Flüchtlinge im Rhein-Neckar-Kreis: Notquartiere werden weiter entlastet
Am Donnerstag beziehen 100 Flüchtlinge die neue Containeranlage in Hirschberg - Damit kann die Situation in anderen Notunterkünften entzerrt werden

Symbolfoto: Dorn
Hirschberg/Rhein-Neckar. (RNZ) Nachdem sich die vorgesehene Ankunft von Asylbewerbern und Flüchtlingen in der neuen Gemeinschaftsunterkunft in Hirschberg zeitlich etwas verzögert hat, wird die Containeranlage nun am Donnerstag, 23. Juni, belegt, teilt das Landratsamt mit. Von den 100 Männern, die diese vom Eigenbetrieb Bau und Vermögen Rhein-Neckar-Kreis neu errichtete Wohncontaineranlage gegenüber des Hirschberger Hilfeleistungszentrums an der Galgenstraße beziehen, kommen 90 aus einem ehemaligen Druckhaus, einer großen Notunterkunft in Weinheim.
Ursprünglich stammen die Flüchtlinge aus Gambia, Irak, Iran, Nigeria und Pakistan sowie aus Indien. Die Nutzung der Wohnanlage ist auf fünf Jahre vorgesehen. "Wir sind froh, nun diese sehr gute Unterkunft zur Verfügung zu haben", schreibt der Ordnungsdezernent des Kreises, Christoph Schauder. Denn dadurch lasse sich nach Wiesloch, Schwetzingen und Leimen in einem weiteren Schritt die Belegung einer Notunterkunft entzerren. In dem ehemaligen Druckhaus verbleiben so im Augenblick 140 Personen, kreisweit leben noch rund 1500 Männer in Notunterkünften.
Mit der neuen Unterkunft in der Bergstraßengemeinde hat das Ordnungsamt des Kreises in dann 29 Städten und Gemeinden rund 6800 geflüchtete Menschen vorläufig untergebracht. Hirschberg sowie Malsch und Neckarbischofsheim, in denen vor wenigen Tagen die Belegung einer Gemeinschaftsunterkunft begonnen hat, zählen zu den acht Kommunen, in denen trotz der aktuell rückläufigen Flüchtlingszahlen weitere Unterkünfte bezugsbereit oder für den weiteren Jahresverlauf geplant sind (die anderen sind Bammental, Schönau, Nußloch, Ketsch und Plankstadt).
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Diese Planungen dürfe man nicht zurückstellen oder gar beenden, betont Schauder, denn zum einen bilden die derzeitigen Zuweisungen in den Kreis nicht vollumfänglich den Gesamtzugang nach Baden-Württemberg ab. Das Land gewährt vielmehr denjenigen Landkreisen, die - wie der Rhein-Neckar-Kreis - in den vergangenen Monaten ihre Aufnahmeverpflichtung erfüllt haben, vorerst verringerte monatliche Zuweisungen. Zum anderen lässt sich in der Flüchtlingsfrage noch keine Entwarnung geben, da in den Herkunftsländern die Not der Menschen nach wie vor groß ist.