Bammentaler Großbaustelle

Jetzt herrscht Stillstand

Bürgermeister: "Nicht von uns verursacht" – Ärger bei Anwohnern ist groß

22.10.2018 UPDATE: 23.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Seit gestern und wohl noch die nächsten Tage herrscht Stillstand auf der Baustelle. Foto: Alex

Bammental. (bmi) Sie haben ernst gemacht. Von Arbeitern gab es auf der Baustelle der Kreisstraße K4160 am Montag keine Spur. Die Firma Peter Gross aus Mannheim hat also ihre Ankündigung eines Baustopps in die Tat umgesetzt. Jetzt herrscht in der Reilsheimer Straße endgültig Stillstand.

"Dieser Stillstand ist nicht von uns verursacht", betonte Bürgermeister Holger Karl auf RNZ-Nachfrage. Bammental ist neben dem Land und dem Rhein-Neckar-Kreis Auftraggeber des millionenschweren Sanierungsprojekts in der Ortsdurchfahrt. Die Maßnahme sorgt seit Monaten für Streit. Wegen der großen Verzögerung und zuletzt wegen Nachtragsforderungen der Firma, der die Gemeinde nicht nachkommen will.

"Wir finden es befremdlich, dass die Firma die Baustelle einstellt, ohne vorher alles getan zu haben, diesen Schritt zu vermeiden", betont Karl. Darauf reagiere man nun angemessen. Dementsprechend hat die Gemeinde die Baufirma aufgefordert, die Arbeiten wieder aufzunehmen. Er sei aber Realist genug um zu wissen, dass die Bauarbeiter auch in den kommenden Tagen nicht auftauchen werden, so Karl.

Damit dies aber nicht zum Dauerzustand wird, hat die Gemeinde gleichzeitig drei Termine für diese und kommende Woche vorgeschlagen, damit Bürgermeister und Geschäftsführung sich austauschen können. Dazu habe die Firma Peter Gross Mannheim in einem neuen Schreiben aufgefordert und so Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Auf erneute Nachfrage der RNZ schrieb eine Vertreterin der Firma von "vertragsrechtlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber, die uns zu dem Schritt veranlasst haben, die Baustelle einzustellen". Das Unternehmen gehe aber davon aus, dass auf beiden Seiten eine Bereitschaft zu kurzfristigen Verhandlungen bestehe. Näheres zu den Hintergründen war von der Firma mit Verweis auf "einen fairen und sachlichen Umgang mit seinem Vertragspartner" nicht zu erfahren.

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Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird die Bammentaler Baustelle nun also einige Tage verwaist sein. Wie lange genau - das weiß niemand. "Der Ärger ist groß", betont Thomas Pelikan. Er ist einer von rund einem Dutzend Anwohnern in der Industriestraße, die durch die Baustelle am härtesten betroffen sind.

Sie halten seit Monaten Krach, Dreck und Lärm aus - und können ihre Grundstücke nicht mit dem Auto erreichen. "Wir sitzen in der Zwickmühle zwischen beiden Seiten, die ihren Streit auf unserem Rücken austragen", beklagt Pelikan. "Das Schlimmste ist aber die Ungewissheit."

"Die Anwohner, Pendler und alle, die unter der Situation leiden, können nichts dafür", weiß auch Holger Karl. Er verspricht, dass die Gemeinde alles unternimmt, um die Baustelle wieder zum Laufen zu bringen. Er hofft auf guten Willen: "Es ist nach wie vor möglich, dieses Jahr in der Industriestraße zu asphaltieren."

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