Großsachsen

Ortsumgehung "keine Kreisangelegenheit"

Kreistag lehnte mehrheitlich FDP-Antrag für Planungsgelder ab - Auch zwei Hirschberger dagegen

12.12.2018 UPDATE: 13.12.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden

Tagtäglich quält sich der Verkehr durch die Ortsdurchfahrt in Großsachsen. Archiv-Foto: Brand

Hirschberg. (ze) Das Thema "Umgehungsstraße Großsachsen" vorantreiben wollte die FDP-Kreistagsfraktion mit ihrem Antrag, 100.000 Euro in den Haushalt des Kreises einzustellen. Damit sollte die Machbarkeit einer Umgehung Großsachsens in Form einer "Kreisverbindungsstraße Weinheim - BAB" planerisch und finanziell geprüft werden.

"Uns geht es um die Verbesserung der Situation in Großsachsen, unter der im Übrigen auch der öffentliche Nahverkehr zu leiden hat", warb Claudia Felden (FDP) in der Kreistagssitzung am Dienstag in Sinsheim für diesen Antrag.

In diesem wird unter anderem darauf hingewiesen, dass durch die Optimierung der Ampelschaltung das steigende Verkehrsaufkommen nur teilweise aufgefangen werden konnte. Felden verdeutlichte ebenso, dass mit dem Antrag keine bestimmte Variante der Ortsumgehung bevorzugt wird. "Wir sind nach wie vor kompromissbereit und für gute Ideen offen", betonte sie und brachte die Möglichkeit eines Bürgerforums ins Spiel, um Lösungswege zu erarbeiten.

Die anderen Kreistagsfraktionen lehnten diesen Antrag durchweg ab. Bruno Sauerzapf (CDU) verwies darauf, dass es bisher keine Aussage der Gemeinde zu einer "realen Trasse" gibt und für die Verlegung einer Bundesstraße der Bund zuständig sei. Auf die fehlende Festlegung auf eine Trasse verwiesen auch Ralf Göck (SPD) und Ralf Frühwirt (Grüne). Zudem betonte Frühwirt, dass eine Verbindung von der Bundesstraße zur Autobahn keine Kreisangelegenheit sei. "Über allem steht die Frage, ob es weiter Sinn macht, Straßen zu planen", fand Frühwirt zudem. So könnten die Verkehrsprobleme nicht dadurch gelöst werden, Fahrzeuge mit Verbrennungs- durch solche mit Elektromotor zu ersetzen. Edgar Wunder (Linke) sah es als ausgeschlossen an, dass der Kreis eine derartige Straße baut. Die Einstellung von Geldern für die Planung könnte zudem falsche Hoffnungen wecken. Allerdings bescheinigte er der FDP, dass diese mit Blick auf die Verkehrssituation in Großsachsen den Antrag zu Recht gestellt habe. Hans Zellner (Freie Wähler) ging in seiner Stellungnahme zum Haushalt nicht auf den Antrag ein.

Den Antrag der FDP lehnte schließlich der Kreistag mit großer Mehrheit ab. Nur die fünf anwesenden FDP-Kreisräte, darunter der Hirschberger Kreisrat Hartmut Kowalinski, sowie Fritz Bletzer (Freie Wähler) votierten für diesen Antrag. Die beiden anderen Kreisräte aus Hirschberg, Christian Würz (CDU) und Eva-Marie Pfefferle (SPD), schlossen sich der Meinung ihrer jeweiligen Fraktion an.

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