Kandidaten wollen Parkzeiten beschränken
Jens Flammann, Ralf Gänshirt und Christian Würz stellten sich Fragen des Bunds der Selbstständigen in Leutershausen

Gut zwei Stunden benötigten die BDS-Vorsitzenden, um alle vorbereiteten Fragen an die Kandidaten abzuarbeiten. Foto: Dorn
Hirschberg. (ze) Gut zwei Stunden dauerte es, bis Andreas Well und Klaus Erdmann vom Bund der Selbstständigen (BDS) in Leutershausen am Freitag alle Fragen abgearbeitet hatten, die sie für die Bürgermeisterkandidaten Jens Flammann, Ralf Gänshirt und Christian Würz vorbereitet hatten. Die Zeit hatte auch ausgereicht, um Unterschiede zwischen den Kandidaten deutlich werden zu lassen.
So gestand der in Mannheim wohnende Flammann immer wieder ein, dass er über lokale Begebenheiten, auf die sich die Fragen bezogen, nicht genau Bescheid wisse. Seine Antworten blieben daher oftmals allgemein. Was Well gleich bei der ersten Frage bemängelte, die sich auf eine mögliche Parkraumbewirtschaftung in der Gemeinde bezog. Mit einem Auto könne man nur wenige Personen transportieren, die Fahrzeuge benötigten aber viel Parkraum, erläuterte Flammann den rund 30 Zuhörern. Eine Parkraumbewirtschaftung befürwortete er, "aber nicht mit Parkuhren und Halteverboten". Meist konkreter wurden die anderen beiden Kandidaten. Einen "Schilderwald" wollte aber auch Würz nicht. Er sprach sich genauso wie Gänshirt für eine zeitlich befristete Parkdauer aus.
Auch auf die Verkehrsprobleme in Großsachsen und den Bau einer Umgehungsstraße ging Well bei seinen Fragen ein. "Das kann nicht nur der Bürgermeister gestalten", wies Flammann darauf hin, dass hier auch Kreis, Land und Bund gefragt seien. Zudem gab er zu bedenken, dass eine derartige Straße mehr Verkehr anziehe. Insgesamt zeigte er sich pessimistisch, was eine Lösung der Verkehrsprobleme in Großsachsen angeht. Ein Pessimismus, den Gänshirt nicht teilen wollte. Man müsse im Konsens mit den Nachbargemeinden eine Lösung finden und offen sein für neue Ideen. Dabei müsse man Weinheim in die Pflicht nehmen, denn die Einwohner der Zweiburgenstadt profitierten von einer verbesserten Verkehrssituation in Hirschberg, so Gänshirt.
"Der Bürgermeister muss Lösungen erarbeiten lassen", zeigte Würz seinen Weg auf. Diese Lösungen müssten entscheidungsreif dem Gemeinderat vorgelegt werden, denn zunächst müsse Hirschberg verdeutlichen, welche Variante die Gemeinde favorisiere. Deshalb habe er auch im Kreistag gegen den Antrag der FDP gestimmt, 100.000 Euro in den Kreishaushalt einzustellen, um die Machbarkeit einer Umgehung Großsachsens in Form einer "Kreisverbindungsstraße Weinheim-BAB" planerisch und finanziell zu prüfen.
Nach einem Zeitplan für die Sanierung und den Umbau der Bahnhof- und der Friedrichstraße gefragt, verwiesen Gänshirt und Würz auf die finanzielle Lage der Gemeinde, die einen konkreten Zeitrahmen nicht zulasse. Flammann befand dagegen, dass man vielleicht nicht die teuerste Variante nehmen müsse und schauen sollte, was man mit Eigenmitteln machen könne.
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"Was können Sie besser als ihre Mitbewerber?", bat Erdmann schließlich die Kandidaten um eine ganz besondere Einschätzung. Als "heikle Sache" bezeichnete Würz die Beantwortung dieser Frage und sah sich "breiter aufgestellt" als seine Mitbewerber. "Ich bringe viele Ideen von außen mit", hob Flammann seine Qualitäten hervor. Gänshirt wollte dagegen die Frage nicht direkt beantworten. "Eine Bewertung der anderen Kandidaten steht mir nicht zu", sagte er und verwies darauf, dass dies Aufgabe der Wähler in knapp drei Wochen sei.



