Hirschberg

Damit eine Trinkwasser-Notversorgung schneller möglich ist

Abwasserverband "Oberer Landgraben" tagte. Es sind neue Verbindungsleitungen aus vordesinfizierten Edelstahlrohren geplant.

12.08.2023 UPDATE: 12.08.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Hirschberg. (ze) Seit gut zwei Jahren befasst sich die Verbandsversammlung des Abwasserverbands "Oberer Landgraben" mit der Erweiterung des an der Galgenstraße in Hirschberg gelegenen Regenrückhaltebeckens (RRB) "Sand". 11.400 Kubikmeter Wasser fasst dieses Rückhaltebecken, doch es ist zu klein geworden, um bei Starkregen die Wassermassen aufnehmen zu können.

So lief das Becken in den vergangenen Jahren bereits zwei Mal über und flutete in der Folge landwirtschaftliche Flächen. Daher hatte die Verbandsversammlung vor zwei Jahren die Erweiterung des RRB um ein zusätzliches, 13.000 Kubikmeter Wasser fassendes Becken beschlossen, das sich nördlich ans Vorhandene anschließt.

Diese Erweiterung ist aber nur möglich, wenn die nördlich des bestehenden Beckens verlaufende Wasserleitung verlegt wird, da ansonsten bei einem Wasserrohrbruch Abwasser in das Trinkwasser gelangen und dieses verunreinigen könnte. Zusätzlich schlug der Verband "Gruppenwasserversorgung Obere Bergstraße" vor, im Zuge dieser Bauarbeiten die Versorgung mit Trinkwasser durch die Modernisierung der Notversorgungsleitungen in diesem Bereich zu sichern.

Wie diese Modernisierung aussieht, schilderte Erich Schulz vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Hirschberg bei der Sitzung des Abwasserverbands am Donnerstagabend. "Bisher braucht es mehrere Tage, um die Notversorgung aufzubauen", erläuterte er. Denn die Verbindungsleitung hierfür müsse nicht nur erst einmal desinfiziert werden, bevor sie in Betrieb genommen werden kann. Es müsse auch geprüft werden, dass sich keine Keime mehr in der Leitung befinden.

Mit der neuen Verbindungsleitung aus vordesinfizierten Edelstahlrohren könne eine Notverbindung nun innerhalb von drei Stunden hergestellt werden. Die Arbeiten zur Verlegung der Wasserleitung wurden bereits ausgeschrieben, sodass Schulz damit rechnete, dass im September mit diesen Arbeiten begonnen werden kann. Sie werden voraussichtlich im August 2024 abgeschlossen sein. Die Kosten für die Verlegung der Wasserleitung von gut 1,4 Millionen Euro teilen sich die beiden Verbände.

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Um für mögliche Ausgaben für diese Arbeiten vorbereitet zu sein, ermächtigte die Versammlung die Verwaltung des Verbands einstimmig, einen Kredit über eine Million Euro aufzunehmen.

Ebenso einstimmig erhöhte die Versammlung die monatlichen Aufwandsentschädigungen für den Verbandsrechner von 180 auf 220 und den Schriftführer von 140 auf 180 Euro. "Die Aufwandsentschädigungen für die Bediensteten des Verbands wurden seit 2015 nicht erhöht." Darauf hatte der Verbandsvorsitzende, Ralf Gänshirt, die Versammlung hingewiesen. Noch länger nicht erhöht, nämlich seit 20 Jahren, wurden die Aufwandsentschädigungen für den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Daher wurden auch deren monatliche Aufwandsentschädigungen von 150 auf 190 beziehungsweise von 75 auf 95 Euro angepasst.

Ebenso einstimmig genehmigte die Versammlung eine Neufassung der Verbandssatzung. In dieser wird etwa der Vorsitzende ermächtigt, über Beträge von 25.000 Euro zu verfügen, statt wie bisher über 15.000 Euro.

Schließlich galt es noch, das vergangene Jahr finanziell abzuschließen. Mit Aufwendungen von gut 590.000 Euro liegt man rund 7500 Euro über dem Plan. Das liegt unter anderem an Mehraufwendungen für Reparaturen in Höhe von 88.000 Euro, wie Verbandsrechnerin Claudia Keil erläuterte. Dem gegenüber stehen geringere Aufwendungen für die Sanierung von Anlagen, da nicht alle geplanten Arbeiten im vergangenen Jahr ausgeführt werden konnten. Die Versammlung genehmigte den Jahresabschluss 2022 daraufhin einstimmig.

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