Hirschberg

Damit Lasten umweltfreundlich von A nach B kommen

Der Bauhof der Gemeinde verfügt seit vergangener Woche über ein eigenes Lastenrad. Das Rad kann Transporte mit bis zu 150 Kilo Gewicht meistern.

12.10.2022 UPDATE: 12.10.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Bauhofleiter Carsten Ewald (li.) und Bürgermeister Ralf Gänshirt präsentieren vor dem Hilfeleistungszentrum das neue Lastenrad der Gemeinde. Foto: Kreutzer

Hirschberg. (ans) Seit vergangener Woche ist das schicke Gefährt auf zwei Rädern beim Bauhof der Gemeinde im Einsatz. Auch Bürgermeister Ralf Gänshirt hat das neue Lastenrad schon getestet und kann daher aus eigener Erfahrung berichten: "Es erfordert schon ein wenig Übung. Das ist eine Frage der Balance", erzählt der fleißige Radfahrer bei der Vorstellung der Neuanschaffung am Dienstag.

Auch Bauhofleiter Carsten Ewald war schon mit dem Lastenrad unterwegs, hat es darauf sogar bis zum 1. Kehrrang geschafft. Im Einsatz war es auch schon, um Papierhandtücher vom Rathaus runter zum Bauhof zu transportieren oder beim Leeren der Hundetoiletten. Laut Gänshirt soll das Gefährt bei den täglichen Rundgängen helfen, bei Grünpflegearbeiten zum Einsatz kommen, Mülltonnen und Werkzeuge transportieren. Auch Hausmeister könnten es nutzen oder aber mal die Gemeindebücherei zum Büchertransport.

"Wir wollten schon lange ein weiteres E-Bike anschaffen", sagt Gänshirt. Der rührige Bauhofleiter machte sich sogleich auf die Suche und stieß auf das besondere Gefährt. Besonders auch deshalb, weil es nicht – wie man es sonst von Lastenrädern kennt – eine Transportmöglichkeit vorne, sondern hinten hat. "Wir fanden das ganz charmant. Es ist ein anderes Fahrgefühl, und es lassen sich auch andere Sachen auf diese Art transportieren", ist der Bürgermeister begeistert vom Rad. Gut 120 bis 150 Kilogramm schwere Gegenstände können so transportiert werden, erläutert Ewald. Auf den zweigeteilten Aufsatz hinten kommen noch zwei Mülltonnen. Auch sind im Inneren des Aufsatzes Halterungen zum Beispiel für Werkzeuge angebracht. Auf dem Rad an sich prangt der Schriftzug "Bauhof der Gemeinde Hirschberg", auf den Aufsatz-Seiten sollen noch reflektierende Aufkleber mit einem Hinweis auf den Eigentümer angebracht werden. Konzipiert und gebaut wurde das Lastenrad in einer Behindertenwerkstatt, und zwar von der XCYC. Dies ist eine Marke der GWW – Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten GmbH. Seit fast 50 Jahren schafft das Sozialunternehmen in den Landkreisen Calw und Böblingen vielfältige Arbeits-, Wohn- und Förderangebote für circa 1300 Menschen mit Behinderung.

Somit unterstützt die Gemeinde also ein Sozialunternehmen, will aber natürlich auch ihrem Bauhof etwas Gutes tun. "Unser Bauhof ist ja immer in Bewegung", meint Gänshirt schmunzelnd, aber mit dem Rad fördere man eben noch eine andere Art der Bewegung. Auch gebe es Stellen im Ort, die man so leichter und besser anfahren könne. Zwar könne der Bauhof nicht ganz auf motorisierte Fahrten verzichten – "es muss ja auch mal etwas Schwereres transportiert werden" –, aber diese Fahrten würden dadurch deutlich reduziert, womit das Rad auch zu einer Entlastung der Umwelt beitrage. Gekostet hat das gute Stück 9000 Euro, die Gemeinde erhält aber eine 25-prozentige Förderung durch das Land.

Lasten darf das Rad zwar transportieren, aber zur Personenförderung sei es nicht zugelassen, erteilt Ewald vielleicht im Geheimen gehegten Wünschen gleich mal eine Absage.

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