Kindergarten "Baumhaus" weihte neue Naturgruppe ein
Grundstück mit Bauwagen soll Zentrum naturnahen Erlebens werden - Nach zwei Jahren mit Gottesdienst und "Tag der offenen Tür" eingeweiht

Auf dem rund 1000 Quadratmeter fassenden Gelände des evangelischen Kindergartens "Das Baumhaus" tummelten sich am Samstag viele Besucher, die unter anderem den eingerichteten Bauwagen, die Himbeersträucher und Gemüsebeete betrachteten. Foto: Dorn
Von Nicoline Pilz
Hirschberg-Großsachsen. Am Anfang gab es eine Idee und ein freies Grundstück, das direkt an den evangelischen Kindergarten "Baumhaus" in Großsachsen angrenzt. Doch bis die evangelische Kirchengemeinde und die politische Gemeinde dort eine neue Naturgruppe ansiedeln konnten, waren im Zeitraum von zwei Jahren einige bürokratische Hürden zu überwinden gewesen. Aber jetzt ist das Werk fast vollendet: Am vergangenen Samstag weihte das "Baumhaus" sein neues Angebot als ideale Ergänzung zum eigenen pädagogischen Konzept naturnahen Erlebens mit einem Gottesdienst und einem "Tag der offenen Tür" offiziell ein.
Bürgermeister Manuel Just, Kirchengemeinderatsvorsitzende Silvia Mußotter und Kindergartenleiterin Barbara Gärtner sprachen von einem "glücklichen Tag" und einem gelungenen Projekt, das sich sehen lassen kann. Mit der kleinen Aufführung "Lisas Mohnblume" leiteten die Kinder quasi über zum späteren symbolischen Akt, bei dem zuerst auf dem Gelände der neuen Gruppe, am Ende der Feier dann oben am "Baumhaus", je eine rote Mohnblume als Zeichen der Verbundenheit und des Zusammenwachsens beider Einrichtungen gepflanzt wurden.
Viele Gäste kamen auf das rund 1000 Quadratmeter große Gelände, das nun frei von Brombeerhecken und Gestrüpp auf seinem flachen Teil einem neun Meter langen und 2,40 Meter breiten schön und praktisch eingerichteten Bauwagen sowie einer großen Jurte, Himbeersträuchern, einem Gemüsebeet und Sandspielbereichen Platz bietet. Der Bauwagen mit Toilette, Waschbecken, Heizung, Koch- und Sitzgelegenheiten ist Zentrum, Schutz und Rückzugsort für die zurzeit aus acht Kindern, drei Erzieherinnen und einem "Bundesfreiwiligendienstler" bestehende Gruppe.
In der Jurte soll dann beispielsweise der Morgenkreis stattfinden, bevor vielfältige Aktionsmöglichkeiten auf dem Gelände locken oder es zweimal wöchentlich in Feld und Flur zu Erkundungen geht. Die Anlage des Geländes mit allen Pflanzungen und Installationen hat rund 170.000 Euro gekostet. Bezahlt hat die politische Gemeinde, die auch das Gelände gepachtet hat. Der Bedarf nach Betreuungsplätzen, auch durch das Neubaugebiet "Sterzwinkel", war fraglos da. Bis zu 20 Kinder können in der neuen Naturgruppe untergebracht werden - ist sie vollbelegt, steigt die Zahl der Kinder im und um das "Baumhaus" auf 126 in insgesamt sechs Gruppen.
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Die bunte Feier zur Einweihung der Naturgruppe, die bis Mitte, Ende Mai noch am evangelischen Gemeindehaus startet, war "selbsterklärend", wie Barbara Gärtner anmerkte. Große Plakate erläuterten den Besuchern, welche Angebote in den jeweiligen Räumen stattfanden. Schatzsucher waren unterwegs oder auch Theaterspieler. Viele Spiel- und Bastelmöglichkeiten lockten zum Mitmachen, außerdem gab es überall Gelegenheiten, sich hinzusetzen, um Sonne oder Schatten zu genießen. Im Turmzimmer gab eine Präsentation in Endlosschleife Einblick in den spannenden Kindergartenalltag.
Elternbeirat und Förderverein arbeiteten Hand in Hand beim Verkauf von Kaffee und Kuchen. "Wir sammeln natürlich Einnahmen, denn durch die neue Naturgruppe gibt es ja auch wieder neue Projekte und Anforderungen, die wir unterstützen", sagte der Fördervereinsvorsitzende Philippe Schmit.



