Gewerbegebiet geht doch 2020 ans Glasfasernetz (Update)
Das sagt der Zweckverband - Kein langes WArten auf 2021

Symbolfoto: Uli Deck
Hirschberg. (ans) Das Heddesheimer Gewerbegebiet wird, wie berichtet, als erstes von 14 ausgewählten Kommunen ans Glasfasernetz des Zweckverbandes High-Speed-Netz Rhein-Neckar angeschlossen. So soll es dort ab Herbst 2020 schnelles Internet geben.
Auch die anderen 13 Gewerbegebiete sollen im kommenden Jahr erschlossen werden, betonte der operative Leiter des Zweckverbandes, Thomas Heusel. Ob die Baumaßnahmen zur Verlegung der digitalen Infrastruktur noch in 2019 beginnen, hänge jetzt von den Ausschreibungsergebnissen und den jeweiligen Ausführungsplanungen ab.
Aufgrund eines Missverständnisses beim kürzlich vom Verband abgehaltenen Pressegesprächs berichtete die RNZ, dass der Hirschberger Gewerbepark erst 2021 schnelles Internet bekommen soll. Dies sei nicht so, betonte Heusel. "Das Hirschberger Gewerbegebiet wird wie vorgesehen 2020 ans schnelle Internet gehen. Das ist so und das bleibt so", bekräftigte der operative Leiter.
Update: Donnerstag, 5. September 2019, 16.09 Uhr
Hirschberg. (nip) Schnelles Internet im Gewerbepark in Hirschberg? Was bereits lange währt, wird auch noch länger dauern. Eigentlich hatte die Kommune darauf gehofft, dass der Anschluss ans Glasfasernetz des Rhein-Neckar-Kreises bis spätestens 2020 erfolgt. Daraus wird nichts, wie jetzt Thomas Heusel, der Leiter für das operative Geschäft des eigens gegründeten Zweckverbandes High-Speed-Netz Rhein-Neckar verkündete.
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Vor 2021 wird demnach nichts passieren, was zum Beispiel Steffen Weber vom Systemhaus Rhein-Neckar ein wenig ärgert. Er erinnert im Gespräch mit der RNZ an "vollmundige" Versprechen, die der Zweckverband vor fünf Jahren gegeben habe. Seitdem habe er immer wieder nachgefragt, wann im Hirschberger Gewerbegebiet mit Verbesserungen zu rechnen sei. Konkrete Antworten habe er nicht erhalten.
Nicht zuletzt hatte auch Schriesheims Bürgermeister Hansjörg Höfer beklagt, dass beim Ausbau des Glasfasernetzes zur besseren Versorgung des ländlichen Raums Termine nicht eingehalten würden. Als sich die RNZ daraufhin bei "fibernet-rn" erkundigte, hieß es von dort, es laufe doch.
Tatsächlich gab es anfänglich bürokratische Hemmnisse zu überwinden, bis die Satzung des Zweckverbandes mit seinen 54 angeschlossenen Kommunen fertig war. Und ehrgeizige Zielvorgaben zum Ausbau ließen sich mit der Realität nicht vereinbaren, weil Planungen schwieriger oder teurer wurden. Wenn Planungen aber abgeschlossen waren, kam Fahrt auf.
Diejenigen Firmen im Hirschberger Gewerbegebiet, die von der RNZ zum Ist-Zustand befragt wurden, beklagten sich auch nicht in höherem Maße. Allerdings ließ sich Resignation heraushören.
Systemhaus Rhein-Neckar überlegte, Standort zu wechseln
"Für unsere Bedürfnisse funktioniert es", meinte Christian Kick, Geschäftsführer der CPM Holding. Er verwies aber zugleich aufs Systemhaus Rhein-Neckar, die CPM betreue. Weber wiederum sagte, seit zwei Jahren sei die Internetgeschwindigkeit etwas entspannter durch den VDSL-Ausbau (Very High Speed Digital Subscriber Line) der Deutschen Telekom auf 50 Megabit pro Sekunde.
Davor, so Weber, habe tatsächlich ein Standortwechsel seiner Firma im Raum gestanden. "Wir hatten das wegen der Unterversorgung konkret überlegt", sagt er. Und findet: "Schade, dass in einem so neuen Gewerbegebiet nicht gleich Glasfaser gelegt wurden", meint er. Und betont: "Wir warten seit fünf Jahren". Was CPM angehe, so wäre eine schnellere Verbindung schön, der Ist-Zustand sei aber nicht existenzgefährdend, da das Unternehmen keine ganz großen Datenmengen händeln müsse. Das gilt auch für Robbie Sowden von Caledonia Putters: "Zuhause hat man oft schnellere Anbindungen als hier. Aber ich bin in meiner Arbeit nicht beeinträchtigt", meint er. Für Internetrecherchen oder den Email-Verkehr reiche die vorhandene Leistung aus. Zudem sei Caledonia Putters in die CPM-Gruppe integriert.
Wie sieht es bei Goldbeck aus, einem der großen Unternehmen im Gewerbegebiet? "Wir sind nicht so betroffen, weil wir eine übergreifende Netzwerkstruktur für unsere Niederlassungen haben", erklärt der technische Leiter Markus Niederkofler. Von der Thematik im Gewerbegebiet sei Goldbeck unabhängig durch eine große vertragliche Lösung mit der Telekom.
Eine andere Firma, die namentlich nicht genannt werden möchte, meinte hingegen, der Status Quo sei "ziemlich schlecht" und schränke die Arbeit ein. Weil größere Datenmengen auf den Servern auflaufen würden, sei man dabei, intern Verbesserungen zu schaffen.



