Gänshirt will Probleme mit Vereinsräumen lösen
Ralf Gänshirt im Gespräch mit Kulturvertretern - "Dinge in letzter Zeit nicht so gut gelaufen"

Die sechs Vereinsvertreter mit Kandidat Ralf Gänshirt (r.). Foto: Dorn
Hirschberg. (ze) Um den Privatmenschen und Kandidaten für das Bürgermeisteramt, Ralf Gänshirt, kennenzulernen, lädt dieser Vereinsvertreter gleich zu mehreren Treffen ein, an denen verschiedene Themenbereichen angesprochen werden. Am Mittwoch geht es im Gasthof "Zur Bergstraße" um "Kultur, Musik und Gesang". Ein Bereich, der in Hirschberg große Bedeutung hat, gibt es doch in der Gemeinde etwa gleich mehrere Gesangsvereine, das Olympia-Kino oder den Verein "Musik in Hirschberg", der Konzerte veranstaltet.
Kurz streift Gänshirt zunächst gegenüber den sieben erschienenen Vereinsvertretern seine schulische und berufliche Laufbahn. Nachdem er an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl seinen Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt gemacht hatte, führte ihn sein Weg zurück nach Hirschberg, wo er bereits die Grundschule in Großsachsen besucht hatte. Im Jahr 2000 übernahm er die Leitung des Hauptamts der Gemeindeverwaltung. Daneben ist er seit vielen Jahren als ehrenamtlicher Richter tätig und leitet die Außenstelle Hirschberg der Volkshochschule Badische Bergstraße.
"Die Leitung der Volkshochschule mache ich gerne und würde sie ungern aufgeben", erläutert Gänshirt. Ihm ist aber auch bewusst, dass er diese Leitungsfunktion aufgeben muss, sollte er gewählt werden. Schöffe könne er zwar bleiben, jedoch ergebe sich das zeitliche Problem Bürgermeister- und Ehrenamt miteinander zu vereinbaren, so der Kandidat für das Bürgermeisteramt.
Aus der Runde der Vereinsvertreter kommt die Frage, ob er parteilos bleiben oder einer Partei oder Wählervereinigung beitreten wolle. "Ich bleibe parteilos und habe auch keine Ambitionen, für den Kreistag zu kandidieren", betont Gänshirt. Er begründet dies damit, dass die Neutralität, die ein Bürgermeister benötige, er nur bewahren könne, wenn er keiner Partei angehöre.
Damit kommt er zum eigentlichen Thema des Abends. "Die Gemeinde hat Immobilien, die Vereinen überlassen werden, und da gibt es Dinge, die in letzter Zeit nicht so gut gelaufen sind", weiß Gänshirt. Er verweist auf den Zustand mancher Übungsgeräte oder den barrierefreien Zugang zu den Räumen. Auch bei der Raumbelegung sieht er Probleme und möchte diese mit einem "intelligenten Belegungs- und Zugangssystem" lösen.
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Dass es Probleme bei der Reservierung von Räumen gibt, wird ihm von den Vereinsvertretern bestätigt. Bemängelt wird etwa, dass mit dem Eintrag in den Veranstaltungskalender der Gemeinde nicht gleichzeitig die Raumreservierung erfolgt. "Das kann man verknüpfen", nimmt Gänshirt diesen Punkt auf und stellt klar, dass es für ihn wichtig ist, die Digitalisierung nicht an den Menschen vorbei voranzutreiben, sondern darauf zu achten, was in Hirschberg benötigt wird.
Über Themen wie Hallenneubau, Gestaltung der Ortseingänge mit Hinweistafeln und Treffen mit Vereinsvertretern, kommt Gänshirt auf die Förderung der Vereine durch die Gemeinde zu sprechen und die dafür in Arbeit befindliche neue Richtlinie. "Ein schwieriges Feld", weiß er. Deshalb müsse man "verlässliche Parameter finden", die den Zuschuss der Gemeinde an die Vereine regeln. Dabei stelle sich etwa die Frage, wie man die Mitgliederzahl oder die Jugendarbeit bewertet.
Gänshirt macht zudem deutlich, dass kulturelle Veranstaltungen, wie etwa Konzerte, nicht von der Gemeinde organisiert werden sollen. "Die Gemeinde muss aber hierfür die Rahmenbedingungen schaffen", betont er. Dazu könne etwa die Zurverfügungstellung von finanziellen Mitteln für kulturelle Veranstaltungen über einen allgemeinen Fördertopf gehören.



