Bammental/Wilhelmsfeld

Jetzt ist doch eine Impfung in Sicht

Ministerium lässt Mobile Teams auch für "Betreutes Wohnen" bei Pflegeheimen zu. Die Bammentaler Senioren halfen wohl mit.

20.01.2021 UPDATE: 21.01.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Das Bammentaler Anna-Scherer-Haus. Foto: Alex

Bammental/Wilhelmsfeld. (luw) "Keine Impfung in Sicht" titelte die RNZ vor gut zwei Wochen, als es um das Engagement von verärgerten Senioren des "Betreuten Wohnens" beim Bammentaler Pflegeheim Anna-Scherer-Haus ging. Das Problem: Während die Bewohner des Heims Vorrecht auf den Besuch eines Mobilen Impfteams haben, waren die Menschen im benachbarten "Betreuten Wohnen" bei den Bemühungen um einen Termin auf sich allein gestellt. Doch nun hat das Landessozialministerium genau das entschieden, was die Bammentaler gefordert hatten: "Betreute Wohneinrichtungen können ebenfalls durch ein Mobiles Impfteam geimpft werden, sofern die betreute Wohneinrichtung direkt an einer stationäre Alten- und Pflegeeinrichtung angesiedelt ist", fasst das Landratsamt Rhein-Neckar auf Anfrage zusammen.

Die Freude bei den Bammentaler Senioren ist groß: "Ich denke, wir haben mit dazu beigetragen", heißt es. Zumal das nun zuständige Anna-Scherer-Haus sofort auf die neue Regelung des Ministeriums reagierte und die betreffenden Personen per Post darüber informierte. Denn die ohnehin schon aufwendige, nun zusätzlich anfallende Organisation müssen betreffende Einrichtungen – also alle Pflegeheime, die noch keinen Impftermin haben und an die ein "Betreutes Wohnen" angeschlossen ist – selbst stemmen: "Die Meldung der impfbereiten Bewohner im Betreuten Wohnen muss über die stationären Einrichtungen erfolgen. Nur die stationären Einrichtungen sind Ansprechpartner der Mobilen Impfteams", erklärt das Sozialministerium auf RNZ-Anfrage.

Auch im Wilhemsfelder Pflegeheim "Erlbrunner Höhe" habe man die spontan anfallende Mehrarbeit gerne auf sich genommen, wie Einrichtungsleiter Peter Prott berichtet: "Das ist ja eine sinnvolle Sache, das geht schon in Ordnung." 16 derzeit belegte Wohnungen seien gleich angeschrieben worden, nachdem die Impf-Anmeldung für die rund 40 Bewohner des Pflegeheims bereits abgeschlossen gewesen sei. Möglicherweise ist es nun das Glück der Senioren des "Betreuten Wohnens", dass der "Erlbrunner Höhe" noch kein Termin für den Besuch eines Mobilen Impfteams vorlag: "Es sieht danach aus, als wäre die Nachmeldung fürs Betreute Wohnen noch möglich gewesen", so Prott. 16 von 19 der dort untergebrachten Senioren seien übrigens impfwillig: "Es gab eine Ablehnung und zwei Personen warten noch auf eine Rückmeldung ihres Arztes."

Und wie kam es nun zu dem Sinneswandel im Stuttgarter Ministerium? "Mit dem Einbezug von ambulant betreuten Wohnformen wird eine pragmatische Lösung gefunden, um die Mobilen Impfteams optimal-effizient einzusetzen", heißt es aus der Pressestelle gegenüber der RNZ. Bei noch vorhandener "Kapazität für weitere Impfungen" sei dies möglich, jedoch: "Ambulant betreute Wohnformen werden nicht gesondert angefahren". Das könne zur Folge haben, "dass an stationäre Einrichtungen angeschlossene betreute Wohnanlagen nicht in Gänze geimpft werden können, sondern nur soweit am Impftermin für die stationäre Einrichtung noch Kapazitäten vorhanden sind".

Offenbar half das Engagement der Bammentaler Senioren beim Aufbau eines öffentlichen Drucks, der letztlich zur Ausweitung dieses Angebots führte. Denn das Ministerium erklärte weiter: "An unser Haus wurde von verschiedenen Seiten aus dem ganzen Land die Bitte herangetragen, ambulant betreute Wohnformen in die aufsuchende Impfung der Mobilen Impfteams einzubeziehen."

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