Gemeinderat beschloss Auftragsvergaben per E-Mail
Kita "Neckarkrotten" wird teurer als angenommen - Schätzungen und Angebote zum Teil weit auseinander

Edingen-Neckarhausen. (nip) Zum ersten Mal in der Geschichte von Edingen-Neckarhausen saßen die Ratsmitglieder bei ihrer Sitzung nicht an einem Tisch. Sie entschieden zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus per E-Mail von Zuhause aus über eine abgespeckte Tagesordnung. Was aufgeschoben werden konnte, fiel zunächst von der Agenda.
Thema waren weitere Auftragsvergaben für den Neubau der Kita "Neckarkrotten" im Gemeindepark. Dort liegt bereits die Bodenplatte, voraussichtlich ab Juli/August soll der Innenausbau beginnen. Damit diese Arbeiten nahtlos starten können, habe man die Elektro-, Heizungs- und Sanitärarbeiten öffentlich und die Lüftungsarbeiten beschränkt ausgeschrieben, teilte Bürgermeister Simon Michler mit. Die Ausschreibungen übernahm das Fachplanungsbüro Paul+Gampe+Partner aus Esslingen, unterstützt dabei vom Architektenbüro MGF Architekten GmbH aus Stuttgart, die den Architektenwettbewerb mit den eingereichten Plänen einer eingeschossigen Bauweise gewonnen hatten. Der Gemeinderat beschloss, den jeweiligen Auftrag an denjenigen Bieter zu erteilen, der das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte. Dabei zeigte sich jedoch erneut, dass die Brutto-Angebotssummen die Kostenberechnungen teils deutlich übersteigen. Bei den Elektroarbeiten, die von der Firma Spie Nuhn aus Worms übernommen werden, ist das Angebot um 96.364 Euro teurer als die Kostenberechnung von 246.450 Euro. Den Zuschlag für die Heizungsarbeiten erhielt die Nahm Gebäudetechnik aus Mosbach mit einem Angebot von 218.222 Euro. Die Kostenberechnung ging hier von 189.290 Euro aus.
Weniger eklatant sind die Unterschiede bei den Sanitärarbeiten der Firma Sanitär Kleissner aus Mannheim. Sie erledigt die Arbeiten für 144.216 Euro, geplant waren 136.870 Euro. Nah beisammen liegen Schätzung und Angebot bei den Lüftungsarbeiten. Das Unternehmen Julius Leibig, Fabrik für lufttechnische Anlagen aus Oberhausen-Rheinhausen, gab ein Angebot von 52.121 Euro ab. Die Kostenberechnung lag bei 49.490 Euro.
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