Feuerwehr rückt für Waldbewässerung aus
Förster hat um Unterstützung bei der Versorgung der Jungpflanzen gebeten - 40 Jahre altes Tanklöschfahrzeug im Einsatz

Von Stefan Zeeh
Hirschberg. Mit viel Druck schießt das Wasser aus dem Tank des Fahrzeugs der Hirschberger Feuerwehr und verteilt sich in einem hohen Bogen über die kürzlich knapp 700 neu angepflanzten jungen Bäumchen unterhalb des Margaretenruhwegs. Nach Wochen der Trockenheit benötigen diese dringend das frische Nass von oben.
Deshalb hatte Revierförster Walter Pfefferle vergangene Woche bei der Hirschberger Feuerwehr um Unterstützung bei der Bewässerung der Jungpflanzen gebeten. Denn die Mitarbeiter des Forstes und des Bauhofs der Gemeinde kamen gar nicht mehr nach, die an sechs Stellen im Hirschberger Wald neu angepflanzten insgesamt gut 4200 Atlas-Zedern, Buchen, Douglasien, Elsbeeren, Esskastanien, Flaumeichen und Wildkirschen mit Wasser zu versorgen.
Die Feuerwehrleute zögerten nicht und sagten sofort ihre Hilfe zu. "Aus zehn bis 15 Kameraden besteht derzeit die von Werner Schollenberger organisierte Einsatztruppe", berichtet Feuerwehrkommandant Peter Braun. Er lobt die Einsatzbereitschaft seiner Feuerwehrleute, die ehrenamtlich nach ihrer beruflichen Tätigkeit die Bäumchen bewässern.

Dieser Einsatz bringt auch neue Herausforderungen mit sich. So musste erst einmal geprüft werden, ob die Waldwege mit dem schweren Tanklöschfahrzeug überhaupt zu befahren sind. Danach galt es, vergangenen Mittwoch die erforderliche Wassermenge und das benötigte Strahlrohr bei einem Test zu finden. Zum Einsatz kommt mit dem Tanklöschfahrzeug TLF 16 übrigens ein Oldtimer. Denn erst vor wenigen Wochen feierten die Hirschberger Feuerwehrleute das "40-Jährige" dieses 1980 in Betrieb genommenen Wagens, der im kommenden Jahr durch ein Neufahrzeug ersetzt werden soll.
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Die Neuanpflanzungen von Bäumen sind der Trockenheit der vergangenen Jahre geschuldet. Durch diese konnte sich beispielsweise der Borkenkäfer besonders ausbreiten und die Fichten befallen, die einst unterhalb des Margaretenruhwegs wuchsen. An anderen Stellen im Wald sind dagegen ausgewachsene Buchen und Traubeneichen regelrecht vertrocknet. "Wir versuchen es nun mit neuen Baumarten, von denen man glaubt, dass sie mit dem Klima und dem jeweiligen Standort zurechtkommen", erläutert Bürgermeister Ralf Gänshirt. Zu diesen neuen bisher nicht in Deutschland heimischen Baumarten gehört etwa die aus dem mediterranen Raum stammende Flaumeiche.

Der 2500 Liter fassende Tank des TLF 16 ist nach wenigen Minuten leer und somit auch der über dem Wasserstrahl im Schein der Abendsonne entstandene Regenbogen verschwunden. Mit einer Tankfüllung kann aber nur ein Teil der Pflanzen auf der rund 2000 Quadratmeter großen Fläche mit Wasser versorgt werden. Deshalb machen sich die drei Feuerwehrleute gleich wieder auf den Weg nach Leutershausen, um dort den Tank des TLF 16 zu befüllen. Insgesamt fünf Mal müssen sie von Leutershausen über den 1. Kehrrang zum Margaretenruhweg fahren.
An den kommenden Tagen geht der Einsatz an den noch zu bewässernden anderen drei Flächen oberhalb Leutershausens weiter. Die Jungpflanzen auf den zwei Flächen auf Großsachsener Gemarkung werden von Forstmitarbeitern mit Wasser versorgt (die RNZ berichtete). Hier könnte die Feuerwehr auch gar nicht mit ihren Fahrzeugen hinkommen, da die Wege zu schmal und teils zu steil sind.
Bis Donnerstag ist dieser Feuerwehreinsatz im Hirschberger Wald erst einmal geplant. Er könnte aber fortgesetzt werden, falls bis Ende der Woche nicht genügend Niederschlag fällt. "Zehn Liter pro Quadratmeter müssten es schon sein", gibt Pfefferle die notwendige Regenmenge vor.



