"Wohnpark Mozartstraße" in Hirschberg: Hier muss niemand einsam sein

Vor dem Spatenstich am 21. April sprach die RNZ mit AWO, FWD Hausbau und Verwaltung über den Wohnpark

12.04.2016 UPDATE: 13.04.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 11 Sekunden

Von Stefan Zeeh

Hirschberg-Leutershausen. "Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus", zitierte Bürgermeister Manuel Just eine alte Redensart bei einem Gespräch mit der RNZ zum bevorstehenden Baubeginn des "Wohnparks Mozartstraße". Zwar ist dieser für die Gemeinde ein wichtiger Schritt in Richtung Betreuung der älteren Mitbürger, einen großen Schatten wirft der Anfang April errichtete Bauzaun um das Gelände an der Kreuzung Fenchel-/Mozartstraße aber kaum. Bis zum Ersten Spatenstich am 21. April sind es auch noch ein paar Tage, und bis dahin finden auf dem Grundstück nur einige vorbereitende Arbeiten statt.

Die rechtlichen Voraussetzungen für den Baubeginn sind jedenfalls kürzlich mit dem Verkauf des gemeindeeigenen Grundstücks an die FWD Hausbau- und Grundstücksgesellschaft geschaffen worden, wie der Geschäftsführer der FWD Hausbau, Matthias Günther, mitteilte. Nachdem die 23 Wohnungen in dem Wohnpark auf ungewöhnliche Weise ihre zukünftigen Eigentümer gefunden hatten, indem sie diese zugelost bekamen, sind die Wohnungen nun auch verkauft. Auch die Wohnung, für die sich zunächst kein Interessent gefunden hatte, konnte unter den bei der Verlosung leer ausgegangen Bewerbern veräußert werden.

Allerdings haben sich gegenüber dem Ergebnis der Verlosung Mitte Januar einige Veränderungen bei den Eigentümern ergeben. "Von den 23 Erstplatzierten traten 13 von ihrem Kaufrecht zurück", berichtete Matthias Günther. So kamen die an zweiter, dritter oder sogar vierter Position gelosten Bewerber noch zum Zuge. Die Gründe für den Rücktritt der Erstplatzierten seien, laut Matthias Günther, vielfältig gewesen. Dabei hätten finanzielle, familiäre oder gesundheitliche Gründe eine Rolle gespielt. Zunächst werden wohl viele der 23 Wohnungen aber nicht vor ihren Eigentümern bezogen. "Etwa zwei Drittel der Wohnungen wird wohl vermietet", schätzte Matthias Günther, der auch den Zeitrahmen bis zur Fertigstellung des Gebäudes skizzierte. Der Rohbau soll nach seinen Angaben bis Mitte September fertig gestellt sein, Richtfest will man Anfang Dezember feiern, und im Oktober nächsten Jahres soll der Wohnpark bezugsfähig sein.

"Betreutes Wohnen ist eine Art Gemeinschaft", ging der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Rhein-Neckar (AWO), Manfred Weißkopf, auf die Art des Lebens ein, die der "Wohnpark Mozartstraße" bieten wird. Gerade für ältere Menschen stelle der Gedanke an Einsamkeit häufig ein großes Problem dar. Mit einem Angebot zahlreicher Aktivitäten durch die für die Betreuung zuständige AWO will man dem jedoch entgegenwirken.

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Wichtig ist dafür der in dem Gebäude vorhandene Gemeinschaftsraum, der allerdings, wie vertraglich festgehalten, auch von Außenstehenden genutzt werden kann: "Der Raum gehört natürlich primär den Bewohnern des Wohnparks, aber auch die AWO Leutershausen oder der VdK könnten ihn nutzen", umriss Manuel Just den Kreis weiterer möglicher Nutzer.

Überhaupt sieht die Leiterin der Ambulanten Dienste der AWO Rhein-Neckar, Kirsten Ahrens, im Ortsverein der AWO einen wichtigen Partner. Ortskenntnisse will man aber auch an anderer Stelle nutzen, etwa bei der Neueinstellung der Betreuungskräfte. "Diese kommen in der Regel von vor Ort und kennen so die Vereine und die hier lebenden Menschen", berichtete Kirsten Ahrens aus der Erfahrung der bisher von der AWO Rhein-Neckar betriebenen Wohnanlagen in Schriesheim und Ladenburg. Von dort weiß sie ebenso, dass in den ersten Wochen die Betreuung viel mit einer "Hausmeistertätigkeit" zu tun hat, bis sich die neuen Bewohner eingelebt haben. "Wir veranstalten ein bis zwei Monate vor dem Einzug ein Treffen der zukünftigen Bewohner", wusste ebenso Günther um die anfänglichen Probleme, die auch damit zusammenhängen, dass in dem Wohnpark mit AWO und FWD Hausbau verschiedene Akteure zuständig sind.

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