"Dadurch entfällt ein Siebtel des Kirchenhaushalts"
Beschluss der Landessynode bereitete auf der Versammlung der Kirchengemeinde Sorgen

Symbolbild: dpa-Archiv
Edingen-Neckarhausen. (krs) Ein Beschluss der Landessynode macht Schwierigkeiten beim evangelischen Kirchengemeinderat in Neckarhausen. Auf der Gemeindeversammlung brachte der Kirchenrat die Mitglieder der Gemeinde auf den aktuellen Stand.
Den Haushaltsplan stellte Christian Huy vor. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Gemeinde einen positiven Kassenstand, sogar die Rücklagen konnten erweitert werden. Sorgen machte Huy hingegen ein Beschluss der Landessynode, der massive Einsparungen für die Kirchengemeinde nach sich zieht.
Der Kindergarten wird zum Großteil über die politische Gemeinde finanziert. Die restliche Finanzierung kommt von der Landeskirche. Bisher konnten von diesem Fixbetrag Rücklagen gebildet werden. Mit dem neuen Beschluss sei dies nicht mehr möglich."Dadurch entfällt ein Siebtel des Kirchenhaushalts", das laut Huy circa 20.000 Euro ausmacht. Wie das eingespart werden soll, weiß er noch nicht. "Es kann ja nicht sein, dass die Landeskirche noch mehr Arbeit von den Ehrenamtlichen fordert", sagte er.
Pfarrerin Antje Pollack sprach über den "Wawuschels"-Kindergarten. Sie freut sich darüber, dass die Bauvorhaben abgeschlossen sind. "Das Außengelände liegt noch brach, da brauchen wir noch ein bisschen Geduld", sagte sie. Umso größer sei die Freude über die neue Kinderküche, die kürzlich fertiggestellt werden konnte. "Satt werden ist ein Thema, das sich durch die ganze Bibel zieht", sagte sie. Mit der Kinderküche können die jungen Gemeindemitglieder nun an der Essenszubereitung beteiligt werden. Die Pfarrerin sprach auch die Trennung von der Leiterin des Kindergartens an. Hier sei das Verfahren vor dem Arbeitsgericht abzuwarten.
Pfarrer Andreas Pollack berichtete über die Arbeit des Kirchengemeinderats und wies auf die kommenden Wahlen des Gremiums im Herbst hin. Er lobte das große ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde. Um die Arbeit wertzuschätzen, gebe es das Mitarbeiterfest. Während der Klausurtage habe das Thema "Abendmahl mit Kindern" den Kirchengemeinderat beschäftigt. "Alle Kinder sind immer herzlich zum Abendmahl eingeladen", sagte Pollack und fand, dass die Gemeinde damit gut aufgestellt sei. Er bedauerte, dass die Kooperation mit der örtlichen Flüchtlingshilfe "nicht so gefruchtet hat, wie gewünscht." Das "Erzählcafé" und die musikalische Früherziehung seien deswegen wieder eingestellt worden.
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Eva Hofer stellte den Stand der Kinder- und Jugendarbeit vor und zog eine positive Bilanz. Mit Krabbelgruppe, Kindergarten und Krippe fänden die Kinder ihren ersten Zugang zur Gemeinde. Außerdem erzählte sie von den beiden Kinderchören Spatzenchor und Lutherlerchen, die beide gut besucht seien. "Es sind viele Kinder da, die Frage ist, können und wollen wir das weiter ausbauen", sagte sie. Schön fand sie auch die Konfirmandenarbeit. Etwa 15 bis 20 Konfirmanden hat die Gemeinde jedes Jahr. Als "große Bereicherung", bezeichnete sie die Gottesdienste, die mit Jugendlichen zusammen gestaltet werden. Der Höhepunkt dafür sei die Osternacht. Abschließend blickte sie positiv auf die Jugendarbeit: "Unsere Kirche ist eine von morgen, und sie kann wachsen."
Über die Stiftung Zukunft Lutherkirche berichtete Andrea Schuhmacher, deren Ziel es sei, die Erhaltung der Pfarrstelle mit Spenden zu garantieren. Sie unterstützt die Gemeinde aber auch, indem sie beispielsweise die Ausbildung der Teamer für die Konfirmanden und deren Teilnahme an der Konfirmandenfreizeit finanziert. In diesem Jahr feiert die Stiftung ihr zehntes Jubiläum. Gertraud Rosanowitsch berichtete von der ökumenischen Arbeit. Die Arbeit der Tanzania Gruppe, des Arbeitskreises Trauer und Hospiz, des Frauenkreises und der Besuchsdienst waren Themen. Sie lobte die Zusammenarbeit mit der katholischen Gemeinde St. Andreas.



