Bammental hat jetzt ein Elektro-Auto
Elsenztalgemeinde geht als Vorbild voran - Bürger können Fahrzeug mieten

Bürgermeister Holger Karl, Süwag-Kommunalbetreuer Andreas Boin, Süwag-Standortleiter Jörg Riekenberg und Klimaschutzmanagerin Susanne Lang stellten das E-Auto vor. Foto: Welker
Bammental. (nah) Das Ziel, bis zum Jahr 2020 eine Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straßen Deutschlands zu bringen, ist ein ehrgeiziges Ziel. Bei dieser Vorgabe der Bundesregierung stellt sich schon die Frage, ob das zu schaffen sein wird.
Denn: Noch bewegt sich die Zahl der E-Fahrzeuge im Bereich von 100.000, wie Jörg Riekenberg, Standortleiter der Süwag, und Kommunalbetreuer Andreas Boin übereinstimmend berichteten. Nach Bammental waren die beiden zum Start des E-Carsharing-Angebots gekommen, an dem die Süwag beteiligt ist.
Die Elsenztalgemeinde will nämlich mit gutem Beispiel vorangehen. Sie testet nun schon seit einigen Wochen ein E-Fahrzeug der Marke Renault Zoe, das über das Stromunternehmen Innogy und sein deutschlandweites Netzt zur E-Mobilität hier stationiert ist.
Innerorts lässt es sich gut einsetzen und Bürgermeister Holger Karl wagte sich auch schon auf längere Strecken mit dem E-Fahrzeug, dessen Ladung für eine Strecke von gut 200 Kilometern bei einem Durchschnittstempo von 110 bis 120 Kilometer pro Stunde reicht.
"Das liegt auch ganz an der Fahrweise", war zu hören. Für Bürgermeister Holger Karl reichte die Ladung des Fahrzeugs nach Baden-Baden hin und zurück. "Wenn die Nadel bei der Anzeige des Verbrauchs unter ein Viertel rutscht, muss man wissen, welche nächste Ladestation anzufahren ist", so der Rat des Rathauschefs aus Erfahrung.
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Dabei sollte es sich schon um eine schnelle Ladestation handeln, dann ist das Wiederaufladen von 80 bis 90 Prozent nach etwa eineinhalb Stunden erreicht. "Aber das Laden der Batterie außerhalb ist schwierig", so Karl, denn noch weist das Netz an schnellen Ladestationen Lücken auf und solange das so ist, werden die E-Fahrzeuge wohl mehr im innerstädtischen Verkehr zum Einsatz kommen.
In Bammental gibt es übrigens neben einer schnellen Ladestation - das ist eine 22-Kilowatt-Säule im Rathaushof, an der das zur Ausleihe stehende E-Fahrzeug dann kostenlos "betankt" werden kann - noch eine zweite Ladesäule beim Autohaus Bollack.
Das E-Carsharing-Angebot, also das umweltfreundliche Auto zum Mieten, kann jeder Bammentaler Bürger nach Voranmeldung in Anspruch nehmen. Dazu muss man einfach das Bürgerbüro kontaktieren, das Fahrzeug reservieren lassen und dort vorbeischauen, dann erhält man eine eigene Bammental-Card.
Mit dieser Karte können die Nutzerunter anderem das E-Auto aufschließen und aufladen. Pro gefahrenem Kilometer werden 45 Cent berechnet. "Das Angebot zum E-Carsharing soll den öffentlichen Nahverkehr ergänzen", sagte Bürgermeister Holger Karl, "und damit leisten wir einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz."
Übrigens: Bammental ist die erste Gemeinde im Netzgebiet der Süwag, die das E-Carsharing-Modell umsetzt.



