Betreutes Wohnen soll nach Hirschberg
Der Gemeinderat hat am Dienstagabend einstimmig die öffentliche Ausschreibung für die geplante Anlage auf den Weg gebracht. Auf mögliche Investoren und Betreiber wartet dabei ein enges Zeitfenster.

Auf mögliche Investoren und Betreiber wartet dabei ein enges Zeitfenster. In einem "sportlichen Vorgehen", so Bürgermeister Manuel Just, fordert die Verwaltung innerhalb von nur acht Wochen bis zum 1. Juni die Vorlage entsprechender Pläne: "Potenzielle Investoren und Betreiber müssen bereits im Vorentwurfsstadium das komplette Projekt mit den geforderten Fakten- und Zielvorgaben durchlaufen lassen."
Neben in ihrer Wertigkeit unterschiedlich bepunkteten wirtschaftlichen (25 Punkte), baulichen (45), ökologischen (25) und sozialen (20) Aspekte beinhalten die Zielvorgaben der Verwaltung auch das Vorlegen eines Vermarktungskonzepts (15 Punkte) sowie eine Bürgerbeteiligung. Das Auswahlverfahren zur Festlegung auf einen Investor und einen Betreiber erfolgt in zwei Stufen.
In der ersten Stufe wählt der Gemeinderat maximal drei Investoren und drei Betreiber aus. Von diesen werden in einer zweiten Stufe bis Ende des Jahres Referenzobjekte besichtigt. Darüber hinaus erhalten mögliche Investoren und Betreiber die Möglichkeit, ihre Projektvorstellungen dem Gemeinderat vorzustellen. Anschließend entscheidet sich der Gemeinderat mehrheitlich für je einen Investor und Betreiber, "die auch identisch sein können".
Von einer "großen Aufgabe" und einem Schritt, "nach dem wir uns seit Jahren gesehnt haben", sprach Ferdinand Graf von Wiser (CDU). Das Ganze werde dadurch erleichtert, dass man auf gemachte Erfahrungen beim Bau des Seniorenzentrums in Großsachsen zurückgreifen könne.
"Wir haben aus einem Kriterienkatalog einen transparenten Zielkatalog gemacht": Alexander May (FW) verwies darauf, dass damit allen Beteiligten ausreichend Spiel- und Gestaltungsmöglichkeiten für dass 1725 Quadratmeter umfassende Areal an die Hand gegeben würden.
Man signalisiere potenziellen Investoren und Betreibern von Anfang an die unabdingbaren Voraussetzungen für eine Vergabe, redete Monika Maul-Vogt (GLH) Klartext. Wichtig sei vor allem die Bürgerbeteiligung. Diese werde zeigen, welche Wahlleistungen gewünscht sind. Maul-Vogt gab sich überzeugt, dass der Bedarf das Angebot "bei weitem übersteigen" werde.
Skepsis bei der anstehenden Punktevergabe äußerte Horst Metzler (SPD). Die meisten Punkte werde wohl derjenige erhalten, der sich am besten präsentieren kann. "Gut" fand es Metzler, dass der "Runde Tisch Seniorenarbeit" in das Prozedere mit eingebunden war und noch der alte Gemeinderat über die Auswahl und Vergabe an den Investor und Betreiber entscheidet.
"Die Bürgerschaft wartet schon gespannt", machte Hartmut Kowalinski (FDP) deutlich. Die Terminvorgabe sei "ambitioniert", aufgrund der Erfahrungen in Großsachsen "aber machbar".
Vorgaben des Kriterienkatalogs für Investoren sind unter anderem ein Kaufpreis von mindestens 425 Euro pro Quadratmeter. Das Maß der baulichen Nutzung darf die Grundflächenzahl 0,6 nicht überschreiten. Die maximale Firsthöhe liegt bei 10,50 Meter. Eine wesentliche Rolle spielen zudem der Einsatz erneuerbarer Energien und die Minimierung des CO2-Ausstoßes beim Heiz- und Baukonzept.
Vom Betreiber werden unter anderem ein Grundleistungspaket mit Hausnotruf, Betreuungskräften mit Sprechzeiten und Hausmeisterservice, ein Gesamtleistungskatalog und ein Betreuungskonzept mit Tagespflege gefordert.



