Bahnhof in Weinheim: Der Baggerbiss kommt mit Verspätung

Aber am Ende klappt’s - Oberbürgermeister Bernhard ließ den Bagger zum Start des Bahnhofsumbaus zupacken

29.06.2015 UPDATE: 30.06.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 30 Sekunden

OB Bernhard beim Baggerbiss. F: Kreutzer

Weinheim. (keke) Termingerecht, wenn auch mit gut halbstündiger Verspätung hat es geklappt. Um exakt 10.47 Uhr nahm Oberbürgermeister Heiner Bernhard gestern den "Baggerbiss" vor. Damit stellte er symbolisch die Weichen für den an Gleis 4 beginnenden ersten Abschnitt zum S-Bahn-tauglichen Ausbau des Hauptbahnhofs. Insgesamt 76 Zentimeter höher sollen nach dem Abbruch der alten am Ende die neuen Bahnsteigkanten werden, die neben der Einrichtung von Rampen und drei Aufzügen den Reisenden von Sommer 2016 an einen barrierefreien Zugang zu den Zügen ermöglichen sollen.

Darüber hinaus werden die Bahnsteige A und C auf eine Länge von 210 Metern sowie der Bahnsteig B auf eine Länge von 320 Metern erweitert. "Womit hier künftig jeder ICE halten und zum Beispiel auch Königin Elisabeth II. oder Bundespräsident Joachim Gauck Station machen könnten", malte Mannheims Erster Bürgermeister Christian Sprecht Weinheims Zukunft als "Leuchtturm-Hauptbahnhof der Metropolregion" in den rosigsten Farben. Das Lob des Vorsitzenden des "Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein Neckar" galt Verwaltung und Gemeinderat, die eine "mutige Entscheidung" zugunsten der Entwicklung der Stadt getroffen hätten. Bis es soweit ist, müssen die Anwohner erst einmal gehörig Baulärm ertragen. Zwar verspricht man, nächtliche Bauzeiten weitgehend zu vermeiden. Im Gegenzug wird dafür aber der Personenverkehr am Gleis beeinträchtigt.

Die Kosten für den rund acht Millionen Euro teuren S-Bahn-Ausbau, die Weinheim eine Drehscheibenfunktion zwischen Bundesländern und Regionen bescheren soll, schlüsseln sich in rund 6,7 Millionen Euro Bau- und annähernd 1,3 Millionen Euro Planungskosten auf. Genau 60 Prozent übernimmt der Bund, den Rest teilen sich das Land und die beteiligten Kommunen. Für den Umbaubeginn und die regionalpolitische Weichenstellung hin zur grenzübergreifenden Anbindung der S-Bahn Rhein-Neckar an die Metropolregion Rhein-Main sei es "höchste Eisenbahn" gewesen, so Bernhard.

Von der Stadtverwaltung nicht hinnehmbar und den Bürgern "definitiv nicht vermittelbar", so Bernhard, sei allerdings eine von der Deutschen Bahn ebenso kurzfristig wie überraschend vorgenommene Planungsänderung.

In deren Folge soll der durch die Plattformerhöhung nicht mehr ebenerdig mögliche Zugang von der Empfangshalle auf dem heutigen Bahnsteig 1 lediglich durch zwei Stufen ausgeglichen werden. Das Amt für Stadtentwicklung habe - obwohl dies eigentlich nicht zu seinen Zuständigkeiten gehört - einen barrierefreie Alternative vorgelegt und erwarte von der Bahn ein entsprechendes Entgegenkommen.

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Sollte der Ausbau des Bahnhofs 2016 fertig sein, wäre Weinheim S-Bahn-anschlussfähig. Bis die "Schnellbahn" zwischen Mannheim und Darmstadt jedoch tatsächlich rollt, stehen noch insgesamt 25 Baumaßnahmen aus. Voraussichtlich Ende 2017 ist es soweit, hieß es gestern.

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