Zahl der Flüchtlingshelfer in Hirschberg ist geschrumpft
Runder Tisch Asyl sucht weitere Unterstützer - Treffen mit erster Zwischenbilanz - Anschlussunterbringung wohl im Mai bezugsfertig

Die Containeranlage in der Ladenburger Straße, wo 48 Flüchtlinge untergebracht werden sollen, wird laut Bürgermeister Manuel Just im April aufgestellt und spätestens im Mai bezugsfertig sein. Foto: Dorn
Von Annette Steininger
Hirschberg. Ein gutes halbes Jahr nach Einzug der Flüchtlinge in die Container beim Hilfeleistungszentrum in Leutershausen haben die Teams des Runden Tisches Asyl (RTA) bei einem Treffen aller Aktiven eine erste Zwischenbilanz gezogen. Wichtigstes Fazit laut einer Pressemitteilung: Die Zahl derjenigen, die sich ehrenamtlich um die verschiedensten Belange der Flüchtlinge kümmern, ist deutlich geschrumpft.
"Angesichts der Zahl an Menschen, die bereits in der Galgenstraße leben (80) und die im Zuge der Anschlussunterbringung noch erwartet werden (63), bedeutet das einen mitunter nur schwer zu leistenden (Zeit-)Einsatz der Ehrenamtlichen", schreibt der Runde Tisch.
Bei dem Treffen dankte Bürgermeister Manuel Just den Ehrenamtlichen auch im Namen des Hirschberger Gemeinderates für ihr Engagement. Außerdem erklärte er in diesem Zusammenhang, dass die Containeranlage in der Ladenburger Straße spätestens im Mai bezugsfertig sein soll - und dass es bei der Gemeindeverwaltung in Sachen Flüchtlinge künftig personelle Verstärkung geben werde.
Auf RNZ-Nachfrage sagte Just, dass die Verwaltung den Bürgerdienst zum 1. Januar mit Stefanie Hose - im Bereich Einwohnermeldewesen - ergänzt habe. Damit sei das Team des Bürgerdienstes wieder komplettiert. Dies habe zur Folge, dass Stefanie Keller - bisher im Bereich des Einwohnermeldewesens - verstärkt im Standesamtsbereich und in der Flüchtlingsarbeit eingesetzt werden kann.
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"Formal trägt sie nicht den Namen Flüchtlingsbeauftragte, da die Arbeit im Hirschberger Rathaus auf mehrere Schultern verteilt wird", erläuterte der Bürgermeister. Insgesamt spricht die Verwaltung jedoch von mindestens einer vollen Stelle, die sich im Haus um das Thema Flüchtlingsarbeit kümmert.
Die Containeranlage in der Ladenburger Straße soll im April gestellt werden. Damit zusammenhängende Erschließungsarbeiten müssten rechtzeitig davor beginnen, seien aber stark von der Witterung abhängig. "Die Anwohner erhalten - wie zugesichert - circa 10 bis 14 Tage vor dem Beginn der Erschließungsarbeiten eine Information", kündigte der Bürgermeister an.
Da die Anschlussunterbringung nun in greifbare Nähe rückt, sucht der Runde Tisch Asyl dringend mehr Unterstützer - auch für die Unterkunft in der Galgenstraße. Vor allem das Standortteam, das sich vor Ort um die Belange der jungen Männer kümmert, könnte Hilfe gebrauchen.
Eine besondere Herausforderung ist es nach den Berichten der Ehrenamtlichen auch, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze für die bleibeberechtigten Flüchtlinge zu finden. Auch hier werden Unterstützer gesucht, ebenso wie in den Teams "Sprachunterricht" und "Patenschaften".
Ein "schöner Erfolg", hieß es bei dem Treffen, sei das Café Grenzenlos in der alten Schillerschule, das immer dienstags von 15.30 bis 17.30 Uhr für die Flüchtlinge offen ist. Auch die donnerstags angebotenen Gesprächsabende (ab 18 Uhr) seien gut besucht, ebenso wie das anschließende Billard-Angebot. Das internationale Frauenfrühstück soll wegen des großen Erfolgs beim ersten Mal als regelmäßige Veranstaltung etabliert werden.
Info: Wer den Runden Tisch Asyl unterstützen möchte oder Anregungen hat, kann sich per Mail an hilfe.69493@gmx.de melden. Wer den RTA telefonisch erreichen möchte, sollte das Rathaus kontaktieren. Dort erfährt man die Ansprechpartner.