Evangelischer Kindergarten Großsachsen

Sechste Kindergarten-Gruppe wird eingerichtet

Der Kindergarten stellte das neue Konzept vor und informierte über Bauwagen - Die Naturgruppe startet zunächst im Gemeindehaus

26.05.2017 UPDATE: 27.05.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Christine Hewel informierte über die Ausstattung des Bauwagens. Foto: Dorn

Hirschberg-Großsachsen. (nip) Mal einfach so im Wald rumliegen, in die Baumwipfel starren oder Löcher graben, mit Laub werfen und auf vereisten Pfützen schlittern: Das klingt herrlich und macht ein wenig neidisch auf die 106 Kinder, die im evangelischen Kindergarten "Das Baumhaus" in Großsachsen regelmäßig in Wald und Feld oder auf Spielplätzen unterwegs sind. Das naturnahe Erleben mit allen Sinnen spielt seit vielen Jahren eine große Rolle im pädagogischen Konzept der Einrichtung.

Nun erfährt es eine sinnvolle Ergänzung mit der "Naturgruppe", die das "Baumhaus" als sechste Gruppe einrichten wird. Damit begegnen die evangelische Kirchengemeinde und die Kommune dem Platzbedarf, der in Großsachsen, bedingt auch durch das Neubaugebiet "Sterzwinkel", fraglos vorhanden ist. "Diese Naturgruppe ist aber keine Notlösung, sondern eine wertvolle Bereicherung des Betreuungsangebots in Hirschberg", betonte Kindergartenleiterin Barbara Gärtner beim Informationsabend für Eltern, wo sie und Kolleginnen das Konzept vorstellten.

Und so sieht es aus: 20 Kinder, drei pädagogische Fachkräfte und ein "Bundesfreiwilligendienstler" wird die neue "Naturgruppe" umfassen. Untergebracht werden sie auf dem benachbarten Grundstück, einem 1000 Quadratmeter großen Gelände, das sich unterhalb des "Baumhaus" anschließt. Auf dem flachen Teil des Areals werden ein Bauwagen und eine große Jurte installiert. Der Bauwagen erhalte ein Fundament, biete viel Luxus, habe eine Toilette und ein Handwaschbecken jeweils mit fließend Wasser (kalt und warm), zwei Kochstellen, einen kleinen Kühlschrank, eine Heizung, Bänke, Tische, Schrank und Regale, einen zweiten Ein- oder Ausgang sowie ein kleines Vordach, schilderten die Erzieherinnen. Der neun Meter lange und 2,40 Meter breite Bauwagen soll das Zentrum für die Gruppe werden als Schutz- und Rückzugsort zugleich.

Bis er aber geliefert wird, weicht die Naturgruppe ins Untergeschoss des evangelischen Gemeindehauses aus, das noch entsprechend hergerichtet wird. Das Gemeindehaus wird zudem bei anhaltend schlechter Wetterperiode zur Anlaufstelle. An zwei Tagen in der Woche wird die Naturgruppe ohnehin im Wald unterwegs sein, um zu forschen, zu klettern oder einfach "mal die Seele baumeln zu lassen", wie Gärtner formulierte. Erfahrungsgemäß entspanne der Aufenthalt in der Natur viele Kinder.

Die Kosten für den Bauwagen und dessen Ausstattung übernimmt die politische Gemeinde, die auch das Gelände gepachtet hat. Ab November wird gerodet, doch die neue Gruppe startet bereits am 1. Oktober erst mal im Gemeindehaus. Auch dann, wenn vielleicht zunächst nur vier oder fünf Kinder angemeldet werden. Angesichts der "großen Not" und der Vollbelegung bereits im Oktober habe man sich entschlossen, bereits in diesem Jahr zu beginnen, meinte Gärtner weiter.

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Das Grundstück werde eingezäunt und ein neuer Weg hergestellt; beide Gruppen, "Natur" und die neuen Kinder im "Baumhaus", sollen zuerst getrennt voneinander in Ruhe zueinanderfinden, bevor wechselseitige Besuche stattfinden. Wieviel Kooperationen man brauche, gedacht ist an die Ausweitung des bestehenden Kontakts mit einem Imker, an Bauernhof, Bücherei, Förster oder Nabu, werde man sehen. Die neue Gruppe bietet fürs Erste verlängerte Öffnungszeiten von 7.30 bis 14 Uhr an. Ein warmes Mittagessen ist nicht geplant, dafür mehrere kleine kalte Mahlzeiten. "Was das Kindergartenteam geleistet hat, ist sensationell", sagte Pfarrerin Simone Britsch.

An diesem Abend lagen Listen aus, in die sich Eltern bei Interesse an einem Platz in der "Naturgruppe"unverbindlich eintragen konnten. Alle Kindergarteneltern werde man noch per Brief informieren, damit man nach der Rückmeldefrist konkret die Bedarfsplanung angehen könne, schloss Gärtner.

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