Grand Prix am Mannaberg

Das Rauenberger Seifenkistenrennen wird 50 Jahre alt (plus Video)

Mit Mut und Freude in die S-Kurve: Seit 1973 wird am Mannaberg das große Rennen abgehalten. Am Pfingstmontag gibt es die 50. Ausgabe der Traditionsveranstaltung.

20.05.2023 UPDATE: 21.05.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 44 Sekunden
Bereits bei den ersten Rennen in den 70ern ging es bei den Fahrten rasant in die Kurven. Foto: Pfeifer

Von Rudi Kramer

Rauenberg. Es ist der 23. April 1973, Ostermontag: Mutige Seifenkisten-Piloten der KJG Rauenberg rasen mit ihren über den Winter in den Gruppenstunden gebastelten Seifenkisten den Mannaberg hinunter und versuchen, die gefürchtete S-Kurve unbeschadet zu überstehen. Es war damals nur ein kleiner Kreis von "Auserwählten", ausschließlich Mitglieder der KJG – fünf Gruppen an der Zahl.

Die wenigen Zuschauer waren vor allem Angehörige der Jugendlichen. Gegründet wurde die katholische Jugendorganisation im Jahre 1970 von Pfarrer Raimund Melzer und Edgar Stier. Eigentliches Ziel war, den "Jugendlichen einen Zugang zum christlichen Glauben zu ermöglichen und sie zu einem selbstverantworteten, religiösen Leben zu ermutigen." Dies ist sicher mit ein Grund, warum auch heute noch der "Grand Prix am Mannaberg" mit einem ökumenischen Gottesdienst im Freien beginnt.

Der Mannaberg-Grand Prix 2017 von Youtube

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An der Streckenführung hat sich bis heute nichts geändert. Denn der Kapellenweg von der St. Michaelskapelle ins Angelbachtal mit einer Länge von 550 Metern, einem Höhenunterschied von 34 Metern und einem durchschnittlichen Gefälle von acht Prozent, dazwischen die anspruchsvolle S-Kurve, bietet beste Voraussetzungen für ein spannendes Rennen.

Bereits 1975 entschlossen sich die Verantwortlichen, das Rennen mit der Hoffnung auf bessere Wetterbedingungen auf den Pfingstmontag zu verlegen. Schnell entwickelte sich das Rennen zu einem Großereignis, denn immer mehr Gruppen und Vereine interessierten sich für den Wettbewerb. Parallel stiegen die Zuschauerzahlen, sodass das Team der KJG eine komplette Infrastruktur mit Bewirtung, Wasser- und Stromversorgung, Leitungen, Toiletten, Absperrungen organisieren musste.

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Einen Höhepunkt in puncto Teilnehmer- und Zuschauerzahl erreichte der Grand Prix in den 1990er und 2000er Jahren. So waren 1997 genau 34 Teams mit über hundert Fahrern am Start. Dabei wurde immer um jede Zehntelsekunde gerungen. Markus Wiesendanger durchbrach am Pfingstmontag 2003 die Schallmauer von 50 Sekunden und hält auch heute noch den Streckenrekord von 48,59 Sekunden, das sind fast 40 Kilometer pro Stunde.

Nach 2010 kam ein weiterer Wettbewerb hinzu, der "Azubi-Downhill-Cup" für Auszubildende von technischen Unternehmen. So kam zwar neuer Schwung in die Veranstaltung, auf der anderen Seite aber ein erheblicher Mehraufwand.

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