Kindergarten in Großsachsen wird erweitert
Außerdem befürwortete der Gemeinderat die Umwandlung einer Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten in eine Ganztagesgruppe.

Auf dem Grundstück, das südlich an den evangelischen Kindergarten Großsachsen angrenzt, soll ein Bauwagen aufgestellt werden - für eine 20-köpfige Gruppe. Foto: Kreutzer
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. Die Zahl der in Großsachsen angebotenen Kindergartenplätze wird weiter steigen. Dafür sorgte der Gemeinderat, der den Ausbau des evangelischen Kindergartens in Großsachsen um eine weitere Gruppe mit 20 Kindern genehmigte.
"Der Kindergarten ist bereits nach der Hälfte des Jahres voll belegt, und es können keine weiteren Kinder mehr aufgenommen werden", verdeutlichte Bürgermeister Manuel Just in der Gemeinderatssitzung die derzeitige Situation. Darüber hinaus zeige die Bedarfserhebung der Gemeinde, dass die aktuell verfügbaren 380 Kindergartenplätze in Hirschberg zwar derzeit ausreichten, was im Kindergartenjahr 2018/2019 aber nicht mehr der Fall sei.
Die Evangelische Kirchengemeinde Großsachsen war daher mit der Idee an die politische Gemeinde herangetreten, den Kindergarten um eine sechste Gruppe zu erweitern. Da für eine weitere Gruppe kein Platz im Gebäude vorhanden ist, solle eine Außengruppe gebildet werden. Diese könne in einem speziell für die Bedürfnisse der Kinder hergerichteten Bauwagen untergebracht werden, der auf einem Grundstück aufgestellt wird, das sich südlich an das Gelände des Kindergartens anschließt.
Da dieses Grundstück weder im Eigentum Hirschbergs noch der Evangelischen Kirchengemeinde ist, hatte die Verwaltung bereits vorab ein Gespräch mit dem Grundstückseigentümer geführt. "Der Eigentümer will das Grundstück abgeben", berichtete Just von einem, wie er sagte, "hervorragenden Gespräch". Neben der Pacht hierfür kommen aber noch weitere Kosten auf die Gemeinde zu. Für den Bauwagen sowie die Erschließung des Grundstücks kalkulierte Just mit rund 100.000 Euro. Alternativ habe sich auch eine Schutzhütte angeboten, aber ein Bauwagen sei doch etwas Besonderes für die Kinder.
Dazu kommen die Personalkosten für 2,3 Stellen, die laut dem Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) für eine Gruppe mit 20 Kindern notwendig sind, in Höhe von 112.000 Euro jährlich. Außerdem empfiehlt der KVJS eine pädagogische Hilfskraft, die mit weiteren 30.000 Euro pro Jahr zu Buche schlagen würde. All diese Kosten muss die politische Gemeinde alleine tragen. "Bereits die fünfte Gruppe in diesem Kindergarten geht über den Bedarf der Evangelischen Kirchengemeinde hinaus", erläuterte Just. Diese muss nämlich nur Plätze für die Kinder ihrer Gemeindemitglieder finanzieren. Für alle Plätze, die darüber hinausgehen, muss die Gemeinde aufkommen.
Dem vorgestellten Konzept stimmte der Gemeinderat geschlossen zu, mit Ausnahme der Stelle für eine pädagogische Hilfskraft, die zumindest für die Anfangsphase der Außengruppe vorgeschlagen war. CDU, Freie Wähler und FDP hatten hierzu Bedenken geäußert. "Wenn wir diese Stelle jetzt genehmigen, bekommen wir sie nicht mehr weg", formulierte Hartmut Kowalinski (FDP) die Befürchtungen, die wohl in allen drei Fraktionen vorhanden waren.
CDU, Freie Wähler und FDP schlugen weiterhin vor, nach einem Jahr zu evaluieren, ob diese Stelle notwendig sei. GLH und SPD plädierten dagegen dafür, diese Stelle jetzt für ein Jahr zu genehmigen. Wenn sie dann nicht mehr notwendig sei, könne sie wegfallen. Mehrheitlich, gegen die Stimmen von GLH und SPD, beschloss der Gemeinderat, es bei 2,3 Stellen für die neue Außengruppe zu belassen.
Weiterhin befürwortete der Gemeinderat einstimmig die Umwandlung einer Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten im evangelischen Kindergarten Großsachsen in eine Ganztagesgruppe.



