Hirschberg

Ralf Gänshirt will Bürgermeister werden (Update/Video)

Der Hauptamtsleiter hat seine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl erklärt – Hirschberg als "Herzensangelegenheit"

08.05.2019 UPDATE: 09.05.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Ralf Gänshirt. Foto: Dorn

Von Annette Steininger

Hirschberg. Sein Interesse hatte Hauptamtsleiter Ralf Gänshirt eigentlich schon im vergangenen Juni bekundet, nun ist es offiziell: Er kandidiert bei der Bürgermeisterwahl am 21. Juli. Der 51-Jährige erläuterte am Mittwoch in einem Pressegespräch seine Beweggründe. Seit Bürgermeister Manuel Just sein Interesse an einer Kandidatur als Oberbürgermeister in Weinheim erklärt hat, habe er sich mit dem Thema beschäftigt, sagte Gänshirt.

Davor hätte er sich das nicht vorstellen können – vor allem aus familiären Gründen –, obwohl es immer mal wieder Anfragen aus anderen Gemeinden gegeben hätte. Doch nun sind seine zwei Töchter 11 und 15 Jahre alt. "Der Familienrat hat getagt, und ich bin sehr froh, dass mich meine Familie unterstützt", betonte der Diplom-Verwaltungswirt (FH).

Hintergrund

Weitere mögliche Kandidaten

Freie Wähler: "Wir werden ab dem Zeitpunkt der Stellenausschreibung auf mögliche Kandidaten reagieren", sagt FW-Vorsitzender Alexander May. Gegebenenfalls würden diese zu einem Vorstellungsgespräch

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Weitere mögliche Kandidaten

Freie Wähler: "Wir werden ab dem Zeitpunkt der Stellenausschreibung auf mögliche Kandidaten reagieren", sagt FW-Vorsitzender Alexander May. Gegebenenfalls würden diese zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Der Erweiterte Vorstand spricht dann eine Empfehlung aus, über welche die Mitglieder zu entscheiden haben. Gespräche mit Interessenten hätten stattgefunden. Gut möglich sei, dass die Freien Wähler selbst mit einem Kandidaten ins Rennen gehen, so May. Christian Würz und Ralf Gänshirt gehörten aufgrund ihrer Vita und ihrer Ausbildung sicherlich in den Kreis ernst zu nehmender Kandidaten.

CDU: Nach Beginn der Bewerbungsfrist wollen sich die Christdemokraten mit den bürgerlichen Parteien zusammensetzen, um eventuell einen Konsens hinsichtlich eines Kandidaten zu erzielen, sagt der stellvertretende CDU-Vorsitzende Ulrich Zeitel. Auch wenn Interessent Christian Würz aus den eigenen Reihen kommt, steht eine Unterstützung noch nicht fest. Voraussichtlich in der Woche ab 27. Mai soll es eine Mitgliederversammlung geben, die entscheidet.

Grüne Liste Hirschberg: Laut Fraktionsvorsitzender Monika Maul-Vogt läuft die Vorbereitung zur Bürgermeisterwahl schon länger, nun stehe die Kommunalwahl im Fokus. Diese Wahlen seien unabhängig voneinander. "Wir werden Aussagen zur Bürgermeisterwahl deshalb erst nach dem 26. Mai treffen."

SPD: Die SPD hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die in den nächsten Wochen mit allen Kandidaten sprechen wird, die in Frage kämen. Eine Mitgliederversammlung werde entscheiden, wen sie unterstützt. "Wir haben mit zwei potenziellen Kandidaten gesprochen und werden das auch mit weiteren tun", sagt Fraktionsvorsitzender Thomas Scholz. Hinsichtlich eines eigenen Kandidaten sei man auf der Suche. Würz und Gänshirt seien auf der Liste derjenigen, die grundsätzlich in Frage kommen.

FDP: "Für uns haben die Wahlen am 26. Mai absoluten Vorrang", sagt FDP-Vorsitzender Andreas Maier. "Danach sehen wir weiter." (ans)

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Für ihn, der seit 19 Jahren Hauptamtsleiter ist und davor stellvertretender Hauptamtsleiter war, ist Hirschberg "eine Herzensangelegenheit". Gänshirt, der in Großsachsen aufgewachsen ist und in Weinheim wohnt, fühlt sich als Hirschberger. Mehr als 25 Jahre Berufserfahrung bringt er mit, hat aus seiner Sicht die Gemeinde in dieser Zeit auch mitgestaltet. Er weiß aber, dass es, sollte er Bürgermeister werden, noch mal eine ganz neue Herausforderung wird. "Aber es ist jetzt an der Zeit, diese Verantwortung zu übernehmen", sagt Gänshirt.

Das Rüstzeug hierfür hat er aus seiner Sicht durch die beiden Bürgermeister Werner Oeldorf und Manuel Just mitbekommen. Als Just 2007 das Bürgermeister-Amt antrat, sei er noch stärker involviert worden. Diesen "kooperativen Führungsstil" würde Gänshirt auch gerne weiterführen, sollte er gewählt werden.

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Generell sei er "ein politischer Mensch", erklärte er. Auf eine Partei habe er sich dennoch nie festlegen wollen und bleibe auch parteilos. "Es gibt bei allen Parteien und Fraktionen in Hirschberg Ansätze, die ich gut finde", betonte er. Zwar seien schon Gespräch geführt worden, wann sich genau die Parteien auf einen Kandidaten festlegen werden, wisse er aber nicht (siehe Hintergrund).

Gänshirt will sich "mit ganzer Kraft" und "aus tiefer Überzeugung" dem Votum aller Hirschberger stellen. Aus seiner Sicht sei noch nicht der richtige Zeitpunkt, um konkret über Themen und Projekte zu sprechen. Auf eine eventuelle dritte Sporthalle angesprochen, machte er aber deutlich: "Wir brauchen definitiv mehr Hallenfläche." Die Machbarkeitsstudie sei erstellt, nun wird eine Kommission eingerichtet "Und ich bin da auch ganz ergebnisoffen." Dringlich seien die Sanierungen der bestehenden Hallen.

Hinsichtlich der Verkehrsproblematik meinte er, dass Hirschberg das Problem nicht alleine lösen könne und sich Partner dazuholen müsse. Gänshirt wies noch auf die vielen weiteren anstehenden Projekte hin und darauf, dass die zurückliegenden, "finanziell äußerst komfortablen Jahre" bald vorbei sein könnten. Vor diesem Hintergrund sei "eine unabhängige, ausschließlich sachorientierte und fachlich fundierte Arbeitsweise" mehr denn je nötig, wofür er stehe.

Als Sportler – Gänshirt fährt Rad, läuft Halbmarathon und hat über 25 Jahre beim Fußballverein Leutershausen gespielt– hätte er nichts gegen einen Mitbewerber. Einen könnte er mit Christian Würz, Zweiter Bürgermeister-Stellvertreter und CDU-Gemeinderat, bekommen. Die Zwei sind befreundet, beide bei den "Großsaasemer Buwe". Über die Kandidatur sprechen sie nicht. "An unserer Freundschaft soll sich nichts ändern", betonte Gänshirt. Er wirft am 18. Mai seine Bewerbung ein. Sollte es klappen, würde er sich freuen, später einmal als Bürgermeister in Rente zu gehen. 

Update: 6 Uhr, Donnerstag, 9. Mai 2019

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