Edingen-Neckarhausen

Jugendgemeinderat redet beim Spielplatz Lilienstraße mit

"Das fällt genau in unseren Aufgabenbereich" - Kommunikation mit Verwaltung soll besser werden

21.06.2020 UPDATE: 22.06.2020 01:01 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Der Spielplatz in der Lilienstraße und seine mögliche Bebauung beschäftigt jetzt auch den Jugendgemeinderat. Das Gremium und die Verwaltung wollen künftig ihre Kommunikation verbessern und eine Lösung finden. Foto: Kraus-Vierling

Von Nicoline Pilz

Edingen-Neckarhausen. So ganz rund scheint die Kommunikation zwischen Gemeindeverwaltung und Jugendgemeinderat (JGR) beiderseits noch nicht zu laufen. Das wurde jetzt in der jüngsten öffentlichen Sitzung des JGR deutlich. So versicherten die Jugendlichen, sie seien vorab über den Bebauungsplan Lilienstraße in Neu-Edingen nicht informiert gewesen. Andererseits war bislang auch kein Jugendgemeinderat bei Gemeinderatssitzungen anwesend, was sich aber ändern soll, wie Vorsitzende Finja Kettner versicherte.

Zum Hintergrund des 2019 vom Gemeinderat verabschiedeten Bebauungsplans: Auf einer rund 1000 Quadratmeter großen Fläche könnten Ecke Lilienstraße/Friedrichsfelder Straße zwei Doppelhaushälften entstehen. Die verbleibende Fläche von 400 Quadratmetern würde dann als verkleinerter Spielplatz aufgewertet und neu bestückt werden. Gegen diese Verkleinerung des Spielareals gibt es Bedenken. Anwohnerin Jenny Elster, deren siebenjährige Tochter Annie Bürgermeister Simon Michler einen Bittbrief um Erhalt schrieb, hat eine Petition gestartet. Dem JGR teilte sie nun mit, 100 Unterschriften habe sie bereits, zwei Wochen lang werde sie die Aktion noch weiterlaufen lassen.

Sie erkundigte sich beim JGR, ob er sich den Spielplatz als Treffpunkt für Jüngere und Ältere gleichermaßen vorstellen könne. Finja Kettner sagte, dieses Thema falle genau in den Aufgabenbereich des JGR. "Wir sollten das thematisieren und eine Lösung finden." Sie werde mit Michler darüber sprechen. "Wir müssen auf unser Antragsrecht verweisen und schauen, ob wir das Ganze aufschieben können", meinte Schriftführer Timo Sanzol Rieth.

Die anwesenden Gemeinderäte Dietrich Herold (UBL-FDP/FWV), Birgit Jänicke (Offene Grüne Liste), Thomas Zachler (SPD) und Edgar Wunder (Die Linke) gaben den Jugendlichen weitere Informationen. Wunder sagte, der Bebauungsplan erlaube es, die Hälfte des Grundstücks zu bebauen. Beschlossen ist das noch nicht, im Juli soll das Thema auf die Agenda des Gemeinderats. Bis dahin könnte der Jugendgemeinderat diesen Punkt ergebnisoffen diskutieren und eine Ortsbesichtigung durchführen, so sein Vorschlag.

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Dietrich Herold wies den JGR darauf hin, dass dieser zu Jugendthemen gehört werden müsse, das stehe in der Gemeindeordnung von Baden-Württemberg auch so drin. "Euer Votum muss vor der Abstimmung einfließen", ergänzte er. Und riet: "Lasst Euch von der Verwaltung das Spielplatzkonzept zeigen."

Thomas Zachler gab Finja Kettner recht, dass die Spielfläche derzeit eigentlich kein richtiger Spielplatz sei. Man könnte die Fläche durchaus reduzieren, indes jedoch "aufmöbeln". Die Eibe, die dort stehe, sei ebenfalls nicht spielplatzgerecht. Das nicht umzäunte Gelände sei für Kleinkinder gar nicht geeignet, meinte Finja Kettner.

Birgit Jänicke sagte, der Nabu, in dessen Ortsgruppe sie Vorstandsmitglied ist, habe in einer Stellungnahme vorab dafür plädiert, in diesem Bereich Bauvorhaben zurückzustellen, um stattdessen die Freiflächen "wilder" zu gestalten. Es wäre wohl ganz praktisch gewesen, wenn von der Verwaltung jemand an der Sitzung des JGR teilgenommen hätte.

Zachler verwies hier auf die parallel stattfindende Veranstaltung zur Vorstellung der Corona-Warn-App und meinte, wenn der JGR wisse, dass niemand von der Verwaltung zur Sitzung kommen könne, dann könnte das Gremium um die Entsendung eines der vier Bürgermeister-Stellvertreter bitten. "Einer kommt sicher", sagte er. Als Gemeinderäte seien sie an diesem Abend nicht in offizieller Funktion dabei.

In Sachen Spielplatz Lilienstraße gründete der JGR nun zunächst eine Arbeitsgruppe. Finja Kettner sagte, sie werde so rasch wie möglich Kontakt mit dem Bürgermeister aufnehmen.

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