diesem Verfahrensschritt beteiligt werden", so ihre Auffassung.

Für die ersten Schritte stelle der laufende Haushalt des Zweckverbands rund 150.000 Euro zur Verfügung, erläuterte Althoff. In den Folgejahren benötige man weitere 700.000 Euro für die geplante Verkehrsinfrastruktur. "In diesem Jahr sind keine Mittel eingestellt, um Grundstücke zu kaufen", teilte Reinwald weiter mit. Ob und in welchem Umfang die beiden Kommunen hier einsteigen, bedürfe einer schnellen Klärung, "um den Einfluss auf den Grundstücksverkehr nicht zu verlieren", forderte er.

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