Integrationsmanager soll Anfang 2018 seine Stelle antreten
Ende November ziehen zwölf Männer in die Flüchtlingsunterkunft in Hirschberg-Leutershausen

Über die Flüchtlingsarbeit informierten (hinten, v. l.): Kadri Akpaki Abdou (DRK), Stefanie Keller (Gemeinde), Gabriele Mihlan-Penk und Waltraud Skrobuszynski (RT Asyl). Foto: Dorn
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. "Die Unterkunft in der Ladenburger Straße 53 für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen ist fertiggestellt", berichtete Stefanie Keller von der Gemeindeverwaltung den rund 25 Mitwirkenden am Runden Tisch Asyl (RTA) Hirschberg, die sich zu einem Erfahrungsaustausch in der Alten Turnhalle getroffen hatten. Die Unterkunft soll auch bald bezogen werden. Für Ende November rechne die Gemeinde mit der Ankunft von zwölf geflüchteten Menschen in Hirschberg. "Es sind wohl männliche Personen", wusste Stefanie Keller.
"Wir hätten gerne auch Familien gehabt", waren sich Keller und die Mitglieder des RTA darüber einig, dass eine Belegung der Unterkunft nur mit männlichen Personen nicht ideal sei. Aber das kann sich noch ergeben, denn in der neu eingerichteten Unterkunft ist noch viel Platz für weitere Bewohner, da diese über insgesamt zwölf Wohneinheiten verfügt, in der 47 Menschen untergebracht werden können.
Mit dem Bezug der Unterkunft in der Ladenburger Straße beginnt für den RTA ein neues Kapitel. Deshalb hatte man gehofft, dass zu dem Treffen interessierte Gäste kommen würden, die sich für eine Mitarbeit gewinnen lassen könnten. Denn für die neu in die Gemeinde kommenden geflüchteten Menschen werden Paten gesucht, wie Andrea Müller-Bischoff vom Team Patenschaften betonte. 64 Personen befinden sich derzeit laut Keller in der Anschlussunterbringung in Hirschberg. Dazu kommen, so Müller-Bischoff, noch einmal fünf Familien, deren Flüchtlingsstatus bereits geklärt ist und die ganz regulär nach Hirschberg gezogen sind. Viele dieser Familien hätten ein großen Betreuungsbedarf, wusste Müller-Bischoff. Derzeit seien elf Menschen als Paten beim RTA aktiv, wobei eine Person gleich sechs Familien betreue. Neu dazu kommende Paten hätten aber den Vorteil auf den vorhandenen Erfahrungsschatz der aktiven Paten zurückgreifen zu können und müssten so nicht bei "Null" anfangen, warb Müller-Bischoff noch einmal dafür, dass Einwohner Hirschbergs Patenschaften für in der Gemeinde wohnende Geflüchtete übernehmen.
Unterstützung bekommt der RTA in den nächsten Wochen wohl durch die neu geschaffene Stelle des Integrationsmanagers bei der Gemeinde. Diese Stelle kann die Kommune direkt besetzen oder über einen Anbieter "einkaufen". Diesbezüglich würden derzeit Gespräche mit dem DRK-Kreisverband geführt, so Keller. Zu Beginn des kommenden Jahres soll diese Stelle dann besetzt werden. Wie Hauptamtsleiter Ralf Gänshirt gestern auf RNZ-Nachfrage sagte, werde es sich wohl um eine halbe Stelle handeln. Über einen möglichen Vertragsabschluss mit dem DRK entscheidet der Gemeinderat im Dezember.
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Kadri Akpaki Abdou vom DRK berichtete dann beim RTA noch von einem Trommelprojekt, das er mit den Flüchtlingen seit einigen Monaten angeht. Leider würden immer weniger Flüchtlinge daran teilnehmen. "Anfangs waren es fünf, nun sind es noch zwei bis drei", erläuterte er. Das Projekt sei aber nicht nur für die geflüchteten Menschen gedacht. An den Treffen, die jeweils dienstags ab 17.30 Uhr in der Alten Schule in Großsachsen stattfinden, könne jeder teilnehmen. Dazu müsste niemand eine eigene Trommel mitbringen, denn diese seien vom DRK in ausreichender Zahl angeschafft worden.
Die Ursache für die zurückgehende Beteiligung an dem Projekt sah Akpaki Abdou unter anderem in der zunehmenden Aufnahme von Arbeit durch die Geflüchteten. In der Unterkunft in der Galgenstraße seien nur noch etwa vier Flüchtlinge ohne Arbeit. Allerdings seien diese aufgrund ihrer mangelnden Deutschkenntnisse nur schwer vermittelbar. Sie hätten aber auch keine Lust, in die Schule zu gehen, da sie in ihren Heimatländern nie gelernt hätten, wie wichtig dies ist, so Akpaki Abdou.
Auch Waltraud Skrobuszynski vom Team "Sprache" berichtete davon, dass die Arbeitstätigkeit der Flüchtlinge dazu führe, dass zum Internetcafé nur noch wenige kämen. Dieses Angebot finde zwar nach den üblichen Arbeitszeiten statt, jedoch würden sich die daran interessierten Flüchtlinge nach ihrer Arbeit gerne erst mal etwas zu essen machen.