Gemeinderat Walldorf

"Innowerft" erhält bis zu 2,5 Millionen Euro

Walldorf gibt grünes Licht für eine Zuzahlung

26.06.2018 UPDATE: 27.06.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Das Gründerzentrum Innowerft in Walldorf. Archivfoto: Pfeiffer

Walldorf. (rö) 2010 wurde das Technologie- und Gründerzentrum Innowerft von der Stadt Walldorf, der SAP und dem Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe, gegründet und mit Eigenkapital in Höhe von fünf Millionen Euro ausgestattet. Davon trugen Stadt und SAP je 42,5 Prozent, den Rest das Land. "Das vorhandene Kapital reicht bis 2020", sagte Innowerft-Geschäftsführer Dr. Thomas Lindner in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Einstimmig gab das Gremium grünes Licht für eine freiwillige Zuzahlung von bis zu 2,5 Millionen Euro. Das gilt vorbehaltlich eines Nachschusses durch die SAP in derselben Höhe.

Bürgermeisterin Christiane Staab sprach von einem "wichtigen Schritt", der notwendig gewesen sei, damit die erfolgreiche Arbeit fortgesetzt werden könne. Laut Thomas Lindner gibt es positive Signale, dass die SAP dem Beispiel der Stadt folgt, mit dem Land laufen nach seinen Worten die Gespräche. Bislang habe man "über 1000 Gründer in mehr als 200 Start-ups beraten", sagte der Innowerft-Geschäftsführer.

Nachdem man anfangs auf stille Beteiligungen gesetzt und "auch Lehrgeld bezahlt" habe ("das Konzept ist nicht aufgegangen"), gehe es heute neben Beteiligungserlösen nach einem anderen Modell vor allem um Fördermittel. Als ersten Erfolg wertete Lindner die eine Million Euro für das Projekt "Up2B", die man gemeinsam mit dem Technologiepark Heidelberg und Start-up Mannheim erhalten hat und von denen knapp die Hälfte an die Innowerft fließt.

Daneben gibt es in kleinerem Umfang auch Erlöse aus der Kooperation mit mittelständischen und großen Unternehmen. Trägt derzeit die Kapitalrücklage der drei Gesellschafter noch 82 Prozent der jährlichen Kosten, verfolgt Lindner das Ziel, dass es bis zum Jahr 2025 nur noch 33 Prozent sind. Geht dieser Plan auf, würde das aufgestockte Kapital bis 2030 reichen, "wenn alles schiefgeht", bis 2025.

"Branchenüblich" sei die Einlage abgeschmolzen, sagte Gerhard Baldes (CDU), der das städtische Geld "gut angelegt" sah. Gerade Walldorf sollte es sich leisten können, neue Ideen zu fördern. So habe er "die Hoffnung, dass aus dem zarten Pflänzchen ein Erfolgsmodell werden kann". Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) wies darauf hin, dass eine Einrichtung wie die Innowerft nicht darauf angelegt sei, finanziellen Gewinn und "maximalen Erfolg zu erzielen". Trotzdem könne das Gründerzentrum längst Erfolge vorweisen und habe sich einen "sehr guten Ruf erarbeitet, das fällt positiv auf die Stadt zurück".

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Für Walter Hecker (Grüne) hat Walldorf "die Verpflichtung, stärker ins Risiko zu gehen, als das anderen Kommunen möglich ist". Selbst wenn kein einziges der geförderten Start-ups erfolgreich sein sollte, würden die Jung-Unternehmer ihr erworbenes Wissen mit in ein neues Arbeitsfeld nehmen und die Innowerft hätte "zumindest für eine Belebung der Gesamtwirtschaft gesorgt". Natürlich sei nicht jeder Stapellauf von Erfolg gekörnt, sagte Fredy Kempf (FDP), aber junge Unternehmer und ihre Firmen "bestimmen unsere Zukunft". Deshalb habe sich seine Fraktion "klar für eine Fortführung" der finanziellen Unterstützung ausgesprochen.

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