Kein Muttertag-Basteln mehr im Kindergarten Bergnest
"An der Entscheidung wird nicht gerüttelt": Die Bürgermeisterin sprach mit Kindergarten-Team und Eltern. Ein Brief soll "Kommunikationsfehler" ausbügeln.

Gaiberg. (luw) Nach dem Muttertag ist vor dem Muttertag: Infolge der umstrittenen Entscheidung des Kindergartens Bergnest, das traditionelle Muttertag-Basteln abzuschaffen, hat nun ein Gespräch zwischen Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel, Kindergarten-Team und Elternbeirat stattgefunden. Ergebnis: "An der Entscheidung wird nicht gerüttelt", sagte die Rathauschefin jetzt auf RNZ-Anfrage. Der Schritt der Betreuungseinrichtung hatte bei einigen Eltern für scharfe Kritik und damit für Schlagzeilen gesorgt.
"Im Voraus wurde mir die Entscheidung nicht mitgeteilt", sagt Müller-Vogel: Die Gemeinde sei zwar Trägerin des Kindergartens, jedoch müsse das Team auch nicht jede Entscheidung mit dem Rathaus abstimmen. Bekanntlich hatte das Bergnest-Team diesen Entschluss gemeinsam gefasst, um einer vielfältigeren Gesellschaft mit immer unterschiedlicheren Familienmodellen Rechnung zu tragen. "Wir wollen den Familien die Freiheit geben, den Muttertag mit ihren Kindern so zu gestalten, wie sie möchten", hatte Leiterin Petra Huber-Dasting gesagt. Dabei gehe es um die Vermittlung eines "wertfreien" Familienbildes, was Teil einer pädagogischen Neuausrichtung sei.
Müller-Vogel begrüßt die Entscheidung und betont: "Es handelt sich dabei nicht um ein Bastel-Verbot – manche Kinder wollen ja auch gar nicht unbedingt was basteln." Und speziell mit Blick auf den Muttertag sieht sie es ebenso wie Huber-Dasting: "Es wird ja beispielsweise kein Vater daran gehindert, sich mit seinem Kind hinzusetzen und gemeinsam etwas für die Mama zu basteln."

Zugleich räumt sie ein, dass im Vorfeld des Muttertags "Fehler in der Kommunikation passiert" seien: Für Aufregung bei den Eltern hatte ein an diese verteilter Brief des Kindergartens gesorgt, der auch der RNZ vorliegt und der durch eher unglückliche Formulierungen zu Missverständnissen geführt habe. "Rollen innerhalb der Familien haben sich verändert", heißt es darin beispielsweise. Und weiter: "Traditionelle ,mütterliche’ Aufgaben wie zum Beispiel Erziehung und Haushalt werden auch von Vätern ausgeübt."
Dies weckte bei einigen Eltern offenbar den Eindruck, als sei man der Ansicht, das Muttertag-Basteln fördere alte Rollenbilder und werde deshalb abgeschafft. Huber-Dasting betonte hinterher auf Nachfrage, dass es aber vielmehr um die Freiheit für Kinder und Familien gehe. "Wer bestimmt denn, was Tradition ist und was nicht?", ...
Gaiberg. (luw) Nach dem Muttertag ist vor dem Muttertag: Infolge der umstrittenen Entscheidung des Kindergartens Bergnest, das traditionelle Muttertag-Basteln abzuschaffen, hat nun ein Gespräch zwischen Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel, Kindergarten-Team und Elternbeirat stattgefunden. Ergebnis: "An der Entscheidung wird nicht gerüttelt", sagte die Rathauschefin jetzt auf RNZ-Anfrage. Der Schritt der Betreuungseinrichtung hatte bei einigen Eltern für scharfe Kritik und damit für Schlagzeilen gesorgt.
"Im Voraus wurde mir die Entscheidung nicht mitgeteilt", sagt Müller-Vogel: Die Gemeinde sei zwar Trägerin des Kindergartens, jedoch müsse das Team auch nicht jede Entscheidung mit dem Rathaus abstimmen. Bekanntlich hatte das Bergnest-Team diesen Entschluss gemeinsam gefasst, um einer vielfältigeren Gesellschaft mit immer unterschiedlicheren Familienmodellen Rechnung zu tragen. "Wir wollen den Familien die Freiheit geben, den Muttertag mit ihren Kindern so zu gestalten, wie sie möchten", hatte Leiterin Petra Huber-Dasting gesagt. Dabei gehe es um die Vermittlung eines "wertfreien" Familienbildes, was Teil einer pädagogischen Neuausrichtung sei.
Müller-Vogel begrüßt die Entscheidung und betont: "Es handelt sich dabei nicht um ein Bastel-Verbot – manche Kinder wollen ja auch gar nicht unbedingt was basteln." Und speziell mit Blick auf den Muttertag sieht sie es ebenso wie Huber-Dasting: "Es wird ja beispielsweise kein Vater daran gehindert, sich mit seinem Kind hinzusetzen und gemeinsam etwas für die Mama zu basteln."

Zugleich räumt sie ein, dass im Vorfeld des Muttertags "Fehler in der Kommunikation passiert" seien: Für Aufregung bei den Eltern hatte ein an diese verteilter Brief des Kindergartens gesorgt, der auch der RNZ vorliegt und der durch eher unglückliche Formulierungen zu Missverständnissen geführt habe. "Rollen innerhalb der Familien haben sich verändert", heißt es darin beispielsweise. Und weiter: "Traditionelle ,mütterliche’ Aufgaben wie zum Beispiel Erziehung und Haushalt werden auch von Vätern ausgeübt."
Dies weckte bei einigen Eltern offenbar den Eindruck, als sei man der Ansicht, das Muttertag-Basteln fördere alte Rollenbilder und werde deshalb abgeschafft. Huber-Dasting betonte hinterher auf Nachfrage, dass es aber vielmehr um die Freiheit für Kinder und Familien gehe. "Wer bestimmt denn, was Tradition ist und was nicht?", fragte die Leiterin.
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Nun soll es jedenfalls ein weiteres Schreiben an die Eltern geben, in dem die Entscheidung nochmals besser erläutert wird, kündigt Bürgermeisterin Müller-Vogel an. "Es wird keinem Kind verwehrt, etwas zum Muttertag zu basteln", hebt sie hervor: "Über das ganze Jahr gibt es viele Möglichkeiten zum Basteln."
Wie berichtet hatte die Entscheidung aber nicht nur für Kritik gesorgt. Mehrere Eltern begrüßten diesen Schritt und sprachen sich etwa für einen "Elterntag" aus. Ähnliche Aktionen plant auch das Bergnest im Rahmen seiner pädagogischen Neuausrichtung.