200 Menschen demonstrierten für Frieden in der Ukraine
Bei der Friedensdemonstration auf dem Rathausplatz fielen klare Worte in Richtung des russischen Präsidenten.

Von Agnieszka Dorn
Bammental. Die Forderung war klar formuliert: "Präsident Putin, ziehen Sie ihre Truppen sofort aus der ganzen Ukraine zurück!" Das forderte CDU-Landtagsabgeordneter Albrecht Schütte bei der Friedensdemonstration vor dem Rathaus in Bammental am Mittwochabend. Die Friedensdemonstration lief unter dem Motto "Stoppt den Krieg!".
Rund 200 Menschen hatten sich am Rathausplatz versammelt, um friedlich Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und ihrer Wut sowie Angst vor dem Krieg Ausdruck zu verleihen. Darunter waren Gaibergs Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel und Markus Bühler, Bürgermeisterstellvertreter aus Wiesenbach. Auch Bammentals Bürgermeister Holger Karl machte seinem Unmut über Russlands Angriff Luft. Die beim Landratsamt angemeldete Friedensdemonstration hatte die Grünen-Partei angestoßen, es war aber keine Veranstaltung der Grünen. Viele Demonstranten hatten selbst gebastelte Schilder mitgebracht. Darauf stand "Frieden für die Ukraine", "Putin, hör auf Dein Volk", "Stop Putin" oder "Peace", also Frieden. Bei Anbruch der Dunkelheit wurden zudem Windlichter und Kerzen für den Frieden angezündet.
"Der Anlass unserer heutigen Kundgebung ist der menschenverachtende und alles Recht verachtende Überfall Putins auf sein Brudervolk in der Ukraine", betonte Peter Dunkl, einer der Organisatoren und Grünen-Ortsvorsitzender. Er ging in der Geschichte mit Blick auf die Nato-Osterweiterung ein Stück zurück: "Man kann darüber spekulieren und streiten, ob der Westen – also auch wir Deutsche – eine Mitschuld daran haben, dass es so gekommen ist. Eine Mitverantwortung dafür, dass Putin so geworden ist, wie er ist – ein brutaler und inzwischen wohl auch irrer Machtmensch".
Damals hätte es für einen kurzen Moment vielleicht die Möglichkeit gegeben, Russland in die Nato zu integrieren. Doch der Westen sei nicht emphatisch mit dem Thema beziehungsweise der ehemaligen Sowjetunion umgegangen. Zu rechtfertigen sei dieser Krieg nicht: Es mache wütend und fassungslos, wie sich ein Machthaber über Freiheit und das Leben anderer Menschen hinwegsetze, erklärte Mitorganisatorin Rehfuss.
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Sorgen bereiteten die Drohungen Putins insbesondere mit Blick auf die Atomwaffen der Welt. Rehfuss rief zur Besonnenheit auf. Die Verantwortlichen forderten weitreichende Sanktionen – und alles "in der Macht Stehende" zu tun, um Frieden für die Ukraine zu schaffen. Putins Invasion sei nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, so Rehfuss. Es sei ein Angriff auf die Freiheit, die Demokratie und die Wahrheit. Ihr Appell lautete: "In Zeiten der Furcht, zeigen Sie Mut. In Zeiten der Spaltung, zeigen Sie Einigkeit. In Zeiten der Aggression wählen Sie Frieden".
Auch wenn die Politik über Jahrzehnte vieles versäumt habe, sei es gut zu sehe, dass man auch in Deutschland gemeinsam für Frieden und Freiheit mit solchen Kundgebungen einstehe, sagte CDU-Landtagsabgeordneter Albrecht Schütte. Er sprach sich für die Entscheidung aus, Waffen an die Ukraine zu liefern und einschneidende wirtschaftliche Sanktion gegen Russland zu verhängen. Eine klare Aussage gab Schütte zum Schluss: "Putin muss seine Truppen sofort und bedingungslos zurückziehen!"
Erschüttert über den Krieg in Europa war auch Bammentals Bürgermeister Holger Karl. Er forderte sofortigen Waffenstillstand. Stolz zeigte sich Karl, dass Bammentaler Bürger sich für die Aufnahme der geflüchteten Menschen aus der Ukraine im Ort einsetzen. Die Demonstration wurde musikalisch begleitet, es wurden Lieder wie "Imagine" oder "Sag mir wo die Blumen sind" gesungen.