Walldorf

Voller Einsatz für den "Hoffnungslauf"

Die Schillerschule Walldorf veranstaltete Spendenlauf für Flüchtlinge aus der Ukraine. 13 ukrainische Kinder werden zurzeit unterrichtet.

27.04.2022 UPDATE: 28.04.2022 12:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
400 Meter war jede Runde lang, je mehr Runden die Kinder schafften, desto mehr Spenden gab es von ihren Sponsoren: Beim „Hoffnungslauf“ der Walldorfer Schillerschule waren die Schülerinnen und Schüler mit Feuereifer dabei. Foto: Helmut Pfeifer

Von Kim Fellger

Walldorf. "Drei, zwei, eins ... los", riefen die Lehrkräfte und Eltern und die Kinder der Schillerschule rannten auf das Kommando voller Energie über die Startlinie. Die Grundschule veranstaltete am gestrigen Mittwoch einen "Hoffnungslauf" für Spenden zugunsten der Geflüchteten aus der Ukraine.

In 15 Minuten langen Zeitfenstern gingen die unterschiedlichen Klassen an den Start. Nach jeder in dieser Zeit abgeschlossenen Runde, die circa 400 Meter betrug, bekamen die Schülerinnen und Schüler ein Bändchen. Die wurden später gezählt und die Kinder erhielten eine Quittung, die sie dann an ihre Sponsoren weiterleiten sollten – damit diese entsprechend viel für die gute Sache geben.

Für die Schülerinnen und Schüler war der Lauf ein tolles Erlebnis. Nina erzählte freudig, dass sie ganze fünf Runden geschafft habe. "Es war schon anstrengend, aber dann habe ich Pausen gemacht und dann ging es wieder", erklärte die Neunjährige ihre Strategie. Der gleichaltrige Moritz teilte Ninas Auffassung und berichtete, dass seine Eltern und sein Opa seine Sponsoren seien. Auch in seiner Klasse sei ein ukrainischer Junge, der sehr nett sei, berichtete Moritz – es gebe aber Schwierigkeiten mit der Sprache.

"Die Eltern, die am Rand gestanden und uns angefeuert haben, haben mich sehr motiviert", sagte die neunjährige Mariella. Das habe ihr ganz besonders gefallen. Zum Zweck der Veranstaltung meinte Mariella, dass sie sich freuen würde, wenn viel Geld zusammenkommen würde, damit den Kindern aus der Ukraine geholfen werden könne.

Den Schülern aus der Schillerschule war der Krieg bewusst und sie wollten alle helfen: Das erklärte auch die Rektorin der Grundschule, Jutta Stempfle-Stelzer: "Das Helfen steht für uns im Vordergrund." Im Unterricht werde das Thema Krieg in der Ukraine allerdings nicht konkret angesprochen. Wenn jedoch Fragen von Seiten der Kinder aufkommen sollten, werden diese "aufgenommen und pädagogisch mit den Schülern besprochen", wie die Schulleiterin versicherte.

Initiiert und organisiert haben Kirsten Nießner und Jürgen Mangold, Lehrkräfte für Sport, den "Hoffnungslauf". Auch weil die Schule 13 ukrainische Kinder aufgenommen hat, wollten sie etwas bewegen und das mit einem gemeinschaftlichen Sportereignis verbinden. Überdies wurde eine "Willkommensgruppe" eingerichtet, die von deutschen Lehrkräften sowie Erzieherinnen und Erziehern teilweise mit russischen Sprachkenntnissen und ehrenamtlichen ukrainischen Lehrkräften geleitet wird.

Es findet eine Teilbeschulung statt, das heißt, dass allen ukrainischen Kindern eine Klasse zugewiesen wurde, mit der sie zusammen essen und Sport machen. Die Vormittage verbringen sie aber alle zusammen in der "Willkommensgruppe", in der sie Deutsch lernen und von den ukrainischen Lehrkräften in Mathematik unterrichtet werden. Außerdem unternehmen sie "Lerngänge", gehen beispielsweise zusammen einkaufen.

Im Vordergrund der Arbeit stehe das Ziel, den Kindern "Struktur und Alltag" zu vermitteln, wie eine zuständige Lehrkraft mitteilte. Stolz informierte die Rektorin, dass die Integration der Kinder sehr gut funktioniere, fast sogar problemlos. Trotzdem sei es für die neuen ukrainischstämmigen Kinder nicht immer einfach.

Alle sind ihr zufolge privat bei Familien untergekommen, doch viele haben immer noch Angehörige, die sich in der Ukraine aufhalten. Häufig konnten sie nur mit ihrer Mutter fliehen und der Vater musste bleiben, um die Ukraine zu verteidigen. Sie vermissen ihre Familienmitglieder und haben Angst um sie, wie sie erklärte.

Ort des Geschehens

Nichtsdestoweniger gefällt es ihnen gut in Deutschland. Außerdem haben sie schon Freunde gefunden und sind sehr bemüht, Deutsch zu lernen. Ein ukrainischer Schüler meinte auch, dass ihm der Lauf gut gefallen habe und dass er für die Ukraine gelaufen sei.