Hirschberg/Heddesheim

Schnelles Internet kommt wohl erst 2021

Betriebe im Hirschberger Gewerbepark müssen weiter auf Glasfaser-Anschluss warten - In Heddesheim ist es im Herbst 2020 so weit

27.08.2019 UPDATE: 28.08.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden

Eigentlich hoffte man in Hirschberg, dass der Gewerbepark noch dieses Jahr ans Glasfasernetz angeschlossen wird. Foto: Kreutzer

Von Stefan Zeeh

Hirschberg/Heddesheim. Seit Jahren warten die Unternehmen im Hirschberger Gewerbegebiet vergeblich auf einen Anschluss an das schnelle Internet. Und sie werden sich noch einige Zeit gedulden müssen, bis sie Daten über Glasfaserkabel übertragen können, wie sich bei einem Pressegespräch mit Vertretern des Zweckverbands "High-Speed-Netz Rhein-Neckar" im Rathaus der Gemeinde Heddesheim zeigte.

Denn vor dem Jahr 2021 wird es wohl nichts mit dem Anschluss der Firmen im Hirschberger Gewerbegebiet an das Glasfasernetz des Rhein-Neckar-Kreises, wie der Leiter für das operative Geschäft des Zweckverbands, Thomas Heusel, klarstellte. Dabei war Hirschbergs neuer Bürgermeister Ralf Gänshirt noch im Wahlkampf davon ausgegangen, dass das Gewerbegebiet noch in diesem Jahr, spätestens aber 2020 schnelles Internet bekommt.

Ganz anders dagegen die Situation in Hirschbergs Nachbargemeinde Heddesheim. Hier können die Unternehmen im Gewerbegebiet voraussichtlich bereits im Herbst kommenden Jahres einen schnellen Anschluss ans Internet erhalten. "Dazu geht im September die Ausschreibung für die Verlegung der Leerrohre raus", ging der Leiter Vertrieb und Kundenbetreuung des Zweckverbands, Frank Bartmann, auf den Zeitplan für den Anschluss ein. Mit der Verlegung der Leerrohre könne dann möglicherweise bereits im Herbst dieses Jahres begonnen werden. Die Arbeiten für die etwa 5000 Meter lange Tiefbautrasse würden rund drei bis vier Monate dauern, sodass etwa ab April 2020 die Kabel eingezogen werden könnten.

Vorab erhielten die rund 300 Gewerbetreibenden in dem Areal nahe der Autobahn A 5 bereits ein Schreiben der Gemeinde, dem ein Antrag beigefügt ist, mit dem die Unternehmen beziehungsweise Grundstückseigentümer zustimmen, dass die Glasfaserkabel bis zum jeweiligen Gebäude geführt werden. "Das kostet die Unternehmen nichts", hob Heddesheims Bürgermeister Michael Kessler hervor. Zugleich betonte er, dass, selbst wenn die Glasfaserkabel bis zur Hauswand reichen, niemand gezwungen ist, das Glasfasernetz auch zu benutzen.

Daher wäre es schade, wenn die Grundstückseigentümer oder Unternehmen die Kabel nicht wenigstens bis an die Gebäudewände legen ließen, so Kessler, denn die Kosten für eine spätere Verlegung der Kabel müssten sie selbst tragen. Dass die Kabel bis zu den jeweiligen Gebäuden ohne zusätzliche Kosten für die Firmen verlegt werden, liegt an der Förderung des Projekts durch Bundes- und Landesmittel. "Bis zu 90 Prozent der anrechenbaren Kosten werden von Bund und Land getragen", erläuterte Heusel. Angesichts der Tatsache, dass sowohl das Heddesheimer als auch das Hirschberger Gewerbegebiet zu den 14 vom Zweckverband ausgewählten Arealen gehören, die vorrangig ans Glasfasernetz angeschlossen werden sollen, ist der unterschiedliche Zeitraum zunächst überraschend. Jedoch sind dabei laut Bartmann die zur Verfügung stehenden Kapazitäten zu berücksichtigen.

Außerdem komme die Baubranche derzeit kaum nach, Aufträge zeitnah zu erledigen. Die für die Förderung durch Bundes- und Landesmittel notwendigen Unterlagen hätten aus Heddesheim zudem bereits frühzeitig vorgelegen, klang unter den Teilnehmern aus Gemeindeverwaltung und Zweckverband am Pressegespräch durch. Daher wird das Heddesheimer Gewerbegebiet als erstes der 14 ausgewählten Gebieten im Kreis an das Glasfasernetz des Zweckverbands angeschlossen. Auch in St. Ilgen und Plankstadt seien die Vorbereitungen für einen Anschluss bereits weit gediehen, so Heusel, sodass diese ebenfalls im kommenden Jahr einen Zugang zum Glasfasernetz bekommen könnten.

Bis in den 54 Kommunen des Kreises, die dem Zweckverband angehören, Glasfaserkabel in allen insgesamt etwa 75 Gewerbegebieten und in den privaten Haushalte liegen, werde es "noch sehr lange dauern", so Bartmann. Dabei gelte es Prioritäten zu setzen. Denn viele Unternehmen benötigten dringend schnelle Internetverbindungen, damit große Datenmengen zu den Geschäftspartnern in kürzester Zeit übertragen werden können.

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