Bammental

Mit dem gleichen Essen mehr Kinder speisen

Das ist das Ziel für die Mensader Gemeinde - Caterer bleibt

24.07.2020 UPDATE: 25.07.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden
In der Schulmensa werden täglich rund 225 Mittagessen zubereitet. Foto: Alex

Von Benjamin Miltner

Bammental. Der Caterer bleibt der gleiche, das Angebot der Speisen im Großen und Ganzen auch: Das ist das Ergebnis der Ausschreibung für die Bewirtschaftung der Mensa am Schulzentrum. Der Gemeinderat hat in öffentlicher Sitzung einstimmig die Verpflegung für das Gymnasium, die Elsenztalschule sowie für die beiden kommunalen Kindergärten "Kleine Helden" und Regenbogenkindergarten an die Firma Apetito Catering aus Rheine vergeben. Und zwar für rund 604.000 Euro für die beiden kommenden Schuljahre – inklusive Option auf zwei weitere Jahre.

Rund 1200 Schüler, 115 Lehrer und etwa 230 Kindergartenkinder haben täglich Zugriff auf das Mittagessen. Jedes Schulessen kostet die Gemeinde 5,14 Euro, die den Preis für die Schüler zu 3,90 Euro und Lehrer zu 2,90 Euro subventioniert. Die Preise sollen laut Sitzungsunterlage stabil bleiben, die Gebühr für die Kita-Kinder von 2,50 Euro pro Mittagessen angesichts des Essenspreis von 4,50 Euro dagegen erhöht werden.

Vergangenes Schuljahr gingen im Schnitt täglich rund 95 Mittagessen über die Schultheke, 130 wurden in die Kitas geliefert. Macht 225 Mahlzeiten – zu wenig für den Geschmack einiger Gemeinderäte. Ziel des Gremiums war und ist es, die Quote zu erhöhen. Holger Karl fasste vor der Abstimmung zusammen: "Wir haben uns mit dem Thema intensiv beschäftigt".

Allerdings. Im Vorfeld der Ausschreibung wurde viel diskutiert. Es gab mehrere Gesprächsrunden in den verschiedenen Gremien des Gemeinderats, zuvor bereits Umfragen an den Schulen und einen Runden Tisch. Allesamt versuchten sich an der Quadratur des Kreises: Ein gleichzeitig gesundes, faires, preiswertes, qualitativ hochwertiges und bei den Kindern beliebtes Essensangebot zu schaffen. Den Trend der Schüler hin zur Verpflegung in den nahegelegenen Supermärkten zu stoppen. Denn was gerade die älteren Jungen und Mädchen vom Einkauf mitbringen, "ist dramatisch und tut einem in der Seele weh", wie Ernährungsexpertin Sabine Chilla es beschrieb und die Liste des Grauens herunterbetete: "Chips, Eistee, Currywurst, Fleischkäseweck".

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Um eine gesündere, aber dennoch auch für Schüler attraktive Alternative zu bieten, mussten also Kompromisse her. Nur eine Prise Idealismus, dafür eine gehörige Portion Pragmatismus. Und so kam es, dass sich an der Leistungsbeschreibung für den gesuchten Caterer im Vergleich zur letzten Runde vor einigen Jahren wenig änderte.

Was kommt in den Einrichtungen auf den Tisch? Die Schüler und Kindergartenkinder – vielmehr ihre Eltern – haben täglich weiterhin die Wahl zwischen zwei Menüs, eines davon rein vegetarisch. Neben diesen im Vorfeld zu bestellenden Speisen kann auch ein sogenanntes Trendgericht – meist eine Nudelvariante – spontan bestellt werden. Für alle Einrichtungen wird das Essen in der Mensa zubereitet, für die Kindergärten dann in Warmhalteboxen zur Lieferung verpackt. Zehn Prozent aller Zutaten – das Fleisch ausgenommen – müssen aus biologischen Anbau stammen, 30 Prozent von Obst und Rohkost saisonal. Es wird ohne Aromen und Geschmacksverstärker gekocht.

Bei der Ausschreibung mussten die von der Gemeinde beauftragten Fachfrauen Sabine Chilla und Petra Vonderach eine Extrarunde drehen. Denn nach der ersten Bekanntmachung im April war kein einziges Angebot eingegangen. Der Grund: Die Pflicht zu einem als unrentabel eingeschätzten Pausenverkauf. Bei der zweiten Runde im Juni – dann ohne Pausenverkauf – hatten sieben Firmen Interesse gezeigt, zwei ein Angebot abgegeben, davon erfüllte eines nicht die Kriterien. So blieb nur der bisheriger Versorger Apetito übrig. "Die Nutzer in Mensa und Kindergärten sind mit der Qualität des Essens zufrieden", hatte Chilla schon im Vorfeld berichtet. Gerade der Küchenchef – "ein eingefleischter Bammentaler" – komme bei allen Kindern gut an.

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