A6 Wiesloch-Rauenberg

Die Autobahn-Auffahrt wird bis Donnerstagfrüh neu asphaltiert

Nächste Woche folgt die Rampe Richtung Mannheim, "dann haben wir wieder zehn Jahre Ruhe".

17.09.2019 UPDATE: 18.09.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 52 Sekunden
An der A6-Auffahrt in Fahrtrichtung Heilbronn wurde am gestrigen Dienstag zunächst die alte Deckschicht abgefräst. Foto: Pfeifer

Wiesloch/Rauenberg. (rö) Die Arbeiten haben am Dienstag um 0.30 Uhr begonnen, spätestens am morgigen Donnerstag früh um 5 Uhr sollen sie beendet sein. "Vielleicht schaffen wir es auch schneller", sagte Michael Endres, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des privaten Autobahnbetreibers ViA6West, am Dienstag beim Vor-Ort-Termin mit der RNZ. Dann könnte die Autobahnauffahrt Wiesloch/Rauenberg in Fahrtrichtung Heilbronn eventuell auch schon früher wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Kommende Woche folgt das fast gleiche Spiel dann an der A6-Auffahrt in Richtung Mannheim, die dafür von Montag, 23. September, 5 Uhr, bis Freitag, 27. September, 17 Uhr, und damit sogar einen Tag länger gesperrt werden muss. "Da ist es noch etwas aufwendiger, es gibt richtige Spurrinnen, vier bis fünf Zentimeter tief", erläuterte Endres. "Und die Auffahrt ist auch länger."

Auf einer Fläche von 3500 Quadratmetern wird jetzt zunächst auf der Rampe, an der man in Richtung Heilbronn auffährt, eine neue Fahrbahndecke aufgebracht. "An diesen Abfahrten bleibt viel Verkehr stehen, da wird der Asphalt gerade bei Hitze richtig durchgewalkt", sagte Endres. Bei immer höheren Temperaturen - im Sommer hat die ViA6West auf dem Asphalt bis zu 68 Grad Celsius gemessen - "gibt es halt diese Verwerfungen". Die werden mit der Sanierung ausgebügelt, "dann haben wir wieder zehn bis 15 Jahre Ruhe".

Die Arbeiten haben mitten in der Nacht mit den Absperrungen begonnen, danach wurden zunächst vier bis viereinhalb Zentimeter der alten Deckschicht abgefräst. Ehe dann zunächst eine Bitumenschicht aufgetragen wurde, die für Haftung sorgt und das Eindringen von Wasser verhindern soll - "sonst sprengt der Frost die Fahrbahn kaputt" -, kam die große Kehrmaschine zum Einsatz, "alles muss absolut sauber sein". Zahlreiche Lkw karrten den 170 Grad heißen Asphalt an - die erste Fuhre reichte gerade mal für gut 20 Meter Fahrbahn. Vom sogenannten "Fertiger" wurde der Asphalt aufgetragen und von zwei Walzen geglättet und verdichtet. Bei so vielen Maschinen im Einsatz war es schön zu sehen, dass auch die gute, alte Schaufel noch ihre Existenzberechtigung hat - jedes winzige Eckchen kann der Fertiger nämlich nicht füllen.

Sechs bis acht Stunden dauert es laut Endres, bis der Asphalt weit genug abgekühlt ist, damit er wieder befahren werden kann. In der Zwischenzeit haben die Arbeiter aber ohnehin einiges zu tun: So wird die Dicke der neuen Schicht sofort gemessen, es müssen Rückstellproben entnommen werden, um später die Qualität des verwendeten Materials belegen zu können, und auch die Induktionsschleifen für die Ampelsteuerung dürfen nicht vergessen werden. "Die Autobahn hat immer Vorfahrt", sind variable Grünphasen an der Abfahrt laut Endres wichtig, damit es keinen Rückstau bis auf die Autobahn gibt. "Das Wetter stimmt", freute sich der ViA6West-Sprecher über optimale äußere Bedingungen, "Regen wäre problematisch". Denn dann könnten sich unter Umständen Dampfblasen im Asphalt bilden und es müsste nachgearbeitet werden. "Das kostet Zeit und Geld", will man genau das natürlich vermeiden.

Einen Zeitpuffer hat die ViA6West bei den Arbeiten dennoch eingeplant, schließlich könnte es tatsächlich regnen, es könnte eine Maschine ausfallen oder der Asphalt nicht rechtzeitig eintreffen. "Wir hatten schon den Fall, dass ein Asphaltwerk einen halben Tag lang stillgestanden hat", erzählte Endres. Wird der Puffer nicht benötigt, weil die Arbeiten wie geplant voranschreiten - und danach sah es gestern aus -, ist man früher fertig.

Ob dann tatsächlich die Verkehrsfreigabe auch früher erfolgen kann, hängt aber noch an weiteren Faktoren: Die frisch sanierte Strecke muss offiziell abgenommen werden, auch sind die Absperrungen wieder zu entfernen - ob die momentan für Donnerstagmorgen, 5 Uhr, dafür eingeplanten Leute auch schon einige Stunden vorher einsatzbereit sind, wird sich im Fall der Fälle zeigen.

Wenn Ende nächster Woche auch noch die A6-Auffahrt in Fahrtrichtung Mannheim planmäßig saniert ist, geht der Blick der ViA6West wieder auf die Autobahn selbst. Nach der Bundesgartenschau in Heilbronn (letzter Öffnungstag ist am 6. Oktober) kann wieder am sechsspurigen Ausbau gearbeitet werden. Voraussichtlich Mitte bis Ende Oktober wird der Verkehr auf die neue Trasse verschwenkt, damit an der alten gearbeitet werden kann. Dann stehen in beide Fahrtrichtungen wieder nur je zwei Fahrstreifen zur Verfügung. "Der Ausbau auf der Südseite dauert ungefähr 15 Monate", sagte Endres.

Neben der Fahrbahn muss auch an zahlreichen Brücken gearbeitet werden - unter anderem an der zwischen Rauenberg und Dielheim, weshalb die K4170 voraussichtlich wieder ab November voll gesperrt werden muss. Wenn die Arbeiten an Brücke und Unterführung auf der Rauenberger Seite beendet sind, muss der Rhein-Neckar-Kreis noch die Straße verbreitern lassen, ehe die Sperrung aufgehoben werden kann. Das wird wohl im Sommer 2020 der Fall sein.

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