Stoppelacker-Festival soll auch 2023 wieder steigen
"Abba Explosion" machten zum zweiten Mal den Stoppelacker zur Tanzfläche und es hielt keinen auf den Bänken.

Von Nadine Rettig
Hirschberg-Großsachsen. Mit Blumenkranz im Haar im Sonnenuntergang auf dem Stoppelfeld zu den Klängen von Abba tanzen: Was beinahe schon kitschig klingt, machte Hermann Reisig am vergangenen Samstagabend im Rahmen seines zweiten Stoppelacker-Festivals zur Wirklichkeit. Reisig hatte den betanzbaren Acker zur Verfügung gestellt, zum zweiten Mal die Band "Abba Explosion" hierher geholt und leuchtende Blumenkränze zum Verkauf angeboten. Nur für den perfekten Sonnenuntergang musste das Wetter selbst sorgen.
So kündigte Reisig schon vor Konzertbeginn an, dass an diesem Abend auf dem Stoppelacker das tollste Konzert "westlich von Mannheim, östlich vom Odenwald, südlich von Weinheim und nördlich von Heidelberg" stattfinden würde. Bereits im vergangenen Jahr hatte "Abba Explosion" bei der ersten Auflage des Stoppelacker-Festivals für ein wahres Abba-Feuerwerk gesorgt. Genau das sollte sich auch in diesem Jahr wiederholen. Dicht an dicht saßen die Besucher vor Konzertbeginn auf den voll besetzten Bankgarnituren. Doch lange sollte das nicht anhalten, denn die tanzbaren Rhythmen der schwedischen Popgruppe gingen früher oder später bei jedem in die Beine.
"Ihr seht so gut aus, so fröhlich und so glücklich", rief Rebecca Kollang, die die Sängerin Agneta mimte, nach dem Auftaktsong "Mamma Mia" ins Publikum. Mit dieser Aussage behielt sie auch für den Rest des Abends Recht, denn die Stimmung auf dem von Traktoranhängern eingegrenzten Stoppelacker wurde von Lied zu Lied ausgelassener. Klassiker wie "Honey, Honey" oder der ESC-Hit "Waterloo" führten zu allgemeiner guter Laune, und spätestens bei "Dancing Queen" fühlte sich ein jeder Besucher als eben solche. Nach der Pause bewiesen die Musiker, dass sie mehr als Partystimmung können: Mit den Liedern "Fernando", "Chiquitita", "I Have A Dream" und "I Do" eröffneten sie die zweite Hälfte mit einem Akustik-Set. Gitarrist Andy Kirchner, der am Abend zuvor noch mit "AB/CD" den Stoppelacker gerockt hatte (siehe weiteren Artikel), hatte dafür die E-Gitarre gegen eine Akustikgitarre ausgetauscht. Für das stimmungsvolle Lichtermeer sorgten in der inzwischen angebrochenen Dunkelheit die vielen bunt blinkenden Blumenkränze, die beim Team von Hermann Reisig über die Theke gingen. Einen Gänsehautmoment löste "Anni-Frid" Thea Winter aus, die bei "The Winner Takes It All" mit ihrer kräftigen Stimme überzeugte.
So war es kaum verwunderlich, dass das ausgelassene und tanzbegeisterte Publikum die Band am Ende des Abends nicht ohne zwei Zugaben von der Bühne lassen wollte. Zum zweiten Mal an diesem Abend erklang der große Hit "Dancing Queen", und der endgültige Schlusspunkt sprach am Ende für sich: "Thank You For The Music", tönte von der Bühne.
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Hermann Reisig dankte Band und Publikum. "Genau das ist es, was uns dazu motiviert, im nächsten Jahr wieder etwas auf die Beine zu stellen", rief er den Besuchern zu. Diese Nachricht quittierten die Besucher mit großem Jubel. Denn die Unbeschwertheit des Abends genoss jeder. "Es hat so gutgetan, endlich einmal wieder mit Menschen zu feiern. Alle haben Spaß und gute Laune", fand eine Besucherin, die aus dem Odenwald zu dem Konzert gekommen war.
Den tatsächlichen musikalischen Schlusspunkt des Abends setzte nach guter Tradition Reisig selbst. Als er von der Bühne aus "An Tagen wie diesen" von den "Toten Hosen" anstimmte, wünschte sich wohl jeder ein kleines bisschen Unendlichkeit, um für immer mit Blumenkranz im Haar auf dem Stoppelfeld tanzen zu können. Auch wenn inzwischen der Sonnenuntergang gegen den Sternenhimmel eingetauscht worden war.