Dossenheim

Der Parkraum ist begrenzt

Konzept soll Abhilfe schaffen - Auch Bürgerbus und Umstieg aufs Fahrrad könnten Entlastung bringen

07.07.2020 UPDATE: 08.07.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden
Ohne die Parkplätze am Raiffeisenplatz wird die Parksituation noch angespannter. Foto: Alex

Von Doris Weber

Dossenheim. Gerade war der Raiffeisenplatz für eine Bodenuntersuchung gesperrt. Derzeit wird das angrenzende Gebäude des ehemaligen Möbelhauses entkernt. Noch im August, so erwartet Fachbereichsleiter Jörg Ullrich, soll es richtig mit den Bauarbeiten losgehen. Der Bau der dort geplanten Wohnhäuser mag helfen, den Wohnungsmangel zu lindern. Für die zahlreichen, im Gebiet schon vorhandenen Fahrzeuge, wird es hingegen eng werden. Die Gemeinde arbeitet nicht zuletzt auch deshalb an einem Parkraumkonzept. Fachlicher Partner ist Hans-Jürgen Tögel.

Tögel hat bereits 2012 verkehrliche Untersuchungen zum Kfz-Parken im Bereich des Dossenheimer OEG-Bahnhofs vorgenommen. Diese sind acht Jahre später aber teilweise überholt: Der Raiffeisenplatz stand in seinem Konzept mit rund 50 Plätzen noch zur Verfügung. Das wird jetzt anders.

Im Gespräch mit Bürgermeister David Faulhaber, Fachbereichsleiter Jörg Ullrich, Alina Schuck sowie Jürgen Stannek vom Ordnungsamt wurde klar, dass es nicht allein ums Herbeizaubern von Parkraum gehen kann. Auch wenn, so Faulhaber, die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge laut statistischem Landesamt in den vergangenen zehn Jahren um zehn Prozent gestiegen sei. Im gleichen Zeitraum stieg die Bevölkerung gerade einmal um 0,1 Prozent.

Dem Parkraummangel will die Gemeinde daher auch auf andere Weise entgegentreten. Es geht um Alternativen. Dossenheim orientiert sich dabei in alle Richtungen. Faulhaber nannte das Verhandlungsergebnis mit dem Bauherrn, der senkrecht zur Schwabenheimer Straße ein großes Areal bebauen wird. Dieser stellt für Carsharing einen Parkplatz zur Verfügung. Arbeitskreise zur Mobilität widmen sich zwei Schwerpunkten. Der eine konzentriert sich auf das Thema "Bürgerbus". Er entlaste den innerörtlichen motorisierten Individualverkehr. Der andere arbeitet am Thema "Neckarquerung für Radfahrer und Fußgänger": Ein zusätzlicher Übergang mache Radfahren attraktiver.

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Die erwähnten 50 Parkplätze werden übrigens nicht in Gänze ersatzlos wegfallen. Insgesamt 17 Parkplätze werden ortsnah entstehen. So werden sieben Plätze am Bahnhofsplatz vom privaten Bauherrn zur Verfügung gestellt. Das ist in einem städtebaulichen Vertrag geregelt. Die Gemeinde hat im Kurvenbereich der verlängerten Beethovenstraße Gelände von der Eigentümerin MVV OEG erworben. Dort können bis zu zehn Plätze eingerichtet werden. Die Vorschriften zum Parken im öffentlichen Raum sind bei aller Knappheit dennoch einzuhalten. Der Gemeindevollzugsdienst sei neu besetzt und aufgestockt worden.

Im Rathaus nimmt man das Thema ernst. So wurde gerade ein Fachdienst "Energie, Mobilität, Umwelt" eingerichtet. Alina Schuck ist dort Mitarbeiterin. Lange schon verfügt die Gemeinde über ein E-Fahrzeug. Eine der ersten Amtshandlungen von Bürgermeister Faulhaber war die Anschaffung zweier E-Bikes. Sie würden für Dienstfahrten rege in Anspruch genommen, unter anderen von ihm selbst.

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