"Hoffentlich gibt es keine Toten"
Die riesige Rauchsäule schreckte am Freitagvormittag die Menschen auf

Die B 3 musste voll gesperrt werden, was zu einem Verkehrschaos in Nußloch führte. Foto: Alex
Von Christoph Moll
Nußloch. "Da muss was Schlimmes passiert sein." So wie RNZ-Mitarbeiter Heiner Schmidt ging es am Freitagmorgen zahlreichen Menschen in und um Nußloch. Die riesige Rauchsäule durch den Brand des Krans auf der B3 schreckte die Menschen auf - und ließ Spekulationen über die Ursache ins Kraut schießen.
"Ich habe nur gedacht: Hoffentlich gibt es keine Toten", erzählt Schmidt. Der 80-jährige Nußlocher war gerade im Garten, als ihn seine Frau ins Haus ans Fenster rief. Was Schmidt von dort aus sah, nahmen wohl alle Nußlocher wahr: "Es sah so aus, als würde das Alte Schulhaus oder ein Gartenhaus in der Nähe brennen", mutmaßte er zunächst.
Doch dann kam es zu den beiden Explosionen und Stichflammen: "Da war klar, dass nicht nur ein Gartenhaus brennt", erzählt Schmidt. "Als wären Granaten eingeschlagen oder als wäre ein Gastank mit einer Stichflamme hochgegangen" - so beschreibt der 80-Jährige das Explodieren der Reifen. Und obwohl er sich etwa zwei Kilometer weit weg befand, berichtet Schmidt: "Die Luft hat vibriert." Die Wucht sei immens gewesen.
RNZ-Redakteurin Gabi May erlebte das Geschehen aus wenigen Hundert Metern Entfernung. Sie hielt sich gerade im Freizeitgebiet Lichtenau zwischen Nußloch und St. Ilgen auf, als die Rauchsäule aufstieg. "Wir waren schockiert, weil der Rauch sehr dunkel war", berichtet sie. "Schnell kam von allen Seiten die Feuerwehr angefahren." Als es dann zu den Explosionen kam, lag der Verdacht nahe, dass im nahen Gewerbegebiet eine Firma brennt. "Es war besorgniserregend", beschreibt May.
Auch interessant
Auch im sozialen Netzwerk "Facebook" sorgte die Rauchsäule für Aufregung: "Wir sind bei dem Knall fast aus dem Bett geflogen", berichtet eine Nutzerin. Eine andere Frau schreibt, dass sie "zu Tode erschrocken sei": "Das sah echt dramatisch aus." Und eine Nutzerin warnt: "Passt auf mit Gemüse und Salat aus dem Garten, bei uns ist alles verrußt."
Bürgermeister Joachim Förster beruhigt jedoch: Es sei in Nußloch nicht flächendeckend Ruß niedergegangen, sondern nur punktuell. Im Rathaus stand das Telefon dennoch nicht mehr still. Verunsicherte Bürger erkundigten sich. "Der Brand war heftig", sagt der Rathauschef, der sich vor Ort ein Bild machte. Förster ist deshalb erleichtert, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist.
Die Auswirkungen waren wegen der Vollsperrung der B 3 aber immens. Förster spricht von "Chaos". Auf den Durchgangsstraßen bildeten sich im morgendlichen Berufsverkehr und im Feierabendverkehr lange Schlangen aus Autos und Lastern, die von der B 3 abfahren mussten. So wurde es auf der alten B 3 - heute die L 594 - zwischen Nußloch und Leimen eng.



























