Ein Fahrer schob sogar die Absperrung beiseite
"Chaotische Verhältnisse" zum Baustellen-Start – Schwerlastverkehr ignoriert Sperrung

Endstation: Dieser Lastwagen war nicht der einzige, der gestern an der Absperrung in Höhe der Friedensbrücke landete und nicht mehr weiter kam. Foto: Alex
Bammental. (cm) "Dass nicht gleich alles reibungslos läuft, war klar", sagt Bürgermeister Holger Karl. Dass es aber so chaotisch wird, war nicht zu erwarten. "Weit über ein Dutzend Lastwagen", so Polizeisprecher Dieter Klumpp, versuchten gestern trotz Sperrung von Neckargemünd kommend durch die Industrie- und die Reilsheimer Straße zu fahren. Ein Fahrer räumte sogar die Absperrung beiseite. Die Laster mussten teils im Rückwärtsgang über mehrere Hundert Meter rangieren, was freilich für Behinderungen sorgte.
"Das muss sich alles einspielen", beruhigt Bürgermeister Karl. "Wir müssen aber noch intensiver dafür sorgen, dass der Schwerlastverkehr erst gar nicht von der B 45 nach Bammental abbiegt." Gestern war der erste Morgen, an dem die Industriestraße als Zufahrt zum Industriegebiet für die anstehende Sanierung gesperrt war. Sie ist nur noch in Richtung Neckargemünd befahrbar. Autos werden innerörtlich umgeleitet. Wenn aber ein Laster von der B 45 kommend ins Industriegebiet will, muss er über Mauer und Schatthausen fahren.
Das hat sich aber noch nicht herumgesprochen. Karl berichtet, dass mehrere Laster - teils sogar hintereinander und mit Anhängern - vor der Absperrung in Höhe der Friedensbrücke standen. Diese mussten dann mit Hilfe der Polizei im Rückwärtsgang bis zum Pendlerparkplatz zurückfahren und wenden. Das Abbiegen über die schmale Friedensbrücke sei nicht erlaubt, weil diese nur zwölf Tonnen aushalte. "Die Fahrer haben gespürt, dass das Ignorieren der Schilder keine gute Idee war", betont Karl. Oft gebe es aber "Verständigungsprobleme". "Die Sperrung ist klar ausgeschildert", so Polizeisprecher Klumpp.
Die Idee, die Industriestraße von Neckargemünd kommend freizugeben und somit die Zufahrt zum Industriegebiet zu belassen, wurde geprüft. Es habe aber überwogen, dass nicht alle Bürger durch die Hauptstraße fahren müssen, wenn sie Bammental verlassen wollen, erklärt Karl. Der Autoverkehr sei denn auch reibungslos geflossen. Die Gemeinde hatte die Betriebe im Industriegebiet schon angeschrieben, will aber nun noch einmal auf diese zugehen. Sie sollen ihre Lieferanten informieren. Laut Polizeisprecher Klumpp soll außerdem ein größeres Banner aufgehängt werden, das auf die Sperrung hinweist.
Nur der Lastwagenfahrer, der unter den Augen der Polizei dreist die Absperrung beiseite räumte, bekam einen Strafzettel über 20 Euro. "Wichtiger ist, dass der Verkehr schnell wieder fließt", so Klumpp, der von "chaotischen Verhältnissen" spricht. Außerdem wird ein Bagger auf die Straße gestellt, sodass kein Laster mehr die Absperrung passieren kann.
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Übrigens: An der niedrigen Eisenbahnbrücke im Ort ist am Freitag kein Laster auf der Suche nach einer Ausweichstrecke hängengeblieben. Immerhin.



