Seit 6 Uhr wird gestreikt
200 Mitarbeiter legten Arbeit nieder - IG Metall plant mehrere Kundgebungen

Wiesloch. (dpa-lsw/mare) In der Metall- und Elektroindustrie haben Arbeiter in Baden-Württemberg mit ganztägigen Warnstreiks begonnen.
Am Werk der Heidelberger Druckmaschinen in Wiesloch versammelten sich laut IG Metall zum Ende der Nachtschicht gegen 6 Uhr rund 200 Mitarbeiter mit Transparenten und besetzten ein Werktor. "Alle 4000 Beschäftigten im Betrieb sind heute aufgerufen, nicht zur Arbeit zu gehen und sich am Warnstreik zu beteiligen", sagte Mirko Geiger von der IG Metall Heidelberg. Für den Vormittag hat die Gewerkschaft an verschiedenen Standorten Kundgebungen geplant.
In weiteren Betrieben im Südwesten streikten Mitarbeiter bereits mit Beginn der Nachtschicht - so bei der Huber Packaging in Öhringen. Die IG Metall berichtete dort von 100 Mitarbeitern. Im Laufe des Tages beginnen die eintägigen Warnstreiks dann bei weiteren Unternehmen wie dem Kabelhersteller Lapp und am Abend auch beim Autozulieferer Bosch in Feuerbach.
Seit dem Morgen bestreiken auch Metallarbeiter den Autozulieferer ZF Friedrichshafen. "Rund 15 Mitarbeiter besetzen seit 5 Uhr die Werktore", sagte Enzo Savarino, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben. Die IG Metall erwartet, dass sich im Laufe des Tages mehrere Tausend Mitarbeiter am Standort des Autozulieferers an dem Ausstand beteiligen. Die Produktion von Getrieben und Fahrwerken für Nutzfahrzeuge im ZF-Werk soll laut Savarino am Mittwoch weitgehend ruhen.
Die Arbeitgeber wollen derweil am Mittwoch entscheiden, ob sie gegen die 24-Stunden-Warnstreiks gerichtlich vorgehen. Sie kritisierten die neuerlichen Warnstreiks der IG Metall. Arbeitgeber und Arbeitnehmer hatten sich bis zur fünften Verhandlungsrunde am Wochenende nicht auf einen gemeinsamen Tarifabschluss verständigen können.



