Autobahn-Ausbau Wiesloch/Sinsheim

Nächster A6-Abschnitt ist fertig - So geht es weiter

Verkehr kann pünktlich zur Buga Heilbronn durchgängig auf sechs Spuren fließen - Zweiter Teilabschnitt startet im Oktober

14.03.2019 UPDATE: 15.03.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Zwei Brücken für die Kreisstraße Balzfeld-Tairnbach: Sobald die Rampe am neuen Überführungsbauwerk über die A6 fertiggestellt ist, kann die Behelfsbrücke (rechts) demontiert und ausgehoben werden. Das passiert voraussichtlich Mitte Juni. Foto: ViA6West

Wiesloch. (oé) Vom 17. April bis 6. Oktober findet in Heilbronn die Bundesgartenschau statt. Auf der Autobahn A6 beginnt damit die sogenannte "Buga-Phase". Das heißt: Die Bauarbeiten zum weiteren Ausbau der A6 ruhen während dieser Zeit und der Verkehr kann in beiden Fahrtrichtungen durchgängig auf jeweils drei Fahrspuren fließen. So ist es vertraglich vereinbart. Michael Endres, Pressesprecher des privaten Autobahnbetreibers ViA6West, ist sich sicher, dass dieses Ziel eingehalten wird. "Wir liegen absolut im Zeitplan", sagt er.

So ist die Neubaustrecke in Fahrtrichtung Mannheim zwischen den Anschlussstellen Sinsheim und Wiesloch-Rauenberg mit einer Gesamtlänge von 10,8 Kilometern praktisch schon so gut wie fertig. Nachdem bereits im vergangenen November der erste Teilabschnitt mit 5,1 Kilometern Länge freigegeben worden war, ist dieser Tage auch der zweite Abschnitt mit 4,8 Kilometern in Betrieb gegangen.

Das heißt: Mit dem letzten Lückenschluss kann der Verkehr auf der A6 nun in beiden Fahrtrichtungen wieder weitgehend ungehindert fließen. Damit hat sich die Verkehrssituation Michael Endres zufolge bereits "deutlich entspannt". Zumal nun auch wieder Standstreifen zur Verfügung stehen, auf die Pannen-Lkw ausweichen können.

Allerdings gibt es noch eine kurze Engstelle, an der vorerst statt der sechs nur vier Fahrbahnen zur Verfügung stehen - und zwar an der Brückenbaustelle der Kreisstraße zwischen Balzfeld und Tairnbach. Aber Endres zufolge sind auch die Tage dieses Engpasses gezählt. Schon am Samstag wird der Kran abgebaut, der noch in der Mitte der Autobahn steht. Dafür muss die Kreisstraße am Samstag noch einmal tagsüber gesperrt werden.

Die nächsten Aufgaben sind dann die Demontage des Traggerüsts an der neuen Brücke und deren Absenkung auf das endgültige Niveau. Dafür muss die Autobahn zwischen Sinsheim und Wiesloch-Rauenberg nochmals gesperrt werden - aber immer nur halbseitig: Am Wochenende 23./24. März ist die Richtungsfahrbahn Mannheim an der Reihe, eine Woche später (30./31. März) dann die Richtungsfahrbahn Nürnberg. Die Sperrung dauert jeweils 22 Stunden (von samstags 22 bis sonntags 20 Uhr).

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Genauigkeit im Millimeterbereich: Vor der Inbetriebnahme wurden Höhenniveau und Querneigung der Fahrbahn geprüft und protokolliert. Foto: ViA6West

Bis dahin sollen auch die letzten Baustellenleitplanken entfernt, die neuen Mittelleitplanken gesetzt und letzte Belags- und Markierungsarbeiten auf der Autobahn abgeschlossen sein, sodass der Verkehr ab der ersten Aprilwoche dann endgültig durchweg sechsspurig unterwegs ist. Zumal bis dahin auch die große Neckarbrücke bei Heilbronn fertig sein soll - eine Woche vor der Zeit, wie Endres anmerkt.

"Wir haben allerdings auch Glück gehabt", fügt der Pressesprecher hinzu. Wegen des milden Winters habe es kaum Arbeitsunterbrechungen durch Frost gegeben. Was dann noch aussteht, ist der Abbau der Behelfsbrücke an der Straße zwischen Balzfeld und Tairnbach. Sie soll voraussichtlich Mitte Juni herausgehoben werden, so die aktuelle Planung.

Mit dem Ende des ersten Bauabschnitts hat sich auch der Lärmschutz für die Anlieger deutlich verbessert: Endres zufolge wurde in Höhe der Ortschaften auf einer Länge von rund 5,8 Kilometern Flüsterasphalt (sogenannter offenporiger Asphalt, "Opa") eingebaut, der den Schall um zehn dB(A) reduziere, was für das menschliche Ohr "fast eine Halbierung" bedeute. Zudem entstanden bis zu 12,80 Meter hohe Lärmschutzwände auf einer Strecke von gut vier Kilometern.

Ort des Geschehens

Begonnen haben die Arbeiten am ersten Bauabschnitt im Frühjahr 2017. Der zweite Bauabschnitt startet dann nach dem Ende der Heilbronner Bundesgartenschau im Oktober 2019. Dann ist die Richtungsfahrbahn Nürnberg an der Reihe, auf der zwischen Wiesloch-Rauenberg und Sinsheim ebenfalls drei komplett neue Fahrbahnen samt Randstreifen entstehen. Bis Ende 2020 soll alles fertig sein - zum Komplettpreis (für die Gesamtmaßnahme bis Weinsberg) von 600 Millionen Euro.

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