Edingen-Neckarhausen

Christdemokraten streben acht Sitze bei Kommunalwahl an

Bürgermeister Simon Michler und Ortsfraktionsvorsitzender Bernd Grabinger wollen für den Kreistag kandidieren

05.08.2018 UPDATE: 06.08.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Beim CDU-Frühshoppen auf dem Anwesen von Gemeinderat Georg Schneider war bei Themen von der Kommunalwahl bis zu Demokratieidealen für Gesprächsstoff gesorgt. Foto: nip

Edingen-Neckarhausen. (nip) Politik zwischen Weißwurst und Fleischkäsbrötchen, ein Streifzug durch das Weltgeschehen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Karl A. Lamers, ein Gruß seiner Kollegin aus dem Landtag, Julia Philippi sowie eine Übersicht über aktuelle und anstehende kommunale Projekte nebst Ausblick auf die Wahlen 2019 durch den CDU-Fraktionsvorsitzenden Bernd Grabinger - all das war geboten.

Die vielen Besucher des Weißwurst-Frühschoppens, zu dem der CDU-Gemeindeverband auf das Anwesen von Gemeinderat Georg Schneider geladen hatte, erfuhren gestern Vormittag einige interessante Informationen. Kommunalpolitisch vermutlich am interessantesten dabei die Ansage von Grabinger, bei der nächsten Kommunalwahl acht Sitze als Ziel anzupeilen und mit Bürgermeister Simon Michler und ihm selbst zwei Kandidaten ins Rennen um die vier Sitze für den Kreistag zu schicken.

Hier gehört der Listenplatz eins im nächsten Jahr durch das rollierende System im Wahlkreis der CDU Edingen-Neckarhausen. Falls Michler gewählt wird, tritt er damit in die Fußstapfen seines Amtsvorgängers Roland Marsch, der dem Kreistag ebenfalls angehörte, seinen Platz in der SPD-Fraktion dann aber für Thomas Zachler freimachte. Grabinger hatte gestern noch keine Namen für die Kommunalwahl parat, sagte aber, man werde eine Liste mit 22 Personen auflegen, die am 19. November abends in der Festscheune Koch in Edingen vorgestellt werde. Dabei werde man zugleich auch die Kandidaten für den Kreistag präsentieren.

Zuvor hatte der Fraktionsvorsitzende über die großen Themen dieser Tage gesprochen: Kinderbetreuung und Schulentwicklung sowie über das schwer lösbare Problem, Wohnraum zu schaffen: "Wir haben hier eine Herkulesaufgabe zu lösen, denn die Situation ist angespannt." Dennoch trete seine Fraktion für eine deutliche Reduzierung der Wohneinheiten im geplanten Baugebiet "Edingen-Südwest/Tennisplätze" ein. "Liebe Bürger in Südwest, wir haben verstanden", sagte Grabinger und bezog sich dabei auf Forderungen von Anwohnern, das ohnehin recht kleine Baugebiet weiter zu verkleinern. Gleichzeitig sprach Grabinger jedoch davon, dass die Kommune Einnahmen brauche, und dass Kompromisse in einer Demokratie möglich sein müssten.

Die Werte einer "freiheitlichen Demokratie" hatte eingangs auch Karl A. Lamers am Ende seiner Ausführungen in den Fokus gerückt. "Wir müssen uns ihrer bewusst sein - das sind Werte, die nach dem Krieg geschaffen wurden." Mit einiger Besorgnis schaute der Abgeordnete in Länder, in denen die Abwertung von Grundrechten gefährliche Ausmaße angenommen hat. Dass ein amerikanischer Präsident die Nato in sich gefährde, hätte er sich nie vorstellen können.

Auch interessant
Hirschberg: Noch fehlt ein konkreter Vorschlag für die Ortsumgehung
Edingen-Neckarhausen: "Zufallsmehrheit" mit ungeahnten Folgen
Edingen-Neckarhausen: Der Verwaltungsvorschlag fällt durch

Nach einiger Kritik an Donald Trump und dem US-Botschafter Richard Grenell, habe ihn Letztgenannter in die Botschaft zum Gespräch gebeten. Im Anschluss daran habe ihn Lamers eingeladen, seinen Wahlkreis zu besuchen, was dieser zugesagt habe. "Dann können wir hier diskutieren, was man unter der Würde des Amtes versteht", sagte Lamers, der sich auch zur Frage äußerte, ob man den türkischen Präsidenten Erdogan überhaupt nach Deutschland einladen sollte. "Man kann sich die Führer dieser Welt nicht aussuchen. Reden muss man aber mit allen", fand er.

In der Flüchtlingspolitik sei er der Meinung des früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck, der sich 2015 anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Einheit zu den Herausforderungen von Integration so äußerte: "Unser Herz ist weit, aber unsere Möglichkeiten sind endlich." Europa brauche eine gemeinsame und solidarische Lösung, und auch die afrikanischen Länder müssten bereit sein, ihren Beitrag zu leisten.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.