Hirschberger werden über die Flüchtlingsunterkünfte informiert

Bei der Bürgerinformation hatten die Hirschberger vor allem Fragen zu den Flüchtlingsunterkünften

11.12.2015 UPDATE: 12.12.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden

Auch nach über zwei Stunden Vorträgen waren die Bürger in der Martin-Stöhr-Schule nicht zu müde für eine Diskussion. Foto: Dorn

Von Laura Geyer

Hirschberg-Leutershausen. Die Hirschberger hatten viele Fragen am Ende der Bürgerinformation zu den Flüchtlingsunterkünften im Ort – von der Erschließung der Standorte über die Präsenz der Polizei bis hin zur Integration der neuen Bürger.

In der Ladenburger Straße ist die Parksituation so eng, dass die Müllabfuhr schon jetzt kaum durchkommt. Wäre es nicht besser, die Unterkunft über die Mannheimer Straße zu erschließen? Auf die Frage eines Anwohners der Ladenburger Straße konnte sich Moderator Peter Wojcik einen Kommentar nicht verkneifen: "Das ist genau das, was Herr Just zur Bürgerbeteiligung meinte: Der Standort in der eigenen Nähe wird abzuwenden versucht." Bürgermeister Manuel Just antwortete ungerührt: "Sie müssen bedenken: Keiner der Flüchtlinge wird über ein Fahrzeug verfügen." Und die Müllabfuhr werde dann eben, wenn sie die Ladenburger Straße bedient, auch den Müll aus der Unterkunft holen. Außerdem sei der Parkdruck in der ganzen Gemeinde hoch.

Warum hat sich die Gemeinde für den Zugang über die Ladenburger Straße entschieden? Dort müssen die Anschlüsse nicht so weit vorgestreckt werden wie in der Mannheimer Straße, sagte Just - das bedeute bis zu 20 000 Euro weniger Kosten. Der Gemeinderat muss das allerdings noch absegnen.

Wird es in Hirschberg zukünftig mehr Polizeipräsenz geben? Der Rhein-Neckar-Kreis arbeite in allen Unterkünften mit der Polizei zusammen, antwortete Ordnungsamtsleiter Stefan Becker. Sie fahre die Unterkunft zum Beispiel bei der Streife öfter ab, um Präsenz zu zeigen. Allerdings: "Die Asylbewerber sind in der Kriminalitätsstatistik nicht besonders auffällig." Im ganzen Kreis habe es bislang nur einen Vorfall in einer Halle gegeben, die einen größeren Polizeieinsatz erforderte - "und der war absolut situationsbedingt", betonte Becker.

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Könnten die Unterkünfte in Zukunft erweitert werden? An der Ladenburger Straße sei das nicht geplant, sagte Bürgermeister Manuel Just. Er könne aber nicht versprechen, dass das so bleibe. In der vorläufigen Unterbringung am Hilfeleistungszentrum werden definitiv nicht mehr als 100 Asylbewerber wohnen, ergänzte Stefan Becker. Was er nicht ausschließen könne, seien weitere Standorte in Hirschberg.

Wenn in den nächsten drei Jahren bis zu 300 Flüchtlinge kommen, und die auch noch ihre Familien nachholen - wie viele Wohnungen benötigt die Gemeinde dann für die Anschlussunterbringung? Erstens sei der Familiennachzug vom Wohnungsangebot abhängig, antwortete Stefan Becker. Und zweitens müsse sich ein Mann, wenn er seine Familie hole, selber eine Unterkunft suchen.

Wer kümmert sich um die Integration der neuen Bürger - der Runde Tisch Asyl? Manuel Just hofft, das die Ehrenamtlichen der Verwaltung einen Großteil der Aufgaben abnehmen: "Wir können das nicht bewältigen." Weil die Gemeinde das Grundbuch abgegeben hat, habe man im Rathaus bereits um eine halbe Stelle aufstocken können, eine weitere halbe soll dazukommen. Denn: "Unsere Mitarbeiter im Bürgerbüro sind zurzeit zu 70 bis 75 Prozent nur mit dem Thema Flüchtlinge beschäftigt."

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