Falsch geparkt auf Weg zu sterbendem Vater

Knöllchen in Neckargemünd sorgt für große Diskussionen

Hat die Stadt hier richtig gehandelt? Es gibt Kritik, aber auch Unterstützung für die Stadt.

03.03.2023 UPDATE: 03.03.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Foto: Facebook / Screenshot: RNZonline

Neckargemünd. (cm) "Pietätlos oder einfach korrekt?" titelte die RNZ und berichtete über ein Knöllchen, das eine Frau im Neckargemünder Stadtteil Waldhilsbach für das Parken auf dem Gehweg erhalten hatte. Der Parkverstoß geschah, als ihr Vater im Sterben lag. Ihr Mann bat als Halter des Wagens bei der Stadt um Nachsicht und Rücknahme des Verwarnungsgelds von 55 Euro.

Doch diese blieb hart. Der Fall sorgt nun online für große Diskussionen. Hat die Stadt hier richtig gehandelt oder hätte sie das Verfahren einstellen sollen?

"Natürlich sind Verkehrsverstöße zu beanstanden. Aber im geschilderten Fall sollte man die Kirche im Dorf lassen und Gnade vor Recht ergehen lassen", kommentiert ein Nutzer auf rnz.de. Bürgernähe und Menschlichkeit sollten auch hier eine Rolle spielen.

Ein anderer Nutzer sieht es anders: "Die persönliche Situation ist verständlich, doch wo sollte die Grenze der Verfolgung oder Nichtverfolgung von Ordnungswidrigkeiten gezogen werden?", fragt er. "Das Maß der Betroffenheit des jeweiligen Sachbearbeiters von dem im Einzelfall vorgebrachten Hintergrund eines Verstoßes kann nicht handlungsleitend sein." Den Mitarbeitern der Stadt könne in diesem Fall kein Vorwurf gemacht werden.

Auch auf "Facebook" wird über den Fall heiß diskutiert. Viele Leser befürworten das Handeln der Stadt: "Einfach irgendwie zu parken, ist eine Gefährdung anderer Menschen", meint eine Nutzerin. "Soll das Ordnungsamt nun etwa bei jedem Falschparker erst nachfragen, warum er falsch parkt?", fragt ein anderer. "Wir haben nun mal Regeln, an die man sich zu halten hat."

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Eine Kommentatorin findet: "Falsch geparkt ist falsch geparkt." Dies könne richtig gefährlich für Fußgänger mit Kinderwagen werden. "Völlig korrekt. Vor dem Gesetz ist erst mal jeder gleich", schreibt ein Mann.

Doch es gibt auch zahlreiche Kritiker: "Das Ordnungsamt sollte sich in Grund und Boden schämen", meint ein Nutzer. "Auf den begründeten Einspruch könnte das Amt schon reagieren", schreibt ein anderer. "Stures Regelbefolgen hat nichts mit menschlicher Wertschätzung zu tun." Eine Frau findet das Vorgehen "nicht in Ordnung": "Das ist eine Ausnahmesituation.

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