Kyra Herrmann-Bläß hat die Generationen "Alpha" und "Z" mitgeprägt
Die Leiterin der Grundschule Großsachsen wurde mit einer bunten Feier in den Ruhestand verabschiedet.

Hirschberg-Großsachsen. (max) Nicht nur im Inhalt, sondern auch im Umfang des Programms wurde deutlich, dass ihr Ausscheiden aus dem Schuldienst das Ende einer Ära bedeutet: Am Donnerstag fand die Abschiedsfeier für die Leiterin der Großsachsener Grundschule, Kyra Herrmann-Bläß, statt.
"Mit Ihnen war es wunderbar, wir rufen alle laut ,Hurra’", sangen die Grundschulklassen gemeinsam mit den anderen Gästen eingangs der Verabschiedung im Hof. Konrektorin Myriam Rachid-Dilling freute sich, dass es trotz Corona möglich war, "mit allen zu feiern". Denn einen solchen Festakt würde es nicht jedes Schuljahr geben. Sie habe viele Kollegen und Schüler in ihrer Laufbahn "begrüßt und auch wieder verabschiedet" und habe in ihrer 15-jährigen Tätigkeit die Großsachsener "Generation Z" und "Generation Alpha" mitgeprägt. Durch die Widrigkeiten der letzten zwei Jahre habe sie sich ihren Ruhestand "jetzt erst recht" verdient, fand Rachid-Dilling.
Endlich habe sie genug Zeit für ihre Hobbys Reisen, Gärtnern und Lesen, auf die im Verlauf der Veranstaltung häufig Bezug genommen wurde. Besonders das Gärtnern fand Eingang in viele Reden und in die Programmpunkte der Schüler, die die langen Wortbeiträge angenehm auflockerten. So fingen nach der Begrüßung der Konrektorin gleich zwei Zweitklässlerinnen gekonnt an, ein kleines Stück zu spielen, in dem sie vorgaben, durch den Schulgarten zu führen und ihre Blumen zu präsentieren, die dann jeweils von einer Klasse hochgehalten wurden. Aber auch die anderen Programmpunkte waren liebevoll einstudiert worden. Von den dritten Klassen wurde "aus dem Korb geplaudert", indem die Kinder aus einem Einkaufskorb eine große Zahl an Dingen hervorzauberten, die sie und die Direktorin im Schulalltag begleitet hatten, wie das Plüsch-Känguru "Sally". Den Korb bekam sie nach der Aufführung geschenkt. Er ersetzt jetzt ihren orangefarbenen Korb, der sie über die ganzen 15 Jahre begleitet hatte und der ihr Erkennungszeichen war.

Der "Jerusalema"-Tanz kurz vor Schluss des Programms war ein Wunsch von Herrmann-Bläß gewesen, da er Zuversicht ausdrücke und die Stimmung aufhelle. Ihr selbst war es wichtig zu verdeutlichen, dass eine "starke Schule ein starkes Team" brauche. Dafür bedankte sie sich bei allen Beteiligten aus der Schule und der Gemeinde. Sie verabschiedete sich nach ihrem Resümee über ihre schönsten Erinnerungen mit dem Gruß, für den sie bekannt ist: "Auf Wiedersehen, Adieu, So Long, Arrivederci." Denn egal, wo sie sei und welche Sprache dort gesprochen würde, würde sie "ihre" Schule immer vermissen.
In einem detailliert recherchierten Beitrag von Schulrätin Esther Richter vom Oberschulamt Mannheim zeichnete sie den Werdegang der scheidenden Schulleiterin nach und zog ebenfalls das Bild der Gärtnerin heran. Bürgermeister Ralf Gänshirt dankte Herrmann-Bläß vor allem dafür, dass sie es immer geschafft habe, alle am Schulalltag Beteiligten in ihre Entscheidungen einzubeziehen. Sie hinterlasse für ihren Nachfolger "ein bestens bestelltes Feld". Die Schuldekane Sabine Bayreuther von der evangelischen und Markus Bender von der katholischen Kirche betonten, dass das Schulbild, dass sich so gut in die Umgebung und auch in die Gemeinde einfüge, vor allem ihre Handschrift trage. Pfarrer Friedel Goetz bedankte sich bei Herrmann-Bläß, dass sie ihm den Berufseinstieg als Lehrer an der Schule so einfach gemacht habe.
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Elternbeiratsvorsitzende Susanne Johe-Kolb, berichtete von ihrem holprigen Start mit der Schulleiterin, der in einem "sehr herzlichen" Verhältnis gegipfelt habe. Gerade in der Pandemie habe sie es immer geschafft, aufgebrachte Eltern zu beruhigen. Im Anschluss lud die Schulleiterin noch zu einem Abschlussumtrunk ein, um sich von jedem richtig verabschieden zu können.



