Lieber Supermarkt statt Schulmensa
Bürgermeister stellte Zahlen vor - Von rund 1400 Schülern essen nur 100 in der Schule

Das Bammentaler Rathaus. Archiv-Foto: Reinhard Lask
Bammental. (bmi) 1211 und damit genau 43 Jungen und Mädchen weniger als im Vorjahr besuchen eine kommunale Schule in der Elsenztalgemeinde. Dies teilte Bürgermeister Holger Karl in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Zusammen mit den knapp 200 Schülern am privaten Kurpfalz-Internat mit Gymnasium und Realschule gibt es in Bammental also rund 1400 Schüler - eine beachtliche Zahl für eine Gemeinde mit rund 6400 Einwohnern.
507 Jungen und Mädchen - und damit 27 weniger als im vergangenen Schuljahr - gehen zur Elsenztalschule. Bei den Grundschülern kommen 209 von 220 Schülern aus Bammental, bei der Gemeinschaftsschule mit 60 von 287 (Vorjahr 319) dagegen nur gut 20 Prozent. Hier wohnen 49 Schüler in Neckargemünd, 32 in Wiesenbach, 24 jeweils in Mauer und Leimen und 23 in Gaiberg.
Auch das Gymnasium hat - laut Bürgermeister Holger Karl bedingt durch den großen Abiturjahrgang - einen leichten Rückgang zu vermelden. Statt 720 besuchen nun 704 Schüler die kommunale Einrichtung. Die Bammentaler stellen mit 219 Schülern rund 31 Prozent der Schar, es folgen Mauer (107 Schüler), Gaiberg (71), Leimen (70, vorwiegend aus Gauangelloch), Zuzenhausen (62), Meckesheim (44) und Wiesenbach (40).
Die Verkündung der Schülerzahlen nahm Peter Dunkl (Grüne) zum Anlass, sich nach einer "Massenbewegung" zu erkundigen. "In jeder Pause ziehen die Schüler in Scharen zu Edeka und Rewe", zeigte er sich in Sorge über die Ernährung des Bammentaler Nachwuchses und fragte gleichzeitig nach der Auslastung der Mensa im Schulzentrum. "Wir haben 1400 Schüler in Bammental. Davon gehen rund 100 in die Mensa, die restlichen 1300 turnen irgendwo rum", gab Holger Karl zu.
Auch der Rathauschef würde es lieber sehen, wenn mehr Schüler Geschmack finden würden an dem von der Gemeinde subventionierten gesundem Essen der mit viel Aufwand errichteten Mensa. Zusammen mit den rund 120 Mittagessen in den Kindergärten würden in der Mensa immerhin stabil über 200 warme Mahlzeiten täglich zubereitet. Zum Schluss sprach aus Karl aber auch noch der Ökonom: "Je weniger dort gegessen wird, desto besser kommt die Gemeinde finanziell weg."



