Ratschreiberin bewirbt sich als Rathauschefin
Anke Buscholl dritte Kandidatin - Kaum Kontakt mit dem Amtsinhaber

Kandidatin Anke Buscholl. Foto: Ortner
Bammental. (bmi) Aus zwei mach drei: Mit Anke Buscholl will eine weitere Kandidatin Bürgermeisterin in der Elsenztalgemeinde werden. Zuvor hatten sich bereits Amtsinhaber Holger Karl (CDU) und Fridi Miller (parteilos) beworben. Gewählt wird in Bammental am 4. März.
Buscholl ist in Heidelberg geboren und wohnt mit ihrem Ehemann Franz Buscholl, dem Vorsitzenden des TV Bammental, in Leimen-Gauangelloch. Die Diplom-Verwaltungswirtin arbeitet bereits im Bammentaler Rathaus, ist Ratschreiberin und Leiterin des Standes- und des Grundbuchamts. Warum sie kandidiert? "Die Bammentaler Bürger haben es verdient, eine echte Wahl zu haben", sagt die 54-Jährige im Gespräch mit der RNZ.
Buscholl ist nach Miller die zweite Frau, die gegen Rathauschef Karl antritt. Beide Kandidatinnen sind unabhängig und parteilos. Buscholl kommt aber anders als die Sindelfingerin Miller aus der Region, ist hier verwurzelt und präsent. Sie hat bis zur Wahl extra Urlaub genommen, freut sich auf "eine tolle Zeit mit viel Action und Stress", will viele Gespräche führen, auch klassisch von Haus zu Haus gehen. Eine eigene Homepage steht, ein Nutzerprofil auf Facebook ist angelegt, Flyer sind gedruckt. Buscholl hat sogar eigens ein Wahlkampfbüro in der Hauptstraße unweit des Rathauses eingerichtet. "Ich wollte einen neutralen Ort haben, wo ich mich mit Leuten treffen und ungezwungen reden kann", erklärt sie.
Neutralität ist ihr ein wichtiger Wert. Als Ratschreiberin oder "Ortsnotarin", wie sie es umschreibt. Und als Bürgermeisterkandidatin. "Ich will in meinem Wahlkampf nicht über meine Mitbewerber sprechen", betont Buscholl. Lieber über ein lebendiges Miteinander, aktive Umweltpolitik, verantwortungsvolles Wirtschaften, familiengerechte Kommune: das sind ihre Wahlthemen.
Holger Karl? Zu ihm habe sie im Rathaus kaum Kontakt. Fridi Miller? Die Dame scheine andere Ziele zu haben, als Bammentals Bürgermeisterin zu werden. Buscholl betont, dass sie unabhängig ist und ihren Wahlkampf komplett selbst finanziert. "Ich sage das, was und wie es aus meinem Kopf rauskommt". Buscholl war früher CDU-Mitglied und saß von 2004 bis 2009 auch in der CDU-Fraktion im Leimener Gemeinderat.
Buscholl hat 1987 auf dem Boxberg ihr Abitur und ihre Ausbildung zur Beamtin im mittleren Verwaltungsdienst bei der Stadt Leimen abgeschlossen. Bis 1998 arbeitete sie dort unter anderem als Stadtinspektorin im Bauamt. Von 1993 bis 1996 absolvierte Buscholl ein Studium als Diplom-Verwaltungswirtin in Kehl, von 1998 bis 2009 leitete sie ein Leimener Familienunternehmen, seit 2000 ist sie Ratschreiberin. "Ich will und muss nicht Bammental neu erfinden", sagt Buscholl. Vielmehr wolle sie mit einer anderen Vorgehensweise an Themen herangehen.