17 Meter hoch

Mit diesem Maibaum kann sich Sandhausen wieder sehen lassen

Debatte um das mickrige Maibäumchen des Vorjahres ist Geschichte - Neuer Baum ragt 17 Meter in die Höhe

01.05.2018 UPDATE: 02.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

In diesem Augenblick war es vollbracht: Der mit Spitze mehr als 17 Meter hohe Sandhäuser Maibaum stand. Viele Bürger wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Foto: Popanda

Von Werner Popanda

Sandhausen. War der Maibaum, den die Freiwillige Feuerwehr am 30. April des vergangenen Jahres auf dem Lège-Cap Ferret-Platz aufstellte, nun acht oder neun Meter hoch? Jedenfalls löste dieses eher bescheidene Bäumchen damals eine Reihe von Spekulationen aus, die erst ein Jahr später verstummen sollten. Denn der Maibaum des Jahres 2018 ist - wohlgemerkt ohne Spitze - mindestens 17 Meter lang, schätzt Bürgermeister Georg Kletti. Rechnet man die grüne geschmückte Spitze hinzu, hätte sich die Maibaumlänge demnach im Vergleich zum Vorjahr gut und gerne verdoppelt.

Dass sich das Gemeindeoberhaupt hierüber ausgiebig freut, ist insofern nachvollziehbar, als ihm der vorjährige Maibaum offenbar einigen Spott eingebracht hat. "Ein ganzes Jahr lang hat er mir unter die Nase gerieben, dass Sandhausen zwar in der Zweiten Fußballliga spielt, aber nur solch einen mickrigen Maibaum hat", so Georg Kletti.

"Er" - das war der Leimener Rathauschef Hans D. Reinwald, weshalb dessen Sandhäuser Pendant nun viel Wert auf die Feststellung legte, dass der Maibaum in der einstigen Hopfenhochburg heuer größer sei als jener in der benachbarten Europa-, Sport- und Weinstadt.

Georg Kletti verriet aber auch, wem das konkret zu danken ist. Nämlich Matthias Brecht, dem Leiter des Sandhäuser Bauhofs. Über Stunden hinweg sei dieser an einem Samstag mit dem Fahrrad durch den Wald gedüst, bis er dann im Hockenheimer Forst fündig geworden sei. Von dort aus habe man den stattlichen Baum zunächst zum Bauhof und später auf das Feuerwehrareal am Leimbach transportiert.

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An diesem Leimbach zwischen Sandhausen und Leimen gibt es noch einen Ort, St. Ilgen mit Namen, mit dem sich viele Sandhäuser nur allzu gerne befassen. Und das nicht nur regelmäßig beim Kerweauftakt mit Reimen des Kerwepfarrers wie etwa "Schau ich zum Himmel, uns einige Wolken begegnen, wär’n mir in Dilje, tät’s regnen!"

Vielmehr spielte St. Ilgen auch beim Maibaumstellen am 30. April 2017 durchaus eine Rolle. Jedenfalls für Jutta Staudt vom Sandhäuser Musikverein, die sich seinerzeit, wie sie jetzt zurückblickte, beim Anblick des Minimaibaumes Folgendes gedacht habe: "Dilje hat ihn abgesägt!" Rudi Sailer wiederum, ein in Sandhausen lebender "Diljemer", dementierte das prompt: "Alles böse Gerüchte, wenn wir das wirklich gemacht hätten, hätte das niemand gemerkt!"

Doch als dann der neue Maibaum stand, den die Feuerwehr mit jeder Menge Routine und Können in die Senkrechte beförderte, war das kleine Fest samt vieler netter Gespräche keineswegs beendet. Denn schließlich spendierte die Gemeinde Brezeln und Getränke aller Art, die ganz wunderbar zu den beschwingten Klängen des Musikvereins genossen werden konnten.

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